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Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Stu-
dien, nämlich mit einer Abhandlung über
die gemischten Ehen, vor die Oeffent-
lichkeit; sie war zuerst in einer weitver«
breiteten theologischen Zeitschrift abge»
druckt, später aber auch in selbststandi»
ger Ausgabe erschienen. Das Erscheinen
dieser Schrift fiel gerade in die Zeit
des folgenreichen Cölner Ereignisses, und
konnte sie bei der gründlichen Behand»
lung deS Gegenstandes nicht verfehlen,
die Aufmerksamkeit auf den Verfasser zu
lenken, dem sein Bischof schon im ersten
Jahre der Professur den Titel eines Con.
sistorialrathes verliehen, und ihn im Jahre
1836 zum fürsterzbischöfllchen Rathe und
Secretär, und zum Assessor des früher
erwähnten Konsistoriums in Olmütz er-
nannt hatte. Im Jahre 1842 wurde K.
in gleicher Weise Rath und Assessor des
bischöfl. Konsistoriums inBrünn, und von
Sr. Majestät dem Kaiser mit dem Titel
eines k. k. Hofcaplans ausgezeichnet. Im
folgenden Jahre erhob ihn sein Fürsterz«
bischof zum Kanzler des oben erwähnten
Konsistoriums und zum Ehrendomherrn
des Collegienstiftes zu Kremsier. Als im
Jahre 1849 die Bischöfe der Monarchie
zu einer Versammlung nach Wien be»
rufen wurden, um ihre Wünsche in Be>
treff der Regelung der Kirche darzulegen,
war es K.» der dem greisen Metropoliten
von Mahren als Rathgeber zur Seite
stand. Im Jahre 1832 erfolgte K.'s
Berufung zum Hof. und Burgpfarrer,
zugleich zum Obervorsteher des höheren
Priesterbildungs-Institutes zum h. Augu-
ftin, und noch in nämlichen Jahre seine
Ernennung zum infulirten Abte von
Pagrany. Im Jahre 1854 wurde K.
zum Ministerialrathe im Ministerium für
Cultus und Unterricht, und im Jahre
1862 zum Bischof von Carrhae, Weih
bischof, Generalvicar. Dompropst und
v. Würz dach. biogr. Lenkon. X l l l . s PräseS deS früher erwähnten Consisto«
riucns in Wien ernannt. K., ein Mann
der Wissenschaft, hat auch dieselbe mit
mehreren Fachschriften bereichert. Die
erwähnte Schrift über die gemischten
Ehen ist in der selbstständigen AuS-
gäbe unter dem Titel: „Nie gemischten
Ghen mm katholisch-Kirchlichen Stllnbunnrte
betrachtet", in dritter vermehrter Aus-
gäbe (Wien 1842, Wimmer, gr. 8°.)
erschienen: ferner gab K. herauS: „Nie
heiligen Gebräuche, welche in der katholischen
Nirche (lituz latini) vom Sonntage Leplu^eziime bis
Ostern beobachtet werden", 2 Theile (Wien
1842. Braumüller, gr. 8".), der erste
Theil behandelt die h. Gebräuche vom
Sonntag 86ptukF63iiQas bis zum Palm»
sonntage, der zweite jene der Palmwoche;
— „Sammlung der Vorschriften, nach welchen
5ich die Anrlltgristlichkeit bezüglich der Verknndi-
gnng des Wortes Gattes, der.Fpendnirg der
h. Sakramente, der Zeelsorgerlichen Geschäfts-
tiilMng, dann ihres klerikalen Wandels zu rich-
ten hat; mit besonderer Berücksichtigung der
in den genannten Beziehungen dem Klerus
der (Nmützer Diözese kundgemachten Anordnun-
gen", 4 Theile (Olmütz 1847—1850,
Neugebauer, gr. 8^.); — „Nie Urhre unm
Schadenersätze oder uan der Restitution noch
dem Vorgänge der Glirolagen, mit Rückblick auf
die Kirchliche nnd staatliche Gesetzgebung" (ebd.
1851. gr. 8o.); — „Nns Gerecht der
Katholischen Kirche nach seiner Theorie und
Pralls. Mit besonderer Berücksichtigung der in
Oesterreich zu Aecht bestehenden Gesetze darge-
stellt". 3 Bände (Wien 1836-1883.
Braumüller, Lei. 8".); vornehmlich dieses
letztere Werk wird „wegen deS Reich-
thums der aufgewendeten Swdien, wegen
der Umsicht und Klarheit in Auslegung
der Gesetze, wegen der Ausführlichkeit der
Kasuistik, wegen des Scharfsinns in
Lösung der dornigsten Fragen, wegen
der sorgfältigsten Berücksichtigung des
, 2?, März l86ä.) 28
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon