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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
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36 Lamkerg 1633, gest. 28. Juni 1706). Von der Spriw zenstein'schen Linie, ein Sohn des Grafen Johann Franz aus dessen Ehe mit Mar ia Constantia Freiin von Questen« berg. Nachdem er, erst 1Z Jahre alt, bereits seinen Vater verloren, setzte er unter Leitung seiner Mutter seine Studien fort, machte nach deren Beendigung Reisen und trat nach seiner Rückkehr in den Staatsdienst, die diplomatische Laufbahn ergreifend. Im Jahre 1690 schickte ihn der Kaiset als Principal' Commissär auf den Reichstag nach Regens« bürg. Am 10. November 1667 wurde er mit seinen Brüdern Franz Sig ismund und Kar l Anton und mehreren Vettern in den Grafenstand erhoben; er selbst im December 1699, an die Stelle Georg Adam's Grafen von Mart in i tz, als außerordentlicher Bot« schafter an den päpstlichen Hof geschickt, an welchem er für zwei Kaiser, Leopold I. und Joseph I., unter zwei Päpsten, In« nocenz XI I . und Clemens X I . , die Interessen Oesterreichs vertrat, und Rom erst verließ, als der Kaiser genöthigt war. seinen Botschafter von dem von französischen Einflüssen beherrschten päpstlichen Hofe abzu» berufen. Zu gleicher Zeit wurde auch dem Nuntius am kaiserlichen Hofe sein Creditiv zurückgestellt. Die Pracht, mit welcher der Graf nach der Wahl Clemens XI . zum Papste seinen Einzug in Rom hielt, war ein Ereianiß jener Zeit, und wird im ^ksHtruiN Nnropasuni ausführlich beschrieben. Ohne Dienerschaft bildeten 21 Edelleute und Pagen sein Gefolge. Die Beschläge der Gallawägen und die Reifen der Räder, die Hufe der Pferde waren Silber. Jede einzelne Livröe der zahlreichen Dienerschaft kostete über Tau« send Gulden. Der Hausalrar, den der Graf auf seiner Gesandtschaft mitführte, und der das Leiden Christi vorstellte, war von gedie» genem Silber. Er wurde noch bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts auf der später in den Besitz des Wiener Erzbisthums überge. gangenen Familienherrschaft Kranichberg auf» bewahrt. Der Graf war (seit 23. Jänner 1679) mil Aatyarina Eleonora Gräsin von öprinzen siein (geb. 1660, gest. 28. November 1704) oermält. und gelangte durch diese Hei« rath das ganze Sprinzenstein'sche Majorat mit den Herrschaften Waidhofen, Drosendorf, Weickhartsschlag. Thaya, Tumnitz, Pyrrha an ihn und seine Descendenz s^iehe Kar l Joseph Franz X. Graf L., Nr. 32). Von seinen in obiger Ehe erzeugten drei Kindern starben ein Sohn und eine Tochter in jun, gen Jahren, der überlebende obige Kar l Joseph Franz X. pflanzte diese Linie fort. — 37. Leopold Mathias Fürst von L. (geb. 23. Februar 1667, gest. 10. März 1711), der erste Fürst und Landgraf seines Hauses. Aeltester Sohn des Grafen Franz Joseph M . 8) aus dessen Ehe mit Anna Mar ia Gräfin Trautmannsdorf . Nachdem Rei> sen — der Sitte seiner Zeit gemäß — seine häusliche Erziehung vollendet, trat er in den Staatsdienst und wurde Hofkammerrath. Ein Liebling des römischen Königs Joseph, wurde er oberster Jägermeister. Zu jener Zeit bestand ein kaiserliches und besonders noch ein königliches Oberstjägeramt. Das erstere bekleidete damals Christoph Jo- hann Graf Althan. Da zwischen beiden Aemtern oft Reibungen statt hatten, so gelang es dem Grafen, den Grafen Al than zu bewegen, daß er seine oberste Hof- und oberste Landjägermeisterstelle für Oberöster- reich ihm abtrat und so wurde Graf L. am 13. Jänner 17U2 des römischen Kaisers und Königs oberster Landjägermeister, welche Würde auch auf seine Nachkommen über- ging. Im Jahre 1704 begleitete der Graf den römischen König Joseph zur Belage< rung von Landau. Am ersten November 1707 erhob er ihn in den Reichsfürstenstand. Nach dem Tode des Fürsten Dietrich stein wurde der Graf auch noch zum Oberststall« meister ernannt. Die von Churbayern confis« ^ cirte freie Landgrafschaft Leuchtenberg erhielt der Graf von Kaiser Joseph I. zum Ge- schenke und wurde auf dem Reichstage am 11. Juli 1709 als deS h. röm. Reichs Land« graf zu Leuchtenberg und unmittelbarer Reichsfürst erklärt. Jedoch nicht lange blieb die Lamberg'sche Familie im Besitze dieser Landgrafschaft. denn schon nach dem Rastätter Frieden, 1714, wurde sie an Churbayern zurück abgetreten. Der Fürst selbst genoß auch nicht lange diese Ehren, denn. erst 44 Jahre alt, starb er an einem Herzleiden, nachdem er noch auf seinem Sterbebette alle nur denk- baren Zeichen der Huld seines kaiserlichen Herrn erfahren hatte. Aus seiner Ehe mit Naria Claudia Gräfin Aünigl stammten fünf Kinder, eine seiner Töchter, Ph i l ipp ine Mar ie, die den Vater um ein halbes Iahr< hundert überlebte, war Gemalin des kais. Felomarschalls Ludwig Andreas Grafen Khevenhüller. Zwei Söhne und eine zweite Tochter starben in jungen Jahren,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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