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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
Seite - 132 -
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Seite - 132 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14

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Lanna 432 prüfendem Blicke nichts entging, blieb aber, so Großes er bereits wirkte, dabei noch immer nicht stehen. Das Augen merk der Menschheit war auf die Kohle, auf diesen Schatz, kostbarer als Gold, gefallen, und auch 3. wurde in diesem Sinne ein leidenschaftlicher Schatzgräber. Schon hatte er den als Geognoften und Mineralogen bekannten Naturforscher Zippe veranlaßt, im Süden Böhmens nach nutzbaren Mineralien zu forschen, jedoch war die Mühe nicht belohnt wor den. Glücklicher war 3. auf einer anderen Seite. Eine von einem Bergmanne auf eigene Rechnung unternommene, aber wieder aufgegebene und zum Verkauf angetragene Kohlengrube bei Kladno ließ 3. durch Zippe untersuchen, und da dieser Gelehrte das Vorhandensein eines Kohlenlagers von einiger Ergiebigkeit in Aussicht stellte, affomrte sich 3. mit dem bekannten Industriellen Klein ^Bd. XI I , S. 44^ und mit dem Prager Bürger Nowotny, und bald stieß man beim Graben auf ein Kohlenlager von fünf bis sechs Klafter Mächtigkeit. Dieß ist der Anfang des jetzt so großartigen Kohlen» Werkes zu Kladno, dessen ursprünglicher Eigenthümer, der Bergmann Wania, von den wackeren Unternehmern zum Director der neu angelegten Werke er« nannt wurde. Da sich unweit Kladno reiche Lager von Eisenstein fanden, so beabsichtigte 3. in Kladno Hochöfen an> zulegen und dort Eisen zu fabriciren. Aber dieser Gedanke fand bei seinen Collegen keinen Anklang, überdieß erklär» ten die Sachverstandigen, daß die Klad- noer Coakse für den Hochofenbetrieb ungeeignet seien und noch andere nicht geringe Hindernisse stellten sich den Ab» sichten 3.'s entgegen. Dieser aber ließ den Gedanken nicht fallen, wenn er sich auch für jetzt dessen Ausführung eben nicht zur Hauptaufgabe machte. Vor Allem wollte 3. den Gegenstand und dessen technische Verarbeitung in allen Einzclnheiten genau kennen. Er machte also, um sich mit der Hochofenmanipu» lation genau bekannt zu machen, Reisen, besuchte bloß aus diesem Anlasse Schott- land, um dort aus eigener Anschauung den vervollkommneten Hochofenbetrieb kennen zu lernen. Nun hatte er sich selbst überzeugt und die Gutachten der Sachverständigen erwiesen sich ihm als mangelhaft. Seinem praktischen Blicke, dem Instincte seines eigenen Geistes in diesem Falle mehr vertrauend, als den Auösprüchen der nicht selten mit eigen» ihümlicher Blindheit geschlagenen Sach. kenner, begann er im Jahre 1853 allein in Kladno Hochöfen neuer Construction anzulegen und in der That, die verlernn« deten Kladnoer Coakse eigneten sich zu seinem Betrieb über alles Erwarten. Dem ersten Hochofen folgte unter so günstigen Auspicien alsbald ein zweiter. Sollte aber mit dem Kladnoer Eisen» werke und den Kohlengruben der volks» wirthschaftliche Zweck nach seinem ganzen Umfange erfüllt werden, dann mußte die Beischaffung deS Eisensteins aus den entfernten Erzlagern erleichtert und daö fertige Fabricat, ebenso wie die Kohle, bequemer und billiger in's Land, beson- ders nach Prag tranSportirt werden können. Erst wenn eö gelang, das Buöt«. hrader Revkr, in welchem auch Kladno lag. durch Eisenschienen mit dem Haupt« ströme des commerciellen 3ebms zu ver« binden, erst dann war an einen wirklichen Flor seiner vielfachen Werke und auch Aadno's zu denken. So bildete sich durch 3anna's Bemühungen eine Actiengesell« schaft zum Bau einer Eisenbahn von Kladno nach Kralup, der Station an der Staatsbahn. Diese Bahn, die BML.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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