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Lachemayr 439 Lachenbauer
Lltchemalir, Karl (gelehrter Jesuit,
geb. zu Innsbruck 9. Jänner 1718,
gest. zu Freiburg 17. August 1783).
Studirte zu Innsbruck und trat im Jahre
1733, im Alter von 13 Jahren, in den
Orden der Gesellschaft Jesu. I m 1.1749
erlangte er an der Innsbrucker Hochschule
die Magisterwürde und zugleich das Lehr»
amt der Logik und Metaphysik, 1731
jenes der Physik und wurde 1768 Rector
des Iesuiten-Collegiums zu Freiburg im
^6reisgau. Die von ihm veröffentlichten
Schriften sind: „_O?HH6?-?a6eo Hs a?tt?na
ti 1730) 8".); —
x/sions" (ebd. 1731,
<Hs «lick7«" (ebd.
1732) 8".); — „2)/sS67-i!tt?io <Hs i^-avz'-
i'ais «sö ^s^«///ö?'it) Qo^o^'tt)«." (ebd.
1733, 8".). 3. starb im Alter von
63 Jahren.
D e 3 u ca's Journal der Literatur und Statistik,
Bd. I , S. «l. — (Dc Luca) Das gelehrte
Oesterreich. Cin Versuch (Wien 1776. Ghelen'
schc Schriften, 80.) I. Bds. l. Stück, S. 286.
— Poggendorff ( I . C.), Bioaraphisch'lite-
rarischcs Handwörterbuch zur Geschichte der
cractcn Wissenschaften (Leipzig l8ü9, I . A,
Barch. gr. 8<>.) Sp. 1335. — Mcusel (Ioh.
Georg), Lexikon der vom Jahre l750 bis
1800 ^erstordencu teutschen SÄ)riftsteller(Lcip'
zig i3<>«. Fleischer. 8°.) Bd. V l l l , S. l>
LachcnllMler, Johann Baptist (Bi-
schof von Brunn, geb. zu Braun au
in Böhmen 31. Jänner 1741 , gest. zu
B r u n n 22. Februar 1799). Besuchte
das Gymnasium des in seiner Vaterstadt
befindlichen Benedictinerstiftes, Philoso»
phie und Theologie hörte er aber zu
Prag, wo er im Jahre 1759 in den rit«
terlichen Orden der Kreuzherren mit dem
rothen Sterne eintrat. Nachdem er die
priesterliche Würde erlangt, trat er in
die Seelsorge und wurde Caplan in der
Ordenspfarre zu Schab in Böhmen.
Zwei Jahre später schickte ihn der Gene» ral'Großmeifter seines Ordens nach Preß»
bürg, wo dieser Orden in dem fogenann«
ten Waisenhause eine Commende mit
einem sehr großen Armenspirale besaß.
In Preßburg zuerst erweckte L. durch
seine erhebende Kanzelberedsamkeit all«
gemeine Aufmerksamkeit. I n Folge dessen
kam er im Jahre 1770 in gleicher Eigen«
schaft an die Karlskirche nach Wien, welche
zu jener Zeit auch seinem Orden angehörte.
Auch in Wien verbreitete sich alsbald
der Ruf seiner glänzenden Rednergabe
und drang bis zu Hof. Eines Sonn«
tags wartete Kaiser Joseph auf einen
seiner Beamten in der Cabinetskanzlei.
Dieser war immer sehr pünctlich, an die»
sem Sonntag jedoch länger als gewöhnlich
ausgeblieben. Endlich kam er und fand
den ihn erwartenden Kaiser, auf dessen
Frage über sein Ausbleiben er erwiderte:
„er wäre in 3-achenbauer's Predigt
in der Karlskirche gewesen und habe sich
in Folge dessen verspätet". Als nun der
Kaiser fragte, ob denn Lachenbauer
wirklich ein so vorzüglicher Redner sei,
wie ihn der Ruf als solchen bezeichne, und
der Beamte erwiderte. er> habe einen so
ausgezeichneten Prediger wie 3. noch
nicht gehört, beschloß der Kaiser, den be»
rühmten Redner auch zu hören und ver»
fügte sich am nächsten Sonntag in die
Karlskirche. Der Kaiser überzeugte sich
nun in Person von der Richtigkeit des
Rufes, der über 3. allgemein war, und
3achenbauer's Zukunft war entschie-
den. Er bestieg nun im Auftrage deS Kai-
sers bei feierlichen Anlässen die Kanzel
der kaiserlichen Hofcapelle und hielt
auch die gewöhnlichen Fastenpredigten
bei Hofe. Die große Kaiserin und ihr
Sohn wendeten fortan dem würdigen
Kanzelredner ihre ganze Huld zu. Als
im März 1783 in Folge der neuen Wie«
ner Pfarreintheilung die Karlskirche die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon