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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
Seite - 167 -
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La Koche 167 La Voche Zechmayer 80. (Wien, 4".), colorirt und schwarz; — 4) Costumbild. La Röche als „König Philipp" in Schiller's „Don Car> los" und als „armer Poet". Schmutzer äel., A. Bogner sc. (Wien. 4".); — 3) Krie- huber äbi. (Wien. Artaria u. Comp.. Halb« Fol.); — eine vortreffliche, in Farben aus< geführte Photographie, den Goethekopf des Künstlers in natürlicher Größe und in voller Lebenswahrheit darstellend, hat der Maler und Photograph Kramol in in Wien im Jahre 186Z vollendet; — in der k. k. Aera< rial.Porzellanfabrik befindet sich unter dem Cyklus achthalbzölliger Biscuit'Büsten b>." rühmter österreichischer Poeten und darstellen- der Künstler, als z. B. Gri l lparzer. Halm, Zedlitz, Fichtner, Ludwig Löwe u. A,, auch jene von La Röche, welche eine der bestgetrossenen dieser Suite ist. III. poetische Huldigungen. Die Poesie hat zahl« lose Huldigungen diesem Meister der deutschen darstellenden Kunst dargebracht, hier sei nur der durch ihren Inhalt bemerkenswerthen ge» dacht. Als im Jahre 1833 LaRoche in Gratz gastirte, richtete ein anonymer Poet (—X—) ein vortreffliches Sonett an den Künstler, aus welchem die folgende Stelle.- „Wo sie vergötternd Flitter und Grimasse - Als Ideale auf den Altar heben Da rufst du kühn, derWahrheit eine Gasse, Ich will der deutschen Kunst ihr Recht noch geben". M-atzer Telegraf 1833, Nr. 120) der kurzen und treffenden Charakteristik des Künstlers wegen hier einen.Platz verdient. — Im Jahre 1886 richtete Karl Holtei , als La Röche wieder in Gratz gastirte. ein längeres Gedicht an La Röche, in welchem eine Strophe sinnig lautet: „Sei willkommen! Dein Erscheinen Läßt mich wähnen, läßt mich meinen: Abendroth sei Morgenröthe, Und es blicke Vater Goethe Mild noch einmal auf uns nieder Beff're Zeiten kehrten wieder". Holtei 's Gedicht war ursprünglich im Graher „Aufmerksamen" (1856. Nr. 160) abgedruckt, stand aber auch in (Nr. 160) der Bäuerlc'' schen „Theater Zeitung" nachgedruckt. — Als La Röche im Jahre 1837 in Prag gastirte, improvisirte der alte Castelli auf gegebene Endreime bei einem fröhlichen Mahle ein Gedicht voll treffender Gedanken, unter diesen auch den: „Du gibst das Leben dem, was Dichter träumen". — Und in ähnlicher Weise richtete ein anderer Poet eine Apostrophe an den Künstler, als dieser im Jahre 1889 im Wallner-Theater in Berlin mehrere Gastrollen gab, indem er sang: Das Götzenbild des Virtuosenthmns Steht prahlend in der Kunst geborst'nem Tempel, Fur Kind und Kindeskinder ein Exempel Von falschem Nimbus angemaßten Ruhms,- Du aber trittst wie Moses groß herein, I n fester Hand die ewigen Gebote Der wahren Muse. setzest die bedrohte Natur und Wahrheit in ihr Recht Du ein. ^Freischütz 1839. Nr. 34,) — IV. Hu La Noche's künstlerischer Charakteristik. 3a Röche ist vielfach — mit Seid lmann und Eßlair am häufigsten — verglichen wor» den; das Richtigste hat aber — wenn Heraus, gcber nicht irrt — Or. Töpfer über den Kunst- ler geschrieben, als er ihn I ffl and gegenüber stellte und treffend darthut: „Karl 3 aRoche ist der I f f land unsrer Tage. I f f land würde der Gegenwart zu scharf im Komischen, zu gesucht im Tragischen erschienen sein. Diese Bemerkung soll kein Blatt von dem Kranze wegnehmen, der das Haupt des hinüber» grschlummelten Meisters ziert. Seiner Zeit war er die höchste Vollendung. Aber die Schauspielkunst wie die Sprache unterliegt einer verfeinernden Entwickelung. Der Schau« spieler, welcher jetzt Charaktere« zeichnet, darf nicht über das hinausgehen, was im wirk« lichtn Leben möglich ist. Jetzt verlangt man vor Allem Glaubwürdigkeit. Der Mann, den wir durch den Künstler darstellen sehen, muß irgendwo in Deutschland leben — er ist uns nur nicht zu Gesichte gekommen. Dieß eben ist 3a Roche's unvergleichliches Ver> dienst um die Dichter und um die Schau» spielkunst. Seine Gestalten sind lebendige Gestalten, nicht Hoffman'sche Automa» ten. die das Leben täuschend copiren. An seinen Gestalten fühlt man den Schlag des Herzens und die Blutwärme. Er macht sich des Dichters Schöpfung so ganz zu eigen, er amalgamirt sie mit seiner inneren Wahr« heit so durch und durch, daß jene in ihm aufgeht und er in ihr. Daß er aber die außerordentliche Wirkung heworbringt allein mit der Nawr'Wahrheit, ohne Beihilfe er« künstelter Züge, macht ihn zum I f f land unserer Tage. Gibt es nicht in jeder größeren Stadt einen Kl i ngs berg, wie La Noche ihn darstellt? Ist nicht La Roche's „reicher Mann" überall aufzufinden, wo reiche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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