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Kukuljevic-Sakcinski 330 KukulMic-Sakcinski
manches, was eben ihm und Anderen nicht! Wiener Reichstag entsendet, um dort
behagte, wodurch er bald volksthümlich das dreieinige Königreich zu vertreten,
wurde und als einer der Stimmführer ihm aber wie den Uebrigen der Eintritt
der liberalen nationalen Partei galt. I n
den croatischen Landtag des Jahres
1847 als Stellvertreter deS Administrators
der Warasdiner Gespanschaft gewählt,
erneuerte er in demselben immer wieder
den Antrag, daß in den Verhandlungen
an Stelle der bisher üblichen lateini
schen Sprache die croatische gesetzt wer
den möge. Als dann im folgenden Jahre
4848 der Antrag eingebracht wurde, es
mögen die Verhandlungen deS Land"
tages statt in croatischer in magyarischer
Sprache stattfinden, hielt K. aus diesem
Anlasse in der Sitzung vom 21. Jänner
seine damals vielbesprochene Rede, worin
er in einer historischen Darstellung ein
Bild der Verhältnisse gab, wie sie zwi
schen Ungarn und dem dreieinigen Kö
nigreiche bestanden. Unter diesen Bewe>
. Zungen, in welchen K. eine mehr und
weniger hervorragende Rolle spielte, bra>
chen die Märztage an und unter den
Führern der croatischen Nation, welche im
Namen derselben ihre Beschwerden vor
Se. Majestät dem Kaiser Ferdinand
aussprachen, erscheint auch K. Als bald
darauf alle Anzeichen auf den Ausbruch
des Bürgerkrieges in Ungarn hinwiesen,
eilte K. sofort nach Karlowitz, wo eben
die Serben ihre Skuptschina hielten, von
dort aber nach Belgrad, und forderte die
Südslaven auf, zusammen zu halten und
gegen alleVersuche ihrer fremden Zwing«
Herrn auf der Hut zu sein. Nach Agram
zurückgekehrt, wurde er im Banalralhe
Präsident deS Ausschusses der Unterrichts-
adtheilung. I m Landtage dieses Jahres
erschien er als Stellvertreter der Waras-
diner Gespanschaft und wurde mitLucas
Vukot inovi6, M. Georgevi6 und
Joseph Zuvi« als Abgeordnete in den in denselben verweigert. Noch war K. im
Jahre 1848 Mitglied jener croatischen
Deputation, welche unter Vermittlung
des Erzherzogs Johann einen Aus<
gleich mit der zu diesem Zwecke abgesen».
deten ungarischen Deputation zustande«
bringen sollte. Wie bekannt, ist es zu
einem Ausgleiche leider nicht gekommen.
Als endlich der Bürgerkrieg in Ungarn
ausbrach und es in Croatien an Geld
und Waffen gebrach, wurde K. zu dem
Feldmarschall Radehky nach Mailand
entsendet, und kehrte von dort mit einer
beträchtlichen Summe Geldes und mit
7000 piemontesischen Gewehren nach
Croatien zurück. I n der Zwischenzeit
erfolgte seine Ernennung zuin Land'es-
Archivar. Noch begab sich K. im Laufe
dieses Jahres mit einigen anderen Abge»
sandten nach Pesth. um die croatischen
Fondsgelder und alle dort seit Jahren
ausbewahrten Documente und Urkunden
zu übernehmen, welche Croatien betrafen
und nun nach Agram gebracht wurden,
um ferner dort in Aufbewahrung zu
verbleiben. Auch war K. Mitglied jener
croatischen Deputation, welche nach Wien
geschickt worden, um von Sr. Majestät die
Bestätigung der Beschlüsse des 1848ger
croatischen Landtages zu erbitten; sie
konnte dieselbe nicht erlangen. Nach Agram
zurückgekehrt, trat K. nun gegen Iel la«
ä auf, als dieser der Banaltafel den
Auftrag ertheilte, die Verfassung vom
9. März 1849 auch in Croatien kund zu
machen. Im Jahre 1830 gab er seine
Stelle im Banalrathe, die er bisher beklei«
det hatte, auf und zog sich
einstweilen ganz
vom Felde der Politik zurück. Von nun an
lebte er ausschließlich seinen literarischen
Arbeiten, für welche er Reisen, im Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon