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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
Seite - 77 -
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Seite - 77 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14

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77 Land/ras seinen Erinnerungen meldet, lebt L. Jahr ein Jahr aus in der pannonischen Quel< lenstadt (Baden bei Wien), seinen Studien und literarischen Arbeiten hingegeben. Eine Schwester 3.'s ist an den Dichter der Schwarzwalder Dorfgeschichten, Dr. Berthold Auerbach, verheirathet. Chezy (Wilhelm). Erinnerungen aus meinem Leben. Erstes Buch: Helmina und ihre Sohn, (Schaffhausen 1853, Fr. Hurter. 8°.) Vdchn. I, S. 315—321. — Jahrbuch für Ifraeliten 5616(1835—1825), Herausgegeben von Joseph Wertheim er (Wien 1835). Neue Folge, zweiter Jahrg., S. l91. im Aufsatze: „Ehren» tafel österreichischer Juden". — Zur litera- rischen Charakteristik Farm's. Neber sein „Am Kamin" : Blät ter für literarische Unter» 1837. S. 665. von H(ermann) M(argqraff); — Deutsches Museum von R. Prutz. 1858. 2. Semester. S. 774. — Neb er sein „ In t imes Leben": B lät ter für litera. rische Unterhaltung l86l. S. 90. — Ueber das Gedicht „Abdul" : ebenda 1832. S. 735. — Ueber seine „Erzählungen eines Heim» gekehrten": ebenda 1858. S. 702. — Marg» graff charakterisict Lorm als Novellisten: „L.'s Erzählungen sind eigentlich psycholo« gische Studien in erzählender Form, scharf« sinnige Versuche, psychologische und gesell' schaftliche Probleme an lebendigen Menschen» eremplaren zu erörtern und zu lösen. In dem Dogma, zu welchem man das realistische Princip jetzt auch in der Dichtung erheben möchte, wurzeln sie nicht; der Verfasser bc. müht sich vielmehr bei Vermeidung alleS von der sogenannten Romantik Ueberkommenen dennoch das so verschrieene Recht subjektiver Freiheit und Natur zur Geltung zu bringen und das wirkliche Leben noch auf anderem Gebiete als auf dem Dorf zu zeichnen, das in der Literatur nachgerade anfängt um so lügenhafter zu Gerden, je mehr es die einzige deutsche Wirklichkeit zu sein beanspruchen möchte. Der Verfasser . . . . verschmäht es, effectreich zu erfinden und die Neugier auf die Folter zu spannen, aber er weiß sinnvoll und sinnig zu combiniren und eigenthümliche Situationen zu schaffen, aus denen sich die Fäden für die Darstellung eines tieferen Seelen» und Gemüthslebens herausspinnen lassen. In seinen Erzählungen behandelt 3. nicht erschütternde, hochtragische Conflicte, nicht religiöse, conMonelle und politische Streitfragen, sondern die innerlichen Vor- gänge, die im stillen und geheimen Grunde des Gemüthslebens stattfinden, die Conflicte zwischen Herzen und Herzen, Seelen und Seelen." — Ju l ian Schmidt hat nach dem Erscheinen der „Gräfenberger Aquarelle" dieselben ihrer humoristischen und realistischen Darstellung wegen in einer Weise gelobt, wie es ihm selten in den Sinn kam ein Buch zu loben. Nun aber, obwohl er in seiner Geschichte der deutschen Literatur manches Duodeztakntchen, das sich mit dem wirklichen Talente L.'s nicht im Entferntesten messm kann, als literarischrrVormund freundlich behandelte, so nimmt es Wunder, daß er seines einstigen Schützlings nicht mehr gedenkt. — Daß auch Gottschall in seiner Geschichte der deutschen Literatur in der ersten Hälfte des 19. Jahr. Hunderts L.'s nicht gedacht, ist nicht minder bedauerlich. Dieses UebÄrschen L.'s in den deut» schenLiteratur'Geschichtswerken veranlaßt einen Kritiker von Lorm's „Novellen" im Feuille- ton der Wiener „Presse" (1361. Nr. 194) zur folgenden freilich in ihrem Schlüsse auch zu weit gehenden Apostrophe. „Da Hierony» mus 3. ein Wiener, kein Berliner, Manche» ner, Stuttgarter Autor ist. so haben sich unsere Literatur'Güschichtsschreiber nicht im minde» sten um L. gekümmert und selbst in Wien gingen die Stimmführer der Kritik über die meisten Bücher, oie L. erscheinen ließ. hinweg zur Tagesordnung der Theater.Besprechungen über. Nur dann, wenn em dramatisches Werk« chen L.'s das Lampenlicht erblickte, erhielt diese literarische Persönlichkeit gleichsam erst die Eristetiz-Berechtigung und L.'s Herren und Damen, welche sich aus den Coulissen hervor» bewegten, protegirten vielleicht beim Publicum die Helden und Heldinen der L.'schen Romane und Novellen. So viel steht für uns fest, in mehreren seiner kleinen erzählenden Pro» ductionen hat L- entschiedener ein poetisches Vermögen bekundet, als mancher „drama« tische Dichter" in Oesterreich durch seine feisten Trauerspiele; ja au5 manchem bloßen Feuille» ton L.'s grüßte Einem ein tiefsinnigerer Geist, als in den pomphaften Wölbungen vieler wissenschaftlicher Bücher, wo nicht selten das Grauen wohnt, sichtbar ist." Landesmanu, siehe auch: Lands» manu IM. 80). Landfras, Alois Joseph (Buch. Händler und Schriftsteller, geb,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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