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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 42 -
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Lennnsky ihn in seinem Schlupfwinkel entdeckt, unbarmherzig davongejagt wurde. So ging es bis zum Jahre 4834. in welchem die Verhältnisse feines Vaters eine so mißliche Wendung nahmen, daß eine Fortsetzung der begonnenen Studien un möglich wurde. L. mußte also den Ge danken an die frühere 3aufbahn. die ihn zur Jurisprudenz führen sollte, mit einem Male aufgeben und eine neue einschlagen, auf der er schneller, wie der Vater hoffte, zu einem Broterwerb kommen würde. Er entschied sich also für die kaufmän- nische Laufbahn, beendete das Vorberei' tungsjahr und trat 1832 in die eigent» liche commercielle Abtheilung. Aber in diesem Geschäfte wollte es ihm gar nicht gefallen, er vernachlässigte es und war bald fest entschlossen. Schauspieler zu wer- den, aus welchem Grunde er so viel wie möglich den Theaterbesuch fortsetzte. Wohl verschwieg er dem Vater — der übrigens seines Sohnes Vorhaben ahnte — diese Absicht aus Besorgniß, nie dessen Einwil» ligung zu erlangen, als er derselben bald nicht mehr bedürfte, denn um diese Zeit verlor er seinen Vater durch den Tod. I n einem wohlwollenden Vormunde bestand nun 3.'s ganze Stütze. Dessen Unterstützung ermöglichte ihm, in seiner theatralischen Vorliebe weiterzuleben. Aber nun that L. auch ernstliche Schritte, sein Vorhaben zu verwirklichen. Er wendete sich an dcn CbMparseiie'Director und Inspicienten des Burgtheaters, Wilhelm Just sBd.X, S. 327 im Textes ihn unter seine Schüler aufzunehmen. Aber auch hier stieß er auf Widerstand. „Was wollen sie mit einer solchen Figur spielen?" fragte ihn Just. „ZuinLiebhaber find Sie weder groß noch schön genug und für Charakterrollen zu unbedeutend. Da Sie ein etwas verstän- diger und gebildeter Mensch zu sein schei- nen, so ist es möglich, daß Sie eo zu 2 Lewinsky Etwas bringen. aber ich rathe durchaus ab." Dieser Bescheid klang wenig ermuthi» gend, L. jedoch ward dadurch nicht irre, bat vielmehr dringender, und Just gab endlich nach. So wurde er im Mai 1853 Iust's Schüler. Um während des Unter» richtes leben und das Honorar für, den Unterricht selbstbestreitenzukönnen, enga» girte sichö. zeitweilig in denVorstadtthea» tern Wiens als Statist. Auch gelang es ihm durchzusetzen, daß ihn sein Lehrer als Aushilfsstatist im Burgtheater verwen- dete. Nachdem er einige Zeit Inst 's Unterricht genossen, suchte 3. ein Engage« ment. Einen Antrag nach Ungarn lehnte er aus leicht begreiflichen Gründen ab. hingegen nahm er ein Engagement im Theater an der Wien an. Da gab es aber für ihn — der schon damals nur Charakterrollen spielen wollte — gar keine Rollen. Endlich am lo. Jänner 18ö!> betrat er in einem kleinen Lustspiel: „Der Fechter von Navenna", zu welchem das Halm'sche gleichnamige Stück den Anstoß gegeben, zum ersten Male die Bühne. Das Ergebniß dieser unbedeuten» den Rolle war, daß der Regisseur über L.'s Talentlosigkeit ganz ergrimmt war und Lärm schlug, daß man solche Schüler überhaupt engagire. Noch spielte er ein paar Bedientenrollen, da wurde ihm nach sieben Monaten solcher glanzenden Thätigkeit gekündigt und das nächste Engagement, welches 3. abschloß, war nach Troppau. Dort fand er in dem Director einen einsichtsvollen wohlwol« lenden Mann. Obwohl für das unterge« ordnete Fach der zweiten Liebhaber enga- girt, hatte er doch schon damals fein Augenmerk auf kleinere rhetorische Auf- gaben gelenkt, ohne jedoch vom Glücke begünstigt zu werden. Selbst der Director hatte ihn als untaugliches MitgUed im Stillen schon aufgegeben, als sich bei der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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