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Langweil l28
nützte 3. zur Ausführung einer plastischen
Darstellung der Stadt Prag, welche in
ihrer Art eine Musterarbeit ist. Schon
längst hatte sich 3. mit dem Gedanken
der Anfertigung eines solchen plastischen
Planes von Prag getragen; aber erst als
es der glückliche Zufall fügte, daß in
Prag eine plastische Darstellung von
Paris zur Besichtigung ausgestellt wurde,
welche 3. sah. erst dieser Umstand veran»
laßte ihn, seinen Lieblingsgedanken wie«
der aufzunehmen, und im Juni 1826
ging er an dessen Ausführung, wozu er
mehrere Jahre benöthigte. L. ist damit
nicht ganz fertig geworden, die Altstadt,
die Kleinseite und die Iudenstadt sind
vollständig, beim Hradschin fehlt nur der
Bohorelec, und die Neustadt ist unvoll»
endet. Dieses schon zu Anfang der Dreißi»
ger Jahre von Professor Anton Mül ler
und Julius M. Schottky mit großer
Anerkennung in allen seinen Einzelheiten
gewürdigte plastische Werk lag im böhmi»
schen Museum, für das es von Sr. Maje-
stät dem Kaiser Ferdinand angekauft
wurde, über zwanzig Jahre in Kisten
verpackt der Oeffentlichkeit entzogen.
Endlich wurde es über Antrag deS
Schriftstellers und AlterthumSforschers
F. Mikowec aus seinem Verstecke
gezogen, und unter Zeitung des Archäo-
logen I . Wocel im Jahre 1862 im
Senatssaale des Altstädter Rathhauses
aufgestellt. Es erregte durch die Nettig»
keit und Genauigkeit der Ausführung
umsomehr die allgemeine Aufmerksamkeit,
als sich seit der Zeit, in welcher 3. die
Arbeit begonnen, bis auf die Gegen-
wart große Veränderungen bereits er»
geben haben und sich deren bei den jähr»
lichen zahlreichen Neubauten immer mehr
und mehr ergeben.
Bohemia (Prager Journal, 4<>.) 1862, Nr. 83,
V. s23, und Nr. 99, S. 979. — kumii-, k, d.i. Lumir, belle-
tristisches Wochenblatt. Herausgegeben von
Mikowec (Prag. 8».) Jahrg. 1862, S. 144
U. 283.
öllllglviedcr, Andreas (Maler. geb.
1748. gest. zu Salzburg 8. März
4790). Dieser, wie ihn Pi l lwein in
dem in den Quellen angeführten Werke
nennt, „berühmte Maler", erhielt seine
künstlerische Ausbildung in Wien. Lang.
wieder war in Salzburg seßhaft.
Viele Bildnisse von seiner Hand befinden
sich dort im Besitze von Privaten. Ueber,
dieß sind noch von ihm bekannt: auf dem
schönen Kirchhofe von St. Peter in der
von Mayer'schen Gruft ein „H- Hn-
drellä", auf Blech gemalt; — auf jenem
von St. Sebastian „Ner h. ,ZlpuM Jarllb zn
Pferde"; — in der Lorettokirche ein großes
Gemälde, eine „(l5pi5ude ans der AibeiiZ.
grschichte" vorstellend. Näheres ist über
L. nicht bekannt. P i l lwein ausgenom»
men. gedenken die Künstler-öerika seiner
nicht. Er scheint das bekannte Künstler«
looS Armuth erfahren zu haben, denn
von seinen beiden Töchtern meldet Pi l l .
wein, daß sie im Jahre l5><4 „in großer
Armuth" gestorben.
Pi l lwe in (Venedict), Biographische Schil»
derungen oder Lexikon Talzburgischer, theils
verstorbener, theils lebender Künstler u. s. w.
(Salzburg !82l. Mayr kl. 8".) S. l22. —
Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum in
dem österreichischen Kaiserstaaie (Wien li>il6.
Fr. Bect, gr.«".) S. ^72.
Lanjus von Welleilburg, Karl Lud-
wig Graf (k. k. Feldmarschall-Lieu.
tenant und Ritter deS Maria Theresien»
Ordens, Geburtsjahr unbekannt, gest.
zu Wien 22. März 1780). Ein Sohn
des (1739 zu Peterwardein verstorbenen)
General. Auditor. Lieutenants F r a n z
Joachim Valent in Freiherrn von
Lanjus aus dessen Ehe mit Anna
Theresia Gräsin Thu rn. 3. trat mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon