Seite - 36 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Bild der Seite - 36 -
Text der Seite - 36 -
Lcvstik 36
gend, beschloß er, über Brunn nach Prag
zu gehen. In Brunn wurde ihm die Er-
laubniß nach Prag zu gehen, verweigere
und so war er genöthigt, nach Wien
zurückzukehren, was er auf einem U
wege über Mähren und die Slovakei
that. I n Wien konnte er seiner beschränk
len Geldmittel wegen nicht langer ver>
weilen und so reiste er unaufgehalten
nach Laibach. Dort fand er im Hause
des Grafen Pace eine Erzieherstelle und
versah dieselbe bis zum Mai 4838.
darauf wurde 3. Erzieher im Hause
des Friedrich V i lhar , eines Schrift-
stellers und Gutsbesitzers zu Senoschitsch
in Krain und blieb es bis zu Anfang des
Jahres 186t. worauf er nach Trieft ging
und die Stelle eines Secretars des dor-
tigen Lesevereins übernahm. Als Vil»
har bald darauf das slovenische Oppo-
sitionsblatt ),5<2.pr^") d. i. Vorwärts,
begründete, forderte er Levstik auf, als
Mitredacteur einzutreten. An diesem
Blatte war nun 3. thätig, bis dasselbe
Ende September 4863 zu erscheinen a
borte. Im April 1864 endlich wurde
L. Secretar mit angemessenem Jahres»
gehalte bei dei mittlerweile entstandenen
>latio2 slo-vLUL^I.) einem Vereine, der
gleich den übrigen UNtios eine Gemein-
samkeit und Vereinigung der slavischen
Interessen anstrebt, um so mit vereinten
Kräften für die slavische Sache im Kai-
serstaate zu wirken und das Deutschthum
zu beschranken. Aber nicht lange war es
ibm vergönnt, auf diesem Posten zu wir«
ken. Bei der im Juli 4863 abgehaltenen
Generalversammlung wurde Levstik
veranlaßt, seine Stelle niederzulegen, und
werden seit Mitte Juli d. I . die Secretars«
geschafte der Uatica. von zwei Geistlichen,
denen ein Professor des Gymnasiums
beigegeben ist, unentgeltlich besorgt.
Außer den schon erwähnten ^esnn" (Lai- bach 4853) hat L. noch herausgegeben
eine slovenische Uebersetzung der Königin-
hofer Handschrift, welche zu Klagenfurt
im Jahre 1836 erschien und mehrere
philologische und culturhistorische Aufsatze
in den slavischen Blattern „5sov206" und
„Olkänik,", unter denen besonders her-
vorzuheben sind die „^HP3,iv6 8I0V6Q-
pilZi^'a." in den Xovios 1838;
Ksi-pan. 2i VsriiI." und
I^iti^L äo ^t62a") beide
im (31a.3nik 1838. Levstik gilt als
einer der bedeutendsten slovenischen 3in>
guisten. Die gründliche Kenntniß zweier
anderer slavischer Mundarten machte es
ihm möglich, manches in seine slovenische
Muttersprache aufzunehmen, was mit
dem Geiste derselben vertraglich ist. Wohl
hatte er anfänglich mit seinem Aufsatze
„.VapÄliO" einen allgemeinen Sturm
über sich heraufbeschworen, denn in Slo>
venien ist man seit mehreren Decennien
immer bereit, ABC-Kriege, wie ein solcher
in den Dreißiger>Iahren Statt gehabt,
zu führen, aber allmälig legte sich der
Sturm, und der Reformator hat die
Genugthuung, seine Neuerungen vorm«
theilslos geprüft zu sehen.
i6 3<2!', d. i. Conversations-Ierikon.
uon Or. Franz Lad. Nieser (Prag
4359, Köder, Ler. 8«.) Bd. IV, S. 1238. —
Abriß der neuslouenischen Litcraturgeschichte
von Franz Zcikraj^ek im ersten Jahres,
berichte über dir k> k, Olx'r,Realschule ill Görz
i86l (GörZ. 8".) S. 2».
Letch, hie und da auch Lew!),
Wenzel (Bi ldhauer, geb. zu Kric
im Rakonitzer Kreise Böhmens im Icchve
1826). Der Sohn emes Schusters, der
in früher Jugend ein schönes Talent für
Schnitzarbeit zeigte und sich nicht ent«
schließen konnte, das Gewerbe seines
Vaters, wofür er in Aussicht genommen
worden, zu lernen. So ging er denn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon