Seite - 57 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
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fremden, die sich in Polen bleibend nieder»
gelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten
haben (Warschau 1830, Orgelbrand, gr. 8".)
Bd. I I I , S. 284—294 snach diesem wäre
L. nicht in Klagenfurt, sondern zu Bolzano
bei Botzen in Südtirol gebmrn^. — Vortrat.
Ein Selbstbildniß des Künstlers, in Oel ge.
malt, befindet sich im Besitze deS in der Skizze
wiederholt genannten Herrn He in he in
Warschau.
Lamsii, Johann Baptist Ritter von
fter Vaters (Porträt- und Historien»
maler, geb. zu Nomeno im Nons»
berge Tirols 31. December 1731, gest.
zu Wien 11. Februar 1830). Der Sohn
eines Malers; als der Vater das Talent
deS Sohnes erkannte, brachte er ihm
selbst die ersten Elemente der Kunst bei.
Der Sohn, der sich freudig der Kunst
widmete, es aber bald fühlte, daß er
eines tüchtigeren Lehrers bedürfe, als sein
Vater, der ein einfacher Dorfmaler war,
begab sich 1768, damals 17 I . alt, nach
Salzburg und trat bei demMalerUeber«
streich er, n. A. Nnlerb erger, ein,
der einen guten Ruf als Künstler und
viele Arbeit hatte. Zwei Jahre arbeitete
L. unter seiner Leitung. Endlich semer
Sehnsucht nach Italien folgend, ging L.
1771 nach Verona, dort trat er bei dem
Maler Fr. Lorenzi, einem Schüler
Tiepolo's. ein und machte schöne Fort-
schritte. Schon zwei Jahre später ernannte
ihn die dortige Kunstakademie zu ihrem
Mitgliede. Nun kehrte er in seine Heimat
nach Tirol zurück, heirathete und machte
in Trient sich ansässig, wo er viele Bild»
nisse und für mehrere Kirchen, wie auch
für Private Altar- und historische Bilder
malte. Mit besonderer Vorliebe jedoch
wendete er sich damals schon der Porträt-
maleret zu, worin er einen geläuterten
Geschmack beurkundete und sich bald
einen glänzenden Namen machte. Einer
Einladung des Grafen Heister, Prä« sidenten in Innsbruck, folgend, begab er
sich dahin und erhielt die ehrenvollsten
Auftrage; um die Erzherzogin M a r i a
Anna zu malen, reiste er nach Klagen«
fürt, wo damals die Prinzessin lebte.
Nach seiner Rückkehr malte er in Inns>
brück die Erzherzogin Elisabeth und
mehrere Personen des hohen Adels, wie
die Grafen Enzenberg. Auersperg
u. A. Der Ruf seiner ausgezeichneten
Arbeiten verbreitete sich nach Wien. wo
er, als er im Jahre 1783 dort ankam, die
erwartete günstige Aufnahme in der That
auch fand. Die Aufträge mehrten sich
täglich. Sein erstes Porträt in Wien
war jenes des Mineralogen und Hof»
rathes von Born, dann malte er den
Fürsten und die Fürstin von Paar. den
General Terzi, die Herzogin von
Württemberg für die Gallerie in
Florenz, den Grafen Fries u. v. A. Als
Kaiser Joseph die Arbeiten des Meisters
sah. saß er ihm gleichfalls zu einem Bilde
in Lebensgröße, welches sich in der Aka-
deinie der bildenden Künste bei St. Anna
befindet. Der Kaiser würdigte den treff»
lichen Künstler so sehr, daß er ihn im
Jahre 1786 zum Professor und Rath
an der Kunstakademie ernannte, deren
Mitglied er schon früher geworden. Im
folgenden Jahre, 1787, berief ihn König
StanislauS August von Polen nach
Warschau, dort malte 3. den König und
viele Personen vom Hofe und hohen
Adel. Auf eine Einladung des Fürsten
Potemkin. der damals in der Moldau
als commandirender General weilte,
begab sich 3. dahin und traf in Iassy
eben ein, als der Fürst, der in der
Zwischenzeit gestorben, feierlich zu Grabe
getragen wurde. Da er aber einmal in
Iassy war. so fehlte es auch oa nicht an
zahlreichen Aufträgen. Von Iassy begab
sich 3. nach St. Petersburg. Dort malte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon