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eine Zuflucht zu suchen. Eine zur Unter«
stützung der Gegner mittlerweile herbei»
geeilte feindliche Cavallerie» Abtheilung
konnte K. nicht mehr mit der durch den
Bajonnetangriff aufgelösten Compagnie
empfangen, dafür ließ er jenen Theil der
Mannschaft, über den er verfügen konnte,
zwischen den Strohbaraken des daselbst
aufgeschlagenen Lagers Posto fassen und
bediente nun den Feind mit einem wohl»
gezielten Feuer, das chn hinderte, vorzu-
rücken, unseren Truppen aber es möglich
machte, die entsprechenden Aufstellungen
zu nehmen. Für diese Waffenthat erhielt
K. in der 87. Promotion (vom 17. April
4811) das Ritterkreuz des Maria The-
resieN'Ordens. Spater that er sich noch
bei der Erstürmung der Brücke von
Hanau, insbesondere aber bei der Er«
oberung der Stadt Charenton, am
30. März 1814, ruhmvoll hervor. Zum
Angriff der Stadt hatte der kön. würt»
tembergische General FürftH ohenlohe
zwei Infanterie-Bataillons und als Re-
serve das Gren'adier«Bataillon Lanyi, bei
welchem K. als Grenadier-Hauptmann
des Infanterie-Regiments Nr. 33 eilige»
theilt war, abgeschickt. Der Angriff der
beiden Infanterie.Bataillons wurde von
dem Feinde abgeschlagen, eben im Augen«
blicke, als die als Reserve nachrückende
Grenadier-Division Lanyi ankam. Da
der Grenadier'Bataillons'Commandant
eben mit Dispositionen zur Deckung
unseres Geschützes beschäftigt war, stellte
sich K., als ältester Hauptmann, an die
Spitze der als Rest verbliebenen Gre-
nadier-Divisionen Heffen.Homburg und
Colloredo-Mannsfeld, ordnete mit diesen
vier Compagnien den Sturm an, den er
selbst anführte, sprengte das Gitter der
Brücke, nahm die daselbst aufgestellten
fünf feindlichen Kanonen, drang in die
Gaffen der Stadt vor, besetzte die nächsten Häuser und traf alle Dispositionen so
rasch und zweckmäßig, daß der Feind, dor
eben seinen kaum errungenen Vortheil
durch eine entsprechende Besetzung der
Stadt zu benutzen im Begriffe stand,
durch diesen Angriff überrascht. jeden
weiteren Kampf aufgab und die Besetzung
der Stadt Charenton durch unsere Trup«
pen bewerkstelligt wurde. Seine militä»
rische Laufbahn ist bereits oben skizzirt
worden. Den Statuten deS Maria The»
resien-Ordens gemäß wurde K. im Jahre
1843 in den Freiherrnftand erhoben. K.
hatte sich nach seinem Uebertritte in den
Ruhestand in seinen Geburtsort Rotz,
wo er Haus« und Grundeigenthümer
war, zurückgezogen. Als er im Alter von
72 Jahren starb, hatte er noch durch
seine letztwilligen Anordnungen die rege
Theilnahme für den Stand, dem er an»
gehörte, bewiesen. Da er Witwer war
und keine Leibeserben besaß, hinterließ
er seiner unverehelichten Schwester lebens»
länglich den Fruchtgenuß seines ganzen
Vermögens; verfügte aber. daß nach
ihrem Tode seine Besitzungen zu einem
Stlftungscapitale verwendet werdm sol-
len, mit dessen Interessen zwei penfionirte
Officiere — vorzugsweise solche, die mit
ihm in einem Regimente gedient — zu
betheilen wären. Da der Militär-Schema»
tismus von 1864 diese Stiftung noch
nicht ausweist, so scheint sie noch nicht in
Wirksamkeit getreten zu sein.
FreiherrnstandS - Diplom vom 30. Juni
1843. — Tapferkeits » Z eu g n iß vom
30. Juni 1811; — ein zweites, von 6 Officie»
ren und eben so viel Nnterofstcieren unter?
zeichnet, vom 14. Octooer 1814; — ein drittes,
von 7 Officieren gefertigtes, vom 16. Decem«
ber 1813. — Oesterreichischer Mil i tär»
Kalender, herausgegeben von Hirren frld
(Wien. kl. 8°.) v. Iahrg, (1854). S. 114. —
Hirtenfeld (I.), Der Militär-Maria There.
sien«Orden und seine Mitglieder (Wien 1337,
Staatsdructerei, 4".) S. 1037. — Wappen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon