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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 398 -
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Seite - 398 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13

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398 KupeKy abgelehnt, einer Einladung des Fürsten Adam Liechtenstein, der sich zu glei- cher Zeit mit Kupezky in Venedig be> fand, nach Wien zu kommen, folgte. Die Sehnsucht nach seiner Heimat hatte dieses Mal den Ausschlag gegeben. Im Jahre 1709 kam K. in Wien an und wohnte in der Leopoldstadt im großen Donaubad bei Baron Sch rocken stein. Das von ihm gemalte Bildniß des Barons machte großes Aufsehen, und obwohl zu jener Zeit Künstler wie Stamp art. Donauer, Van Schuppen in Wien malten, wurde docb K. bald von allen Seiten gesucht. Nun vollendete er die Bildnisse des Fürsten Liechtenstein, des Kaisers Joseph I. und seiner Gemalin und vieler Personen vom Hofe. und obwohl K. in seinem Benehmen nichtsweniger als liebenswürdig war. mehrten sich doch von Tag zu Tag die Auftrage. Während des Aufenthaltes in Wien erkundigte sick K. nacb seinem Vater und früheren Leh» rer Klaus, erhielt aber die Nachricht von Beider Tode. Als er auch erfuhr, daß deS Letzteren Tocbter in Armuth lebe, unterstützte er sie und da sie sckön war, beirathete er sie bald darauf. Diese Ehe K.'s, der ein eifriger Protestant oder viel» mehr böhmischer Bruder war, während seine Frau der katholischen Religion an« hing, ward für K. eine Quelle mannig- facher Leiden. Indessen stieg K.'s Ruf mit jedem Tage. Als nach Kaiser I o sep h's I. unerwartetem Tode sein Bruder Ka r l an die Regierung kam, zog auch dieser unseren Künstler hervor und schenkte ihm seine ganze Huld. So wuchs K.'s Ansehen und als im Jahre 4716 Czar Peter in Karlsbad war und dort ein Bildniß Ku« pezky's sah, gab er Befehl, ihm den Künstler nach Karlsbad zu senden. Das war keine kleine Aufgabe, da K. eine große Angst vor dem Czaren hatte, der allenthalben für einen Barbaren galt. Endlich, nachdem ihm der Kaiser den Titel eines Cabinetsmalers verlieh, der ihm dem Czaren gegenüber einen ofsiciellen Charakter gab. reiste K. nach Karlsbad. Dort malte er den Czaren und fühlte sich bald zu demselben so mächtig hingezogen, daß er dessen Antrag, ihm nack Peters» bürg zu folgen, angenommen hätte, wenn er nicht durch seine anderen Verhaltnisse auf deutschem Boden ssefesselt gewesen wäre. Wahrend seiner Abwesenheit hatte aber seine Frau mit dem von ihm zurück» gelassenen Agenten ein Liebesverhältniß angesponnen. welches von K. entdeckt wurde. Da die Briefe ihre volle Schuld bewiesen, machte K. sogleich Anstalten, seine Frau von sich zu entfernen. Diese. aber, schlauer als ihr Mann, wußte ihn durch die Religion wieder für sich zu stimmen. Indem sie die Scheidung an- nahm und ihm ihren Sohn empfahl, den sie ihm in der Abwesenheit geboren, sagte sie ihm nur nocb. daß sie entschlossen fei, zur lutherischen Kirche, zu der sich K. be- kannte, zu übertreten und bat ihn. sie nocb in den Lehren derselben unterweisen zu lassen. Die Gewährung dieser Bitte gab neue Anknüpfungspuncte, Kupezky verzieh, die Scheidung unterblieb und seine Frau blieb bei ihm. Während diese Dinge sich begeben hatten, wollte Kaiser Ka r l , der den Künstler trotz seiner Schrullen liebgewonnen hatte, ihm ein besonderes Zeichen seiner Huld geben und ernannte ihn zu seinem ersten Hof« und CabinetSmaler. Graf A l thann überbrachte dem Künstler diese Botschaft. Dieser aber erwiderte einfach: er bedanke sich unterthänigst für diese Gnade, ziehe es aber vor, unabhängig zu bleiben und bitte nur Seine Majestät, für sich, sein Weib und sein Kind um Scbutz in Aus« Übung ihrer Religion". Welches Auf-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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