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Aunitfch 378 Kunitsch
Papier, wie es nöthig war, erzeugte, ein
Papier,-das. ohne chemische
Beimischung,
die zarten Töne einer Zeichnung weder
zerstörte, noch die Mittheilung der Farbe
hinderte, sondern die ursprüngliche Zeich,
nimg mit möglichster Treue wiedergab.
Nachdem K. so alle Hindernisse beseitigt,
ging er an die Herausgabe eines Werkes,
welches so zu sagen praktisch für die von
ihm erzielten Erfolge einstehen sollte. Er
gab nach Zeichnungen von Jacob Alt
die unter seiner unmittelbaren Leitung
und Mitwirkung gedruckten „Donau-An-
sichten von ihrem Ursprünge bis zum
Ausflüsse ins schwarze Meer". 140 Blat-
ter in gr. Quer-Folio (l822—4828).
heraus, von denen die 32 Blätter mit
den türkischen Festungen auch einen
Separatcyklus bilden. K. hat auch ein
Elementarbuch über seine Kunst heraus»
gegeben und, was den lithographischen
Druck betrifft, einige tüchtige Schüler,
wie den Director deö lithographischen
Institutes in Wien. Kühne, den Präger
Lithographen Machek, den Maler in
der k. k. Porzellanfabrik Herr und den
Buchdrucker Kaiser in Gratz, gebildet.
K. wird übrigens als Historienmaler be»
zeichnet, der sich in Rom gebildet haben
soll. Wenn ihn aber das Mül le r -
Klunzinger'sche Lexikon einen Litho«
graphen der Gegenwart nennt, so ist das
ein Irrthum, denn K. 'ist bereits seit
26 Jahren todt.
(H orm ayr's) Archiv für Geschichte. Statistik.
Literatur und Kunst (Wien. 4") XI I I . Iahr<
gang (l522). S. lU7 u. il)8. — Nagler
(G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler>Leri-
kon (München 1838. Fleischmann. 8°.) Vd. VI I ,
S. 209. — Die Künstler aller Zeiten und
Völker. Begonnen von Prof. Fr. Mül le r ,
fortgesetzt von Oi-> Karl Klun z in ger (3tutt»
gart 4857, Ebner und Seubert. gr. 8".)
Bd. I I , S, 336.
Kunitsch, Michael von (Schrift,
steller, geb. zu Bä.an in der Tren- csiner Gespanschaft Ungarns 23. Sep-
tember 1763. gest. zu Karlstadt in
Croatien 9. April 4833). Nachdem er
die Piariftenschule in Trencsin besucht,
kam er in das Militär-Institut zu Wart-
berg in der Preßburger Gespanschaft, wo
sich seine Vorliebe für das Lehrfach ent»
wickelte. Im nämlichen Institute erhielt
er auch, obgleich er noch sehr jung war,
das Lehramt der deutschen Sprache und
des Styls. und supplirre unter Einem die
Landwirthschaft. Als diese Anstalt in der
Folge aufgehoben wurde, ging K. nach
Neutra, wo er bei der von Kaiser
Joseph I I . angeordneten allgemeinen
Grundvermessung und Steuerregulirung,
Dienste nahm, und bald Actuar des leiten-
den Ober^Ingenieurs für die Neutraer,
Barser, Trencsiner und Preßburger Co-
mitate wurde. I n einiger Zeit kehrte er
aber zum Lehrfache zurück und wurde
weltlicher Lehrer bei den Piaristen ^u
Privid in Ungarn. Von dort kam er im
Jahre 1790 als Director und Ober-
lehrer an die Kreismusterschule zu Brück
an der Mur. Diese durch Unfähigkeit
ihres früheren Leiters ganz verwahrloste
Schule brachte K. durch seine Energie in
fichtliche Aufnahme, und dieser Umstand
veranlaßte im Jahre 1794 seine Berufung
an die Vorstadtschule in Geidorf bei
Gratz. welche gleichfalls in völligem
Verfalle sich befand. Nachdem er auch
diese Schule in Ordnung gebracht,
übersetzte ihn das Gubernium in glei»
cher Absicht an die Mur-Vorftadtschule
in Gratz, und da er denn schon als tüch<
tiger Schulmann und Schulreformator
bei der Regierung in gutem Ansehen
stand, wurde ihm in gleicher Absiebt die
Leitung der Gratzer Muster-Hauptschule
übergeben. Nach mehreren Jahren nö»
thigte ihn seine, durch den angestrengten
Schuldienst angegriffene Gesundheit, diese
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon