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Lichner 70 Lichner
und begründete ein neues land-
wirthschaftlich-technisches Organ, betitelt:
„0b20r", d. i. der Horizont, das im
October 4863 zum erstenmal herauskam.
In der Zwischenzeit seiner Redaction der
Novinv rief L. in Wien einen neuen slo«
venischen Kalender „öksnik« in's Leben,
der, obgleich trefflich redigirt und nett
ausgestaltet, nicht über den dritten
Jahrgang, 1836—1838, sein Dasein
fristete. Als die neue Münze, die söge-
nannte österreichischeWährung. in Umlauf
kam, gab 3. die erläuternde Schrift:
„Mlsss no2ös ^s?l/2s"i d. i. Unser neueS
Geld (Wien 1838), heraus. Wahrend
seines Pfarramtes zu Skalitz hat er aber
mehrere kleinere Andachtschriften in slo«
venischer Sprache verfaßt. In neuester
Zeit erst sind von ihm: „ Hos/iovo?-?/
o nia?s« 6/<?l,-6«s^6/'^) d. i. Gespräche
über die slovenische Matica sV. L. Z^-
Ltrioi1863). erschienen, welche das 4.Heft
der von der HlatioZ. herausgegebenen
Schriften bilden.
//«a?i <^ki?avi'cuH .^..^, «leua, iiunF^rica, Live
(6)'Ul26 l838, 1.60p. 156tk5-, 8°.) 9. 174. —
slovu ik nauön)'. NLäHktoi- Dr. I'i-a.nt.
I^aä. l i isgei-, d. i. Conoersütions Lexikon.
Redigirt uon vi-. Franz Lad. Nieger (Prag
1659, Kober. Lex. 80) No. IV, S. t282. -
Ziorträt. Dasselbe befindet sich im l. Jahr-
gange (l836) des Kalenders ÜaLnilc.
Licharzik, siehe: Liharzik, Fran;.
Lichner, Paul (Schulmann, geb.
zu Modern im Preßburger Comitate
Ungarns im Jahre 1818). Besuchte die
Schulen in seinem Geburtsorte und das
evangelische Lyceum in Preßburg. Nun
ging er nach Leipzig und wurde Zögling
des dortigen philologischen Seminars,
alsdann besuchte er mehrere deutsche Uni-
versitäten und hörte in Berlin, Göttingen
die Vorträge Jacob Grimm's, Heine'S u. A. I n sein Vaterland zurückgekehrt,
erhielt er ein Lehramt an der evangeli-
schen Hochschule zu Preßburg und wurde
später Professor der classischen Sprachen,
Classendirector und Bibliothekar ebenda.
Die alten Sprachen smd es zunächst, auf
die sich L. mit aller Vorliebe warf, und
noch wahrend seines Aufenthaltes in Leip»
zig erschien sein „As^sn n^s/Vilan", d. i.
Griechische Grammatik (neue vermehrte
Auflage 1833). welcher er bald darauf
sein „//s^sn o/l.'asoHön?/v", d. i. Grie-
chisches Lesebuch (Preßburg, bei Wigand),
folgen ließ. Die griechische Grammatik
in ungarischer Sprache war der erste
Versuch dieser Art und fand in der
„Zeitschrift für österreichische Gymnasien"
(1844. S. ^24) eine ausführliche Wür-
digung. Ueberdieß wurden die Gramma»
tik und das Lesebuch an mehreren Lehr»
anstalten Ungarns als Lehrbücher ange«
nommen. Die Preßburger Schulbiblio»
thek, die unter L.'s Aufsicht gestellt ist,
besitzt manchen handschriftlichen Schatz;
einen solchen nun hat L. in Gemeinschaft
mit Professor M i chn ay an's Licht gestellt
und durch Veröffentlichung des Codex:
„Lu.ä2 vä,roLHi>a.1c tölvän^icön^ve, 1244
—1421", d.i. Gesetzbuch der Stadt Ofen
von 1244 bis 1421 (Preßburg 1843. 4".),
ein ebenso sprachlich als rechtsgeschicht-
lich wichtiges Denkmal der Vergessenheit
entzogen. Das Werk. dem ein gediegener
erläutender Tert beigegeben ist,.ist auch
durch seine prachtvolle Ausstattung bemer-
kenswerth. Noch ist der Vollständigkeit
wegen einer Abhandlung Lichner'S im
„Programm der evangelischen Hochschule
A. C. zu Preßburg 1833/34", betitelt:
d. i. Ueber den ungarischen Homer des
Stephan Szabo, und der zwei Schriften:
„Johann Aagner'S Verzeichnis iiber den Van
der evangelischen Kirche in Pressbnrg von 1636
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon