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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 99 -
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Lietich 99 icb ich graphien aus dem Jahre i86l: von An» gerer, aus der ?tiato3i-2pkis MriLisnus, und von Schlossarek; — aus dem Jahre 1862: Costumebilder von Schlossarek und Herbert; — aus dem Jahre 1863: Photo« graphie von Emil Nabend ing in ganzer Figur. gr. 4°. Liebich, Johann Karl (Schauspie- ler. geb. zu Mainz 3. August 1773, gest. zu Prag 22. December 1822, nach Einigen aber bereits im Jahre 4846). Schon im Knaben, der mit einem vor« trefflichen Gedächtniß und einem seltenen Declamationstalente begabt war. sprach sich die Neigung für die Bühne aus und als er der Darstellung des Schauspiels: „Graf Waltron" und von Lessing's „Emilie Galotti" beigewohnt, war sein Entschluß zum Theater zu gehen gefaßt. Als bald darauf sein Vater als Tanz- meister an den Hof des Fürstbischofs von Pafsau berufen wurde, folgte ihm sein Sohn dahin, um dort seine Studien fortzusetzen. 3. zählte damals 18 Jahre. Um jene Zeit führten die Studirenden die damals noch üblichen Schulkomödien auf und in diesen bewahrte sich bereits sein entschiedenes Talent für die dar- stellende Kunst. Ja in der Rolle des Phi lo tas in Lessing's gleichnamigem Stücke gefiel er so sehr dem Fürst« bischofe, welcher der Vorstellung bei- gewohnt, daß ihn dieser mit zehn Stück Ducaten beschenkte. Schon damals hatte 3. die Absicht, sich an eine der damaligen wandernden Gesellschaften anzuschließen, aber ein Mitglied derselben, sein 3ehrer und Freund Schöpf, rieth ihm davon ab und so begann 3. das Studium der Rechte. Als aber um diese Zeit der erste Held des Passauer Theaters dasselbe verließ, und man sich nach einem Ersatz« mann für seine Stelle umsah, ernannte der Fürstbischof sofort 3. zu seinem Hof« schaufpieler, gab ihm vierhundert Gul> den Gehalt und so betrat 3., so wenig die Eltern sich damit einverstanden erklärten, die theatralische 3aufbahn. Bald wurde er der 3iebling des Publi. cums; seinen Beruf ernstlich nehmend, bildete er-sich mit Eifer und Sorgfalt aus und wurde dann Inspicient der fürstlichen Bühne. Im Jahre 1794 starb der Fürstbischof und die dortige Theatergesellfchaft löste sich auf. 3. ging nun nach 3aibach, spielte dort einige Zeit, dann nach Wien, Klagenfurt, wieder nach 3aibach, Villach und Paffau. Aus diesem Wanderleben riß ihn endlich sein obenerwähnter Freund Schöpf, der im Jahre 1798 nach Prag berufen wurde, um dort ein deut» sches Theater zu begründen. Schöpf berief nun 3. als Negifseur an seine Seite. Um jene Zeit dirigirte nämlich Guardasoni das Theater in Prag, dieser aber kümmerte sich nur um die italienische Oper. Als nun diese in Ver« fall gerieth, sollte ihm das deutsche Schauspiel den Ausfall decken. Diese Verhältnisse waren sonach wenig geeig» net, die ruhige Entwickelung des deut« schen Theaters in Prag zu fördern. Aber 3. wurde bald der Liebling des Publi« cums; seine trefflichen Eigenschaften als Mensch und Künstler verschaffen ihm überall eine ausgezeichnete Aufnahme, und so blieb er in Prag. Im Jahre 1803 verheirathete er sich mit der, bei derselben Gesellschaft befindlichen Schau« spielerin Wimmer und bald hatte das Paar so sehr die Neigung der Prager gewonnen, daß 3., als im Jahre 1806 Guardasoni starb, die erledigte Di- rectorsftelle erhielt. Dabei gestatteten ihm die Stands, an die Stelle der aufgelösten italienischen Oper eine deutsche Oper in's 3eben zu rufen. 3. bewährte sich auch als Director, was er als Schauspieler war, 7'5
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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