Seite - 32 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
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Levit schnigg 32 fevitschnigg
Vater war Nechtsgelehrter und ein wohl-
habender Mann. der im Jahre 1813
geadelt, im Jahre 1818 aber als Herr«
schaftsbescher wegen Beförderung des
Wohlstandes seiner Unterthanen zu Ober«
Stinckenbrunn und Stetten mit dem
Prädicate von Glomberg in den
Ritterstand erhoben worden. 3. verlor
seinen Vater durck den Tod. als er
13 Jahre alt war. Nach beendeten philo-
sophischen Studien wollte L. in die
orientalische Akademie treten, erhielt
aber leider keinen Stiftsplatz. Unmuthig
über eine vereitelte Lieblingsidee, be-
gann er das Studium der Rechte, ver»
tauschte eS aber nach zwei Jahren mit
jenem der Medicin, der er schon in
Jahresfrist den Mcken kehrte, worauf
er im Jahre 1830 als Cadet in das
Dragoner»Regiment Konig Ludwig von
Bayern eintrat. Anfanglich in Ungarn
stationirt, kam er im Frühjahre 4831
nach Italien. Dort machte er bald eine
Convention, in Folge welcher er gegen
Erlag einer Summe von 2490 st. mit
Ueberspringung der Fähnrichscharge als
Unterlieutenant in das 3. Oguliner
Grenz.Regiment kam. Am 16. Jänner
1832 war 3. in daS Regiment einge-
treten und bis 16. Juli 1834 darin
geblieben, worauf er den Dienst, dessen
Monotonie an der Grenze er überdrüssig
geworden und nachdem er vergebens
eine Uebersetzung in ein LinieN'Infanterie»
Regiment erbeten, mit Beibehalt der Offi»
cierscharge quittirte. Nun that sich 3.
in Wiens gebildeteren Kreisen um, lernte
im Jahre 1823 in Neuner's sogenann-
tem 0256 UttsrHirs Oesterreichs beste
Dichter, Bauernfeld >Vd.I, S. 186^.
Gril lparzer M . V , S. 338), Grün
Wd.I) S.86^>. Lenau, kennen und trat
in Witthauer's „Wiener Zeitschrift"
mit graciösen Liebesgedichten und prach. tigen Ghaselen zum ersten Male in die
Oeffentlichkeit. Durch Feuchtersleben
M . I V , S.210^ und Chr.Wilhelm Hu-
ber sBd. IX, S. 374. Qu. Nr. 3). den
damaligen k. k. Consul in Alexandrien,
wurde 3. in die Dichtungen des Morgen«
landes eingeführt, welche eine nachhaltige
Wirkung auf seine eigene Dichtungsweise
übten. Der im December 1836 erfolgte
Tod seiner Mutter brachte 3. in eine
sehr traurige Lage. Er hatte sich bisher
für wohlhabend gehalten und nun
stellte
sich
ein so gesunkener Vermögens-
stand heraus, daß er so zu sagen der
Noth und Sorge Preis gegeben war.
In dieser traurigen 3age fand er an
M. G. Saphir den Mann. der ihm
hilfreich die Hand bot und den jungen
talentvollen Poeten unter seine Mit-
arbeiter aufnahm. Bis 1843 blieb er in
dieser Thätigkeit und es waren dieß,
wie sein Biograph treffend bemerkt,
seine „sieben fetten Jahre", reich an
Gedichten, Erzählungen, Kritiken und
anderen belletristischen Aufsätzen, alles
mit sichtlicher Liebe entworfen und aus-
geführt und nirgends der Schweiß des
unfreiwilligen Frohndienstes erkennbar,
wie an den meisten ähnlichen Ephemeri«
den der Journalistik. Eine im Jahre
1842 erschienene Sammlung vermischter
Gedichte fand von Seite der Kritik
und deS Publicums eine so günstige
Aufnahme, daß 3. seit diesor Zeit unter
den hervorragenden Gestalten des öster-
reichischen Parnasses genannt wurde, ob«
gleich eS schon damals nicht an heftigen
Angriffen fehlte, die ihm diese Stelle
streitig machten. Im März 1843 nahm
3. einen Antrag, bei der Redaction der
Pesther Zeitung einzutreten, an, er
redigirte auch das Feuilleton derselben
bis zum Abmärsche der Kaiserlichen im
April 1849. Nun privatisirte er einige
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon