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Larisch 139 Larisch
Geschlechtes, verordnete nun in seinem
Testamente, daß Namen und Wappen sei»
ner Familie mit jenem der Larisch ve>
bunden werden solle, welche letztwillige
Verfügung mit kaiserlichem Diplom vom
24. Jänner 1791 bestätigt wurde. Die
Larisch beschen das mahrisch-sch lesische
Incolat. welches für den Freiherrn
Johann mit Diplom vom 13. Juli 1780
auch auf Böhmen ausgedehnt wurde,
und als in Folge des Diploms vom
20. October 1860 und Patentes vom
26. Februar 1861, der österreichische
Reichsrath in's Leben trat, wurde mit
Allerh. Handschreiben vom 18. April
1861 dem gegenwärtigen Chef des
Hauses, Johann Grafen Larisch'
Mönich, dem Ersten, die erbliche
Reichsrathwürde als Mitglied des
Herrenhauses verliehen. Die Familie ist
sehr ausgebreitet und in Preußen,
SachseN'Altenburg, in der Niederlausitz
gibt es Adelsfamilien dieses Namens.
Hier ist das Augenmerk ausschließlich
auf den gräflichen, in Oesterreich
blühendenZweig gerichtet. Auch diese
Familie zahlt eine stattliche Reihe auö«
gezeichneter Staatsmänner und Kriegs-
Helden, von deren letzteren die meisten je-
doch im preußischen und sächsischen Heere
gedient. Von jenen, die für uns in
Oesterreich näheres Interesse haben, sind
anzuführen: Iranz Freiherr von 3., der
nahezu dreißig Jahre die Oberstland»
richterstelle in beiden Fürstenthümern
Oppeln und Ratibor bekleidete; — sein
Sohn Friedrich, der ebenso lange
Landeshauptmann des Fürstenthums
Teschen war; — ein Franz Freiherr von
3., der durch zehn Jahre als Rath bei
der Regierung in Liegnitz diente und zu-
gleich Präses des dortigen akatholischen
Consistoriums, darauf Landescommiffär
bei dem in Schlesien aufgestellten unga» rischen Insurrections-Corps und zuletzt
Landesaltester des Fürstenthums Teschen
war. Er hat zur Zeit der Einfälle der
Preußen in Schlesien mit Gefährdung
seines Lebens und Hintansetzung seines
Hab und Gutes die öffentlichen Angele»
genheiten im Interesse des Allerhöchsten
Kaiserhauses geführt und vielfache Pro«
ben seiner Vaterlandsliebe und unver«
brüchlichen Treue gegeben. Er wurde
auch in Anerkennung seiner Verdienste
mit Diplom vom 24. April 1748 in den
Grafenstand erhoben. — Ein Wenzel
von 3.» der Ende des 16. und im An>
fange des 17. Jahrhunderts lebte, war
Archidiacon zu Bechin in Böhmen und
Dechant von Krumau. Er war ein ge«
lehrter Prälat, von dem mehrere latei»
nische, bei festlichen Gelegenheiten gehal«
tene Reden im Drucke erschienen find. —
Schließlich sei noch der Grafin Maria,
vermalten Fürstin (ßebhard Bliicher von
W aMatt, gedacht, welche zur Erin«
nerung an die Vermälungsfeier Sr.
Majestät des Kaisers Franz Joseph
für eine arme männliche Ofsicierswaise
des Infanterie-RegimentS Kaiser Franz
Joseph Nr. 1 oder in Ermanglung einer
solchen Waise für eine arme schlesische
männliche Beamtenswaise eine fünfper«
centige Obligation von Tausend Gulden
gewidmet hat, deren Interessen dem
Stiftlinge am 24. April jeden Jahres
zu erfolgen sind. Das Verleihungsrecht
steht bei der Ofsicierswaise über Vor»
schlag des Commando's des 1. Infan<
terie-Regiments dem betreffenden Landes«
Generalkommando, bei der Beamtens-
waise dem k. k. schlesischen Landesprä»
sidenten zu.
(Quellen )ur Genealogie, a) Hand schriftliche.
Freiher rnstands'Diplom für Johann
Friedrich von 3. vom 4. August 1634. —
Freiherrnstands'Diplom für die Brü»
der Franz Joseph und Karl Ludwig
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon