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Langenau Langenau
ist Ferdinand Freiherr von L. (geb. zu Linz
8. Februar 18! 8), Sohn des Friedrich ^ r
Gustau Freiherrn von L. ss. d. Obigen^ aus
dessen Ehe mit 3aray von 5turtz. Freiherr F e r^
din and ist zur Zeit k. k. Kämmerer, gehei«
mer Rath, Feldmarschall'Lieutenant, außer
ordentlicher Gesandter und bevollmächtigter
Minister am kön. niederländischen Hofe. Er
ist (seit 27. April 1836) mit Amalm von Haff-
ner auf Egholm (geb. 2«. December 1833)
vermalt und stammt aus dieser Ehe ein Sohn
Ferdinand Kar l (geb. 23. October l857).
Noch leben die zwei Schwestern des Freiherrn
Ferdinand, nämlich Mar ia Alerandrine
(geb. 3l). October 1811), vermalt (seit l840)
mit Aarl Freiherrn von Wrrlens, k. k, F,
marschall'Lieutenant und lvirkl. geh. Rath,
und Karsl ina (geb. 23. Octvber 18l3).
LllNgenau, Wi lhe lm Eduard Georg
von (k. k. Feldmarschall» Lieute
nant, geb. zu Dresden 44. October
1787. gest. zu Wien 26. December
1860). Bruder deS Freiherrn Friedrich
Kar l ^s. d. Vorigen^. Erhielt eine mili
tärische Erziehung und trat. siebzehn
Jahre alt, in die sächsische Armee, in
welcher er zehn Jahre diente und die
Feldzüge d^r Jahre 1809 in Deutschland
und 1812, als Sachsen der Verbündete
Rußlands war, in Rußland mitmachte.
I n letzterem Kriege erkämpfte er sich die
Ehrenlegion und sächsischer Seits den
Militär-Heinrich.Orden. Später in Ruß-
land kriegsgefangen und bis nach Astrachan
geschleppt, litt wahrend einer zehnmonat»
lichen Gefangenschaft seine Gesundheit
so sehr, daß er nach seiner Rückkehr den
Abschied aus der königlichen Armee zu
nehmen gezwungen war. Nach Jahresfrist
hatte er sich aber so weit erholt, daß
er wieder Dienste zu nehmen im Stande
war und dem Rufe seines Bruders Fried»
rich Kar l folgte, der seit 1813 in der
kais. österreichischen Armee als General«
Major diente. L. trat nun als Lieutenant
in das Infanterie>Regiment Nr. 62 (da.
mals Vacquant) ein, wurde aber sofort im Hauptquartier zugetheilt, mit welchem
er die Feldzüge der Jahre 1813—1813
mitmachte, in dieser Periode zum Haupt«
mann im 2. Infanterie»Regimente vor»
rückte und nach dem zweiten Pariser
Frieden zum 3. Iager>Bataillon überseht
wurde. Seine noch immer geschwächte
Gesundheit vertrug aber den anstrengen»
den activen Dienst nicht, er vertauschte
diesen demnach mit der Diplomatie und
wurde im Jahre 1816, gleichzeitig zum
Kämmerer ernannt, der kais. Gesandtschaft
in Caffel attachirt. Zehn Jahre blieb er
auf diesem Posten, rückte in der Zwischen»
zeit zum Legationssrcretär vor und kam
als solcher im Jahre 1826 an den konigl.
dänischen Hof nach Kopenhagen, wo öt
bald darauf zum Chef der kaiserlichen
Gesandtschaft und Geschäftsträger ernannt
wurde. I n dieser Stellung diente L.
18 Jahre unter zwei Königen: Fried»
r i ch VI. und Christian VII I . bis zum
August 1846, in welchem seine Abberu»
fung aus Kopenhagen mit dem Vorbe»
halt weiterer Verwendung erfolgte. In«
defseti war er im Februar 1830 Major
im 42. Infanterie'Regimente, im Mai
1833 Oberstlieutenant, im Juli 1839
Legaiionsrath und im Mai 1840 Oberst
geworden. Bei seiner Abberufung aus
Kopenhagen erhielt er den Orden der
eisernen Krone 2. Classe. Die Hoffnungen
zu einer Wiederanstellung wurden immer
schwächer und nach den Märztagen 1848
schwanden sie ganz. Als aber im Novem»
ber letztgenannten Jahres das Militär»
Gouvernement zu Wien in's Leben trat.
wurde 3. Präses einer zusammengesetzten
Commission, welche sich mit Erhebungen
der revolutionären Verzweigungen zu be»
fassen hatte. Zwei Jahre versah er diese
Stelle. Man rühmt ihm auf diesem wich»
tigen Posten Humanität. Milde, wenn er
es mit seinem Gewissen vereinbar-m konnte,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon