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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
Seite - 194 -
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Seite - 194 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14

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Laube copirte und mit dieser Rolle Gastspiele auf allen deutschen Bühnen gab. Ein drittes , Werk, das Trauerspiel „Moriz von Sach- sen", wurde aber den Freunden vorgelesen. So hatte sich allmälig das Interesse für die Bühne Laube's bemächtigt. Ein näherer Verkehr nntS eydelm ann, der damals längere Zeit in Breslau weilte, that das Seinige hinzu und war überdem nutz» und lehrreich. Minder glücklich als mit seinen dramatischen Erstlingen war 3. auf journalistischem Gebiete. Er unter» nahm die Herausgabe einer Zeitschrift „Aurora", für die er die besten Köpfe der damaligen literarischen Kreise zu gewinnen hoffte, aber die Erwartungen verwirklichten sich nicht und schon nach einem Vierteljahre war die „Aurora" untergegangen. In diesem journalistischen Torso kommen mehrere kritische Artikel Laube's vor. Verhältnisse — da auf literarischen Wegen keine Rosen blühten — nöthigten ihn, eine Hauslehrerstelle anzunehmen. Er vertauschte nun das bisherige Stadt« mit dem Landleben. Mittlerweile vollendete er auch die Ar« beiten für sein Doctorexamen. Vielfache Anstrengungen hatten ihn so sehr ge> schwächt, daß er Heilung im Bade Salz« drunn suchen mußte. Unter solchen Ver« t'.ältnissen war das denkwürdige Jahr i830 herangekommen, welches wie in so vielen deutschen Herzen auch in jenem L a u be's die Theilnahme für Politik rege machte. Während er nun als Hauslehrer auf dem Lande in Schlesien lebte, betrieb er mit allem Eifer historische und poli» tische Studien. Nun brach auch die pol- r.ische Bewegung aus, welche damals — im Gegensatze zu der Bewegung im Jahre 1863 — in allen Gemüthern in Oesterreich und inDeutschland die wärmste Theilnahme fand. Daß auch Laube's Innerstes von dem todeSrnuthigen opfer» Laube vollen Kampfe dieses Volkes tief be- rührt wurde, begreift sich bei einer für Recht und Freiheit erglühenden Seele leicht. Er schrieb in dieser Stimmung damals einen Brief an Brougham, der als Broschüre hätte gedruckt werden sollen, jedoch ungedruckt geblieben ist. Er soll später zu Spatzier's Kenntniß gekommen und von diesem benützt wor« den sein. Dieser Landaufenthalt weckte auch in Laube die bis zum heutigen Tage in ihm rege gebliebene Iagdlust, die zu befriedigen sich ihm damals häufig genug Gelegenheit bot, wie denn ferner die reiche, besonders in deutscher und schöner Literatur wohlbestellte Biblio« thek des schlesischen Landesältesten von Nimvtsch, in dessen Hause 3. eine gast. liche Aufnahme gefunden, ihn in seinen politischen und culturgeschichtlichen Stu« dien, wozu ihm neben seinem Lehrer« berufe in der ländlichen Einsamkeit noch Muße genug blieb, wesentlich unterstützte. Die bisher gepflegte dramatische Rich» tung — für die es unter den bezeichneten Umständen an jeder Nahrung gebrach — wich bei seinem Dränge zu schaffen einer anderen und um diese Zeit entstand das Buch „Polen". Mit Manuscripten und literarischen Planen ging L. im Sommer 1832 nach Leipzig, daS aber damals nur eine Station auf dem Marsche nach Paris sein sollte. Hier gab L. nun Polen" und die politischen Briefe unter dem Collectivtitel „Das mueIahrhundert" heraus. Dieß war sein literarisches Debüt. Im folgenden Jahre schon trat er als Redacteur an die Spitze der „Zeitung für die elegante Welt" und stand nun — ehe er sich dessen versehen — mitten im literarischen Fahrwasser, zumeist lite- rarischen statt politischen Studien und Arbeiten zugewendet, wenn er auch letzteren ununterbrochen die wärmste
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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