Seite - 391 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13

391 Aunzek Beendete in Wien die juridischen Studien, betrieb aber mit besonderer Vorliebe jene der Mathematik und Physik» aus welchen beiden Gegenständen er am -1. November 4822 als Adjunct an der WienerHochschule angestellt wurde. Nach- dem er noch die philosophische Doctor- würde erlangt, wurde er mitAllerh. (5ni> schließung vom 6. August 4824 zum Professor der Physik und angewandten Mathematik an der Lemberger Hoch« schule ernannt, welche Stelle er durcb 23 Jahre bekleidete, worauf er mit Allerh. Entschließung vom 9. October 1847 in gleicher Eigenschaft an die Wie- ner Hochschule berufen wurde. Im Lem» berg, wo K. zu den Zierden der Univer- sität Zählte, erwarb er sich um För« derung seiner Wissenschaft wahre Ver» dienste, tbeils durch außerordentliche populäre Vorträge über Physik und Astronomie, theils dadurch, daß er bei eben nicht reichlichen ihm ^u Gebote sichenden Mitteln das physicalische Cabi. net in einer den Anforderungen der Wissenschaft entsprechenden Vollständig, keit zu erhalten wußte. Um selbst immer auf der Höhe der Wissenschaft zu bleiben, unternahm er auf eigene Kosten Reisen in's Ausland, besonders nach Deutsch» land, Frankreick und England, auf wel> chen er durch Besuch naturwissenschaft- licher Institute, Museen und Laboratorien den Kreis feiner Kenntnisse erweiterte, und manche für seine Wissenschaft und ihre Förderung in weiteren Kreisen wich'' tige Errungenschaft auf den heimischen Boden verpflanzte. Er wurde auch. als in Lembeig eine technische Akademie errichtet werden sollte, von Seite der Regierung mit der Abfassung eines Ent- Wurfes zur Organisirung derselben be> traut, und kamen bei der darauf folgenden Errichtung derselben vornehmlich seine Antrage zu Verwirklichung. K. ist seit Jahren als Fachschriftsteller thätig und hat nicht nur durch belehrende Aufsähe in Zeitschriften, namentlich als Mitglied der Lemberger Zandwirthschafts-Gesellschaft für die Förderung der Agricultur in Galizien mitgewirkt, sondern durch meh» rere Fachwerke die Wissenschaft bereichert. Seine selbstständig erschienenen Werke sind: „Nie Aehre vom Richte" (Lemberg 4836', zweite ergänzte Auflage Wien 4852. mit 3 Tafeln in 4". und vielen HoUckn. im Texte, gr. 8«.): — „Nicht- tllZZlich? VarlrZnngrn über Agronomie" (Wien 4842. 8".); — „Kichtta55liche NirZtellung der Meteorologie" (Wien 4847; zweite Auflage ebd. 4830, mit vielen xylogr. Abbildungen im Texte); — „Nhrbnch der Giperimentnl-PlMik zum Gebrauche in Gymnasien und AealZchnlen, sonne znm SeluLt- unterrichte" (ebd. 1850', 7. Auflage 4863. Braumüller, 3er. s"., mit vielen in den Text gedruckten Holzschn.); von diesem Werke erscheint in neuester Zeit zu 3em- berg eine von Dr. Thom. Stanecki besorgte polnische Uebersetzung; — „NeberZichten der Jahres- nnd Mllnntsniittü ans den mährend eineZ Ieitrunmes unn 20 Iah- ren in Aembrrg fortgeführten metellralagischeil Beobachtungen" Wien 4834, Lex. 8".. mit 2 Taf. in Qu. gr. 4". und Qu. gr. Fol.) : auch in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften, math.» phys. Classe; — „Uchrbnch tm PhiM mit mathematischer Begründung" (3. Verb. und verm. Aufl.. Wien 4864. Braumüller. Lex.8'"., mit vielen in den Text gedruckten Holzschn.); — „Studien ans drr höheren Phl,5ik" (ebd. 4836. Braumüller, mit vielen Holzscbn. im Texte. gr. 8".). Kun- zek's wissenschaftliche Verdienste sind auck in gelehrten Kreisen gewürdigt; er ist von mehreren wissenschaftlichen Vei> einen zum Mitgliede und von der kaiser