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72 Lichnorosky
Ilbrrcht'5 nach seinem Gade" (ebd. 4838, mit
3 K. K.); — der 4. Theil: „Geschichte der
sĂĽhne Heyag Albrechts des Zweiten" (ebd.4839,
mit 3 K. K.): — der 5. Theil: „Geschichte
der Zlbrechtinischen nnd Dopaldinischen Rinie bis
1W" (ebd. 4841, mit 3 K. K.)', — der
6. Theil: „UniZer Friedrich III. nnd 5^ünig
3.-lldislllU5" (ebd. 4842. mit 2 K. K.); —
der 7. und 8. Theil: „Kaiser Friedrich III.
n.id sein Sllhn NĂĽiimilian" (ebd. 4843 und
1844, mit 4 K.K.). Eine von dem FĂĽr-
sten beabsichtigte Fortsetzung wurde wohl
durch seinen Tod vereitelt; aber Mate-
rialien fanden sich in reicher FĂĽlle vor.
AuĂźer diesem, leider auch unvollendeten
Hauptwerke, beschränkt sich die literarische
Thätigkeit des Fürsten nur mehr auf eine
Uebersetzung der Schrift von 3 amenais:
^NLsai sur I'inäikerrsiioe". welche unter
dem Titel: „Versuch über die Gleichgiltig-
keit", 4. Band (Wien 4821, Gcaffer
und Schmidt, gr. 8<>.). erschien und auf
das gedruckte Trauerspiel: „Aoderich"
(Breslau 1823. Korn, 8o.). Ein leiden«
schaftlicher Freund der Poesie und nach
dieser Richtung von Jugend auf selbst-
thätig, muffen sich derlei Arbeiten in
groĂźer Menge unter seinen nachgelassenen
Papieren vorgefunden haben. In den
letzten Jahren bereits sehr leidend, suchte
er Linderung in Italien und hielt sich im
Winter und FrĂĽhlinge 4842 und 4843
in Rom auf, wo sich aber das Leiden,
dem er später erlag, erst völlig ent»
wickelte. Als er Italien verlieĂź, nahm er
seinen bleibenden Aufenthalt in Mim«
chen. Im Sommer 1844 suchte er Ge«
nesung in Gastein. ohne sie zu finden,
denn kranker als je zurĂĽckgekehrt, starb
er im Alter von 36 Jahren. Aus seiner
Ehe mit Eleonora Gräsin Zichy ent-
stammt der FĂĽrst Felix, der am48. Sep>
tember 4848 zu Frankfurt a. M. zugleich
mit General Auerswald von den Händen des tobenden Pöbels ein trau»
riges Ende fand, und mehrere andere
Kinder, welche in der unten in den
Quellen mitgetheilten Darstellung des
heutigen Standes der Familie aufgefĂĽhrt
werden.
Ergänzungsblät ter zu jedem Conversa»
tions-Lerikon. Von Fr. Sieger (Leipzig und
und Meißen, Ler. 8".) Bd. I I I , S. 481. —
Al lgemeineZei tung (Augsburg Cotta.
4".) Jahrg. 1343. Beilage Nr. 17. — Frankl
(Ludw. Aug.). Sonntagsblätter (Wien. ö«.)
IV. Jahrg. (1843), Nr. 2. S. 32, — Neuer
Nekrolog der Deutschen (Weimar, Bernhard
Friedr. Voigt. 8°.) XXI I I . Jahrgang (1843).
S. 11. — Oesterreichische Nat ional '
EncyklopädievonGräffer und Czikann
(Wien 1835. 8«.) Bd. I I I , S. 422; Bd. VI ,
S. 338. — Meyer (I.), Das große Conver«
sations-Lerikon für die gebildeten Stände (Hild<
burghausen, Bibliograph. Institut, gr. 8o.)
Bd. XIX. Abtheilung 2, S. 264. und IV.
Suppl. Bd. S. 442. — Schütze (Karl Oi>.).
Deutschlands Dichter und Schriftsteller von
den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart
(Berlin 1862, Alb. Bach, 8«.) S. 204. —
Grä ffer (Franz), Wiener Dosenstücke u. s. rv.
(Wien 1846. Märschner'ö Witwe. 8«.) S. 123:
„Mittel, zu seinem Gelde zu gelangen" Gunter
dem vaterländischen historischen Schriftsteller
ist Fürst Eouard Lichnowöky gemeint^. —
Oester reichischer ParnaĂź, bestiegen von
einem heruntergekommenen Antiquar (Frey«
Sing, bei Athanasius u. Comp. ^Hamburg,
bei Hoffmann u. CamvH, 8".) S. 30. —
Zur Charakteristik Lichnowskli's als Vcschicht-
schreiliers. In der Vorrede zu seiner Geschichte
des Hauses Habsburg schreibt L. selbst: „Es
war die Idee des Mittelalters, die natĂĽrliche
Freiheit des Menschen, wie sie im Wesen des
germanischen Volksstammes.lag und wie sie
sich in seinem freien Naturleben, im Schatten
seiner alten Gerichtslinden und Eichen aus-
gebildet hatte, durch das göttliche Recht des
Christenthums zu reinigen, zu läutern und zu
heiligen, damit der Mensch durch das Be»
drängniß deS irdischen Daseins und die
Kämpfe der Zcitlichkeit seiner unsterblichen
Bestimmung entgegengcfĂĽhrt werde. Schirm
des Glaubens und Handhabung von Frieden,
und Gerechtigkeit war die Pflicht und das
Amt aller weltlichen Obrigkeiten, inmitten
eines lebendigen und reichgegliederten Ganzen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon