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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 380 -
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380 blicb K. in Prag. und schon in jener Zeit versuchte er es mit hebräischen Dichtun» gen; darauf ging er nach BreSlau, um dort als ordentlicher Studiosus die Vor« tcage an der Hochschule zu besuchen. I n BreSlau studirte er fleißig den Talmud und arbeitete zuerst an einer Erläuterung der dunklen Stellen desselben; spater aber ging er an die Ausarbeitung eineS Commentars des ob genannten Buches von Penin i , zu welchem Zwecke er Bibel. Talmud. Midrasch (d. i. das Stu.„ dium dcS mosaischen Gesetzes) und des MaimonideS „More" . eineS der Hauptwerke dieses berühmten Talmu> disten. auf da6 sorgfälligste studiren und vergleichen mußte. AlS er diese Erläute» rung im Jahre 1796 veröffentlichte, truä's sein Ansehen in nicht geringer Weise unter den gelehrten Juden und ein reicher Mann seiner Vaterstadt, Sal. Kohn, berief ihn als Eidam nach Haus und nahm ihn sofort in sein Geschäft auf. Indessen arbeitete K. unablässig fort und zeigte eben wenig Eignung für daS sogenannte „Geschäft", wie dessen Stammgenossen diesen Ausdruck verstehen. Während also seine Vermögensverhält- nlfse zu verfallen begannen, arbeitete er an seinen gelehrten Werken und an zeit« gemäßen Reformen unter den Juden, von denen, um sein Wirken zu erfassen, nur einige hier beispielsweise angeführt werden mögen: mehrere Reformen im Gottesdienst, darunter Einführung der Orgel; serner daß der Act der Beschnei« düng nur geprüften Aerzten anvertraut werde; daß seine (Klaubensbrüder deutsche Familiennamen einführen möchten; daß die jüdischen Gelehrten ein sorgfältigeres Studium der Bibel sich angelegen sein ließen u. dgl. m. Daß unter solchen Nm» ständen es mit seinem Ansehen bei den orthodoxen Juden schlimm bestcllt war, ist leicht erklärlich; er theilte in die» sem Puncte das LooS seines Freundes und Mitreformators Aaron Chor in sBd. I I , S. 336^. zu dessen treuesten Anhängern er auch zählte. Als er im I.1828 in seinen Vermögensverhältniffen ganz herabgekommen war, nahm er eine in Pesth erledigte Dajanstelle an, welche er zugleich mit dem Rabbinate der Schwestergemeinde Ofen beinahe durch einIahrzeheno, bis an seinen Tod, ehren» und gewissenhaft bekleidete. Kunizer's durch den Druck veröffentlichte Schriften sind: „Aanl.o5so?/l/iaF^o?o?/i" (Breslau 1794). eine Erläuterung dunkler Tal. mudstellen; — „//a-O>?i" (Wien 1796, 4".), ein Doppelcommentar — nämlich eine Wort» und Sacherklärung — über Penini 'S Buch «Veokinotk-OlHin", nebst vielen Forschungen über die Misch« nah- und Talmudsprache; — „Fe^- .Faöö?'« (Wlen1805, 8".), ein biogra- phifch-dramatisches Gedicht über Iehu- dah-Naßi in 6 Acten, mit einer voraus» geschickten Biographie;— „ I?s/l «ToeHa?'" (Wien 1813, Fol.). Kunizer's Haupt- werk; Gutackten und Abhandlungen über die Echtheit des Sohar , ein Werk, welches seinem Inhalte nach als em Commentar des Pentateuch erscheint, und von den Juden als das wichtigste Buch für die Kenntniß der kabbalistischen Philosophie angesehen wird. Kunizer widerlegt in seinem Werke die sammt- lichen Einwendungen, welche Jacob Emden in seinem Buche „^Iitpaoka.t tarilu" vorgebracbt hat, ferner bringt er darin eine ausführliche Schilderung des Simon Ben I o h a i und eine Er» lauterulig aller ihm zugeschriebenen 3eh> ren und Aussprüche; — „H^/ls?-Zam- ^s/", 1. Theil (Wien 1820. Anton Strauß), enthält Nechtsgutachtcn über wissenschaftliche, m M halachische (d. i.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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