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Awizda 443 Aylian
Kwizda, Franz Johann (Veteri.
nar«Apotheker zu Korneuburg).
Zeitgenoß. K. hat mehrere Veterinär«
Arzeneimittel erfunden, darunter daS
nach dem Aufenthaltsorte deS Erfinders
benannte „ Korneuburger Viehpulver",
deffen Trefflichkeit von anerkannten Fach«
männern bestätigt wird und das sich
als
einen wahren Segen der Landwirthschaft
und Viehzucht bereits tausendfaltig
erprobt hat. Für dieses Arzeneimittel,
welches bei Pferden, Hornvieh und
Schafen gleich vortheilhaft angewendet
wird, bestehen im Kaiserstaate 1400, in
Preußen und Sachsen 800 Depots. Seit
den Jahren 4837—1861 sind davon
3.360.000 Packele, a 2/4 Wr. Pfd., abge-
seht worden. Solcke Zahlen sprechen.
Andere Arten dieses Pulvers sind: daS
Klauen« und Hufheilpulver für Pferde
bei der Strahlfaule, dem Strahlkrebs
und der bösartigen Mauke, für daS
Hornvieh bei chronischem Klauenweh,
für die Schafe bei der verheerenden
Klauenseuche; daS Schafpulver gegen
die Lämmerruhr; das Schweinpulver
gegen den laufenden Brand und andere
bei Schweinen vorkommende KrankheitS»
formen; der Blüthenharz gegen die
Unfruchtbarkeit der Hausthiere und daS
RestitutionS'Fluid, um das Pferd bei
den größten Anstrengungen bis in das
hohe Alter stets ausdauernd und muthig
zu erhalten, wie auch zur Heilung anderer
veralteter Leiden, als Bug», Hüfi>, Kreuz«,
Schulterlähme u. s. w. Der Erfinder ist
auf den Ausstellungen in München 1834,
Paris 1835 und Wien 1837 mit Me-
daillen ausgezeichnet worden.
Arenstein (Joseph Dr.), Oesterreich auf der
internationalen Ausstellung 1862 (Wien,
Staatsdruckerei, gr. 8<>.) S. 20. Nr. N3.
Kynsky, Dominik, siehe: Kmsk?, Do-
minik IM. XI, S. 273). KylillN, Jacob (gelehrter Jesuit,
geb. zu Prag 44. Februar 1714. gest.
zu Karnienitz in Polen imApril 1774).
Besuchte das Gymnasium zu-Prag und
begab sich im Jahre 1731 nach Krakau,
wo er im Alter von 17 Jahren in den
Orden der Gesellschaft Jesu eintrat.
Dort wurde er anfänglich im Lehramte
verwendet, spater kam er in das Colle»
gium nach Thorn und dann in das
adelige Convict nach Lemberg, wo er
überall Mathematik lehrte, in Thorn
aber zugleich auch als deutscher Prediger
thätig war. Von Lemberg kam er als
Rector nach MedereSc in Großpolen.
Nach Aufhebung seines Ordens zog er
sich in ein bei Danzig befindliches Kloster
desselben zurück, um daselbst als Jesuit
zu sterben. Wenngleich als Jesuit, so
starb er doch nicht dort, wo er eS ge>
wünscht, sondern auf dem Landgute eines
polnischen Edelmannes, dessen Söhnen er
mathematischen Unterricht erth'eilte. K.
war vornehmlich Mathematiker und hatte
sich als solcher keine geringere Aufgabe
gestellt, als das Newton'sche System
über den Haufen zu werfen. AuS Anlaß
dieser absonderlichen Bestrebungen ge«
ricth er auch mit?. Mako I.<I. Professor
in Wien, in eine Polemik, welche ziemlich
lange wahrte. K. hat MehrereS heraus«
gegeben, und zwar:
1769, 80., 0. KZ.); —
i<nm...« (ebd. 1770,80.).
Ferner hat er über einige seiner Ecsin»
düngen Abhandlungen geschrieben, u. z.:
n^rL äsmittsnäi 86 ad a.Ito"; —
„N2.VI8 Iiorol.0FH L0^2.ri3" ; — „ItÄbull.
»l6lQ Lll,lut2.nL") aber
diese Handschriften sind verloren gegan»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon