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Lichnowsky Lichnowsky
bis 1638" (Preßburg 1861) und »
5 / , d. i.
Bericht über die Preßburger evangelische
Hauptschule A. C. zu gedenken. 3. wird zu
den tüchtigsten Schulmännern Ungarns
iü der Gegenwart gerechnet.
kö'tst, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm»
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Band (Pesth 8<>.) S. 178.
Lichnowskl), Eduard Maria Fürst
von (Geschichtschreiber, geb.
19. September 4789. gest. zu Mün-
ä'en 1. Jänner 1843). Entstammt einem
österreichisch-preußischen Adelsgeschlechte,
über das die Quellen Näheres berichten.
Ein Sohn des Fürsten Kar l aus dessen
Ehe mit Christiane Grasin Thun,
erhielt L. seine wissenschaftliche Ausbil-
dung auf den Hochschulen zu Göttingen
und Leipzig, wo er die Vorlesungen der
berühmtesten Professoren seiner Zeit be-
suchte. Nach dem (1814 erfolgten) Tode
seines Vaters trat er das reiche väterliche
Erbe an und richtete namentlich auf die
landwirtschaftlichen Verbesserungen sei-
ner Güter zunächst sein Augenmerk. Vor.
züglich hob er die Schafzucht, und sein
Merinosstamm wurde zum Ersten in
Deutschland. Dabei vernachlässigte er
aber nicht die Pfiege der Wissenschaften,
bereicherte mit kostbaren und wichtigen
Werken seine Bibliothek, sammelte Ge<
mälde und lebte ohne eine eigentliche
bestimmte literarische Thätigkeit seinen
Ne'igungen und Liebhabereien. Wohl
h.itte er schon früher der Archäologie,
insbesondere alten Baudenkmalen, seine
Aufmerksamkeit zugewendet und die
Herausgabe des Prachtwerkes: „Denkmahle
t>rr Baukunst und Nildnereq des Mittelalters in
dem österreichischen Kaiserthume" begonnen. Von diesem mit dem höchsten Luxus aus-
gestatteten Werke sind in den Jahren
1817—1822 4 Hefte in 4"., mit vielen
Tafeln, erschienen. Die Abbildungen find
von Joseph Fischer j M . IV, S. 240^
gezeichnet und unter dessen Aufsicht von
tüchtigen Künstlern, wie Hyr t l Md. IX,
S. 462^j, Ponhcimer, Reinhold
u. A. gestochen. Der Text, der übrigens
bei dem 4. Hefte bereits fehlt und in
deutscher und französischer Sprache ge«
schrieben ist, ist von dem Fürsten selbst.
Die Veranlassung der Unterbrechung
dieses schönen, leider unvollendet geblie-
benen Werkes ist nicht bekannt; zunächst
dürfte sie in der Aufnahme der Idee
eines größeren geschichtlichen Werkes über
das österreichische Fürstenhaus zu suchen
sein. Denn schon im Jahre 1823 hatte
L. — wie es heißt, über Anregung des
Fürsten Metternich — den Gedanken
gefaßt, eine Geschichte des Hauses Habs-
burg zu schreiben, und nun unternahm
er vorerst zur Förderung seiner Arbeit
Reisen nach Deutschland, Italien, Bel-
gien, wo er mit großer Sorgfalt Biblio»
theken und Archive durchforschte und fähige
Mitarbeiter gewann, die ihn bei seiner
Arbeit unterstützten. Auf solche Weise
speicherte er einen Schatz urkundlicher
Belege auf, der, wiewohl bekannt, noch
jetzt einer eindringlicheren Benützung
harrt. Im Jahre 1836 kam der 1. Theil
seiner „Geschichte des Hauses Habsburg"
unter dem Tit.: „Geschichte König Nndolph's
des Ersten und seiner Ihnen" (Wien 1836,
Schaumburg u. Comv., mit 4 K.K. und
1 Stammbaum, gr. 8".) heraus. Nun
erschienen in rascher Folge die übrigen
Bände, jeder derselben auch mit beson«
derem Titel, und zwar der 2. Theil als
„Geschichte Uünig Albrecht's dcs Gräten" (ebd.
1837, mit 3 K. K., gr.go.); — der
3. Theil: „Geschichte der Sühne 3'önig
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon