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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 366 -
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Aumenecker 366 Aumenecker Vorstadt Wiens, deren die meisten in Kleinstadierei sich überbieten, AlleS an Thüren und Fenster lockte und Aufsehen erregte. Damals aber herrschte in Wien eine sehr traurige Zeit. der Verrath und das Spionirsystem blühten und suchten mit Gier ihre Opfer. Der obige Umstand genügte. den Verdacht gegen K. von Neuem wach zu rufen. I n der Fasching- dienstagnacht deS IahreS 1830 wurde er abermals ausgehoben und am Mor< gen früh ohne Weiteres mit einem Trans« porte zur Nordbahn escortirt. Es ging nun, wie er später erfuhr, nach König« gratz und dort sollte er dem Infanterie Regiments Palombini Nr. 36 (heute Degenfeld) einverleibt werden. I n Prag aber erkrankte er und mußte dort in das Gacnisonsspital gebracht werden. Und das war sein Glück. Denn daselbst lernte er den SpitalScaplan, nachmaligen Feldsuperior V. Swoboda kennen' diesem würdigen Priester vertraute K. seine ganze Noth; und diesem gelang es. daß K. nach einigen Tagen schon wieder auf freien Fuß geseht und ihm, dem Spi- talscaplan, als Meßnergehilfe beigegeben wurde. Indessen that der Feldcaplan alle nöthigen Schritte, um seinen Schützling aus dem Militärverbande zu befreien, und endlich wurde K. im Juni 1830, mit Abschied entlassen, in seine Vaterstadt zu» rückgebracht. Nun galt es von vorne anfangen. Dieses Intermezzo erschwerte nicht wenig seine neue StandeSwahl. Endlich entschloß er sich, Musiker zu wer- den, als solchem konnte ihm die Mißgunst des Geschickes nicht größeren Schaden mehr zufügen, als eS ihm bisher zuge- fügt. K. übernahm nun für seinen Vater, dem auch eine Erleichterung seiner Bürde noth that, die Besorgung der Chormusik, und nachdem dieser die Stelle eines Rs- Fens okorian derAlt>3erchenfelder Kirche zurückgelegt, erhielt sie der Sohn im Jahre 1833, freilich zuerst nur provisorisch. .Da aber mit diesem Posten kein Gehalt ver« bunden war, so war ihm einstweilen nur ein Feld, um seine Thätigkeit entfalten zu können, geboten, im Uedrigen mußte er durch Unterrichtertheilon in Musik für sich sorgen. Aber die Thätigkeit, welche der junge Asiens okori entwickelte, zog bald Freunde der, Musik in die kleine, ihrer Musikaufführungen wegen schon viel und rühmlich genannte Alt'3erchen« felder Kirche. Noch mehr war dieß der Fall, als an die Stelle des alten Kirch« leins der neue herrliche Bau trat und mehrere aufeinander folgende Kirchenfeste, wie die Weihe der Thurmkreuze, jene der Glocken, endlich die Orgelprobe in der neuen Kirche, ihm Gelegenheit boten, vor einem größeren nnd gewählten Zu< hörerkreise sein Talent zur Geltung zu bringen, und zwar das doppelte, des Re- Föns okoli und jenes des Componiften, indem er bei solcben Anlassen auch eigene Werke mit imposanten Kräften zur Aufführung brachte. Besonders erntete allgemein großen Beifall seine Orgel« Cantate mit Text von Sebastian Brun« ner sBd. I I , S. 176^, welche bei der Oogelprobe aufgeführt wurde. Im No« vember 1833 erfolgte nun seine definitive Anstellung als Chordirector der Alt-3er. chenfelder Kirche. Nun begann er mit Eifer und Vorliebe die Meister der alten niederländischen und italienischen Schule zu studiren, und er war es, der diese großen Meister der Musik in seiner Kirche zu ihren verdienten Ehren brachte. Bald darauf betheiligte er sich an der Grün« düng der Singakademie, welche unter Stegmai er's Leitung diese classische Musik zu pflegen versprach. I n der Char» woche jedes Jahres brachte nun K. Ton« werke aus den Musikschatzen der alten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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