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Liechtenstein 123 Liechtenstein
goldenen Vließes und Obersthoftneister der
Kaiserin Ama l i e W i l h e l m ine von
Braunschweig, Gemalin des Kaisers
Joseph I. Da Fürst Emanuel im Jahre
1771, ein Jahr früher als sein Bruder, der
berühmte Reformator der österreichischen Ar-
tillerie. Fürst Joseph Wenzel sgeft. 1772),
starb, so erbte sein Sohn Franz Joseph
ls. d. weiter unten Nr. 57) das Majorat. Fürst
Emanuel ist durch seine beiden ältesten
Söhne, Franz Joseph und Kar l B orro»
mäus. der Stammvater der beiden heute
noch blühenden Linien, und zwar der söge»
nannten älteren, welche sein ältester Sohn
FranzIoseph, und der Krumauer Linie,
welche sein zweitgeborner Sohn Kar l Bor»
romäus ss. d. S. 165^Z stiftete. — 13. Franz
Fürst 3. l>. d. bes. LedenSskizze S. 14s). —
16. Franz Alois Crispin Fürst (geb. 29. Octo«
der i?76. gest. 27. Juni 1794), ein Sohn
desFürstenKarlBorromäus ^'.d. S. 163)
aus dessen Ehe mit Mar ia Eleonora
Fürstin Oettingen« Spielberg. Der Fürst
trat in jungen Jahren in die Armee, war
bereits im Alter llon 18 Jahren Hauptmann
bei Lacy'Infanterie, wurde aber bei Apen
in Flandern im Juni 1794 so schwer verwun«
det, daß er, am 2?. Juni d. I . seinen Nun»
den erlag. — 17. Franz Joseph Fürst 3.
(geb. 29. November t?26 gest. 18. August
173<), ältester Sohn des Fürsten Emanu el.
l>. d. Oben Nr. 14) aus dessen Ehe mit Mar ia
Anna Gräsin Dietrich stein. Der Fürst, der
die Würde eines geheimen Rathes bekleidete,
wurde von seinem Oheim, dem Fürsten I o<
sepH Wenzel ll- d. S. 136). zum Erbender
Fürstenthümer Vaduz und Liechtenstein und
des Majorates eingesetzt. ES ist derselbe, an
den Kaiser Joseph I I . bei seines Oheims
Tode jene den Verewigten so hoch ehrenden
Zeilen, die in Joseph Wenz e l's Lebensskizze
^S. 16i) mitgetheilt werden, gerichtet hatte.
Ein anderes bedeutendes Erbe siel ihm von der
Fürstin Therese l^S. 134. Nr. 5?). dem letzten
weiblichen Sproß der Karo l in i schen Linie,
zu. die ihm Schwarzkostelec, Schkworec, Aurzi<
nowes, überhaupt alle ihre unbeweglichen Güter
verschrieb. Franz Joseph ist der Stifter
der sogenannten älteren Linie und aus seiner
(seit 5. Juli 1736) mit Lcopoldine Gräfin 5lern-
berg geschlossenen Ehe stammen 5 Söhne und
I Töchter und unter Ersteren der berühmte
Held Johann Joseph s^iehe dessen aus-
führliche Biographie S. 148), ferner Fürst
Alois I o eph li'- d S. i39) und PH i» l ipp Joseph, der als Oberstlieutenant des
Dragoner »Regiments Waldeck am 18. Mai
1302 starb. Ueber die Heirathen der Prin»
zefsinen vergleiche die I I . Stammtafel. ^Por-
träte, t) I . E. Mansfe ld «c. (8".); —
Nosl in 5. 1778, I . Jacob« so. 1782
(Fol.. Schwarzk.).) — 1ö. Friedrich Fürst L.
ss. d. bes. Iebensskizze S.146). — 19. Georg
2. (gest. 1419). I n der an Kriegshelden und
Staatsmännern so reichen Familie der ein»
ziae Geistliche. Ein Sohn Georg's,
der Kämmerer des Herzogs Albrecht von
Oesterreich gewesen und Dorothea's von
Buchheim Georg war 138< Dompropst
zu St. Stephan in Wien. und wurde nach
Albrecht's Grafen von Orten bürg Tode
am 29. September 1590 zum Bischof uon
Trient erwählt; im Iakre 14 l i Cardinal. Her«
zog Friedrich von Tirol (Friede! mit der
leeren Tasche) war deL Bischofs Georg
erbitterter Gegner und hatte ihn längere Zeit
gefangen gehalten. Auf dem Concil von Con»
stanz spielte der Bischof, der stch der besonderen
Huld des Kaisers S ig ismund erfreute, eine
bedeutende Rolle. Der Kaiser ernannte Georg
auch zum I'i'jQosvä 2li)ao und geheimen
Rathe. In den Fehden, welche die Brüder
Friedrich von Tirol, Ernst den Eisernen
und ihren Veiter, den nachmaligen Kaiser
Albrecht IV., entzweiten, war Bischof
Georg, dessen Staatsklugheit von seinen
Zeitgenossen hochgehalten ward, alö redlicher
Vermittler thätig. — 20. Georg (gest.
6. August 1348). rin Sohn H ein r ich's (V.)
des Hinkenden aus dessen Ebe mit Agnes
von Star Hemd erg. Diese von Georg's
Vater Heinrich begründete Nebenlinie erlosch
wieder mir ihm. denn aus seiner Ehe mit
Margarethe von jiollßeim hcute er vier Töchter,
von oenen drei. Anna. Susanna und
Benigna. an drei Liechtenstein e, Io«
hann, Georg Hart mann und Otto.
die vierte, Mar tha, an Iobann von
Lomnitz verheirathet waren. Ueoerhauvt
gehören Verwandtschaftshcirathen bis in die
neueste Zeit nicht zu den Seltenheiten in
dieser Familie. Georg ruyt dei den Michae»
lern in Wien degcaben und sein Grabmal
daselbst weist bereits das Wappen der Liech»
tensteine in seiner heutigen Gestalt. —
2l. Georg Erasmus (geb. l547. gest.
29. Mai 1ö9l), ein Sohn Georg Hart»
m a n n's aus dessen Ehe mit Susanna von
Liechtenstein. Geora Erasmus, den
Einige auch Georg Ludwig nennen, stand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon