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Kukovic 349 Kukuljevic-Sakcinski
Jahre bekleidete er die bischöfliche Würde,
Kränklichkeit halber legte er sie im Jahre
1849 nieder. Noch bei Lebzeiten und als
Bischof ließ er auf seine Kosten zu Diako«
var daS schöne OrdmshauS der barmher»
zigen Schwestern erbauen; aber reichere
Spenden brachte er der leidenden und
hilfsbedürftigen Menschheit mit seinen
letztwilligen Verfügungen dar, welche ihm
ein gesegnetes Andenken sichern. Die
wichtigeren Bestimmungen dieser letzt-
willigen Anordnung sind: Dem Kloster
der barmherzigen Schwestern in Diakovar
verschrieb er zur Erziehung von drei Offi»
oierstöchtern des Gradiscaner, Peterwar-
deiner und Brooder Grenz»Regiments
6000 st.; zur Stiftung eines Krankenbettes
bei den barmherzigen Brüdern in Agram
4800 st.; dem Armen-Institut in Agram
und dem Frauenkloster in Warasdin je
800 fi.; zum Baue der neuen Kirche in
Kzatecko bei Topolovec 3000 st.; der
katholischen Kirche in Diakovar 3000 fi.;
der Katharinen-Kirche 13.000 fl.; den
Armen in Diakovar zur sogleichen Ver»
theilung 300 fi.; zur immerwährenden
Stiftung, deren Interessen jährlich zu
vertheilen kommen, 2000 ft.; dem Capi»
tel Zanoti Hikron^mi Ill^riooruin äe
urds in Rom 4000 st., mit der Neben-
bestimmung, daß wenn das Capitel je
aufgelöst werden sollte, diese Summe
den barmherzigen Schwestern in Diako-
var zuzufallen habe; der Kirche St. Vitus
in Bredovce 800 st.; den drei Filialkir-
chen St. Peter in Zapresic, St. Leonhard
in Laduc und Heil. Kreuz im Gebirge
zusammen 800 st. und der landwirth.
schaftlichen Schule in Kreutz 300 st. So
hat der edle Kirchenfürst nahezu an
40.000 fi. zu frommen und wohlthätigen
Zwecken legirt.
Pest.Ofner Zeitung l86l. Nr. l3l): „Aus
denk Testamente des Bischofs Kukouil-". Kukuljevic-Sakcinski. Johann (süd-
slavischer Geschichtsforscher, geb.
zu Warasd in 29. Mai 1816). Seine
Vorfahren stammen aus Zengg. Sein
Vater Anton (gest. 1831) war königl.
Rath, Banalstuhlrichter und oberster
Studienaufseher (suprsmus Ltuäiorum
äirsotor). im Jahre 1823/26 Mitglied
der ungarischen Deputirtenkammer in
Pesth und zählte überhaupt zu den ener<
gischeften Vertretern der nationalen, d. i.
croatischen Sache. Sein Sohn Johann
besuchte die unteren Schulen, das Gym-
nasium und die philosophischen Classen
in Agram, wo er durch acht Jahre ein
Zögling des dortigen Adeligen-Convictes
war. Im Jahre 1833 trat er in die kais.
Armee und diente bis zum Jahre 1840
bei der ungarischen Garde in Wisn,
worauf er nach Italien zu einem dort
stationieren ungarischen Negimente als
Oberlieutenant kam. Da seine Bemühun«
gen, in einem Grenz« Reg im ente eingetheilt
zu werden, scheiterten, quittirte er 1842
seinen Dienst. Nun widmete er sich an»
fänglich ausschließlich seinen literarischen
Arbeiten, deren einige bereits früher, und
zwar theils Erzählungen, theils Dar«
stellungen seiner Erlebnisse, in Lujdevit
Gaj's Oaniag. und in den ^2.roän6
novine erschienen waren. Auch auf
dramatischem Gebiete hatte sich K. schon
versucht und sein Heldenschauspiel: „2ie
Gurken uar si25ek" (Agram 1839. Gaj)
wurde im Jahre 1840 in Agram als
erstes nationales Originalstück aufgeführt.
Bald aber lockte ihn das politische Trei«
ben, welches in den vierziger Jahren
auch in Croatien die Wogen hoch zu trei-
ben ansing, mächtig an und bei mehreren
Gelegenheiten trat K. als Volksredner
auf. Er sprach gegen die Censur, gegen
verschiedene, die nationale Entwickelung
niederhaltende Maßregeln und gegen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon