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stnschaften einen Katalog ihrer Biblio-
thek, wie
sie
bis zum Jahre 1833 bestand,
angefertigt; ferner hat er in den bekann-
ten Logarithmentafeln V e g a'S 23 Fehler
nachgewiesen, eine Arbeit, dersn Zeitauf-
wand»nur der Fachmann zu ermessen im
Stande ist. Er wurde dafür von der
Leipziger Verlagshandlung mit Exem.
plaren dieses Werkes beschenkt, deren er
19 an böhmische Gymnasien und mehrere
an die kais. Akademie der Wissenschaften
in Wien verschenkte. Ueberhaupt hatK. an
öffentliche Anstalten großartige Bücher«
schenkungen ausgeführt. So schenkte er
im Jahre 1840 jedem Gymnasium in
Galizien eine Sammlung von trefflichen
Abbildungen griechischer und egyp tischer
Alterthümer; der im Jahre 1848 durch
Ha^nmerstein'ü M . VII, S. 291^
denkwürdiges Bombardement in Brand
gerathenen und eingeäscherten Lemberger
Universitäts'Bibliothek — ein, wenn man
bedeTlkt, daß viele der kostbarsten Werke
der berühmten Garelli'schenBibliothek
in derselben sich befanden, unersetzlicher
Schade — 498 Werke in 1000 Bänden;
ferner 10 bedeutende Ballen Bücher an
alle galizischen Gymnasien, und im Jahre
1862 seine ganze mathematisch.natur>
wissenschaftliche Bibliothek von mehr denn
800 Banden dem Vereine zur Hebung
des wissenschaftlichen Strebens in der
Mathematik und den Naturwissenschaften
unter den Prager Studenten. Auf eigene
Kosten gab er im Jahre 1842 eine
praktische Zeichnenfchule heraus, welche
nach pädagogisch-artiftischen Grundsätzen
von zwei Fachmännern, Franz Schier
und Leopold Kellner, bearbeitet wor-
den war. Bei 40.000 geichnungsmuster
in halbem Folioformat, fortschreitend
vom EmfaHen zum Zusammengesetzten,
Gegenstände des Thier« und Pflanzen-
reiches, theils Contouren. theils schattirte Darstellungen wurden auf diese Weise
binnen Jahresfrist fertig und sind dann
auf festes Papier aufgezogen worden.
Kul ik hat davon unentgeltlich 27 Erem-
plare in Böhmen. 17 in Oesterreich. 79 in
Ungarn, 13 in Mahren und Schlesien,
12 in Tirol, 6 in Steiermark. 21 in
Mailand, 27 im Venetianischen, 10 in
Siebenbürgen, 9 in Karnthen und Krain,
2 in der Militärgrenze. 2 in Krakau,
4 in Dalmatien, 20 in Galizien, den
Rest der Auflage, 160 Exemplare, aber
nachträglich an böhmische Dorfschulen
vertheilt. Schließlich sci noch bemerkt,
daß er seit einer langen Reihe von Iah«
ren den astronomischen Theil des Leit-
meritzer Kalenders bearbeitet hat. K. war
ein trefflicher und vaffionirter Schach»
spieler, ein Freund der Musik und trotz
seines Lieblingsfaches lange nicht jener
trockene Ziffermensch, in welche abnorme
Species bei Beschäftigung dieser Art
menschliche Naturen sich zu verwandeln
pflegen. Mit Dr. Exner ^f. d. Bd. IV,
S. 113^, Iandera sBd. X, S. 66^
und Dr. Wydra verband ilm, so lange
sie lebten, ein inniges Freundschaftsband.
AuS seiner Ehe mit Katharina Degl, der
Tochter eineS wohlhabenden Lemberger
Bürgers, entsprangen zwei Kinder, ein
Sohn Jus t in (geb. 1337), Doctor
der Rechte und AdvocaturS» Candidat,
und Ange la (geb. 1>54l), Gemalin
des Prager llm-verfitäts'Professors Dr.
Randa. K. hatte daS 70. Lebensjahr
erreicht. Er wurde auf dem Kirchhofe
nächst Koschirz bestattet.
Leitmeriher Kalender für das Jahr l864
(Leitmerih. bei Medau. 4".) L, ??.- „Origi<
nal'Lebcnvskizze Kulik'ü". — Poggendorff
( I . C.), Biographisch'literarisches Hllndwürter»
buch zur Geschichte der eratten Wissenschaften
(Leipzig l8»8, I . A. Barch. gr. 8°.) Sp. 1228.
— Wiener. Zei tuny <«>'>'!. Nr. 17? des
Tagesberichtes; — dieselbe 1863, Nr. 50,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon