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Liechtenstein 133 Liechtenstein
noch die Festung Glatz und nahm sie schließ'
lich auch ein. Mar im i l ian wurde geheimer
Rath, Hofkriegsrath, Feldzeugmeister und
am 2i. October 1623 in den Fürstenstand
erhoben, den sein Bruder Kar l schon meh»
rere Jahre früher und sein Bruder Gund«
aker unmittelbar vor ihm erlangt; schließ«
lich wurde er im Jahre 163s, nach dem Tode
Wolfgany's Grafen von Mannsfeld,
zum Befehlshaber der damals so wichtigen
Festung Raab ernannt. Mit einem Male
entsagte der Fürst allen in blutigen Kämpfen
gewonnenen Ehren. Aus seiner Ehe mit
Aatharina 5zembera Freiin von Voskowitz,
einer Schwester der Gemalin seines Bruders
Kar l , hatte er keine Kinder, schon flüher
hatte er sich als ein großer Freund des geist«
lichen Standes bewiesen und mehrere Orden.
Kirchen und Klöster gebaut, endlich trat
rr selbst in den Minoritenorden und starb
als Mönch im Alter von 67 Jahren. Auf
seine Anordnung wurde er in der Kirche des
Klosters zu Wrannu bei Brunn, welches
er und seine Gemalin im Jahre 1630 dem
Paulanerorden erbaut hatten, beigesetzt. sT h a«
ten und Charakterzüge berühmter öster-
reichischer Feldherren (Wien 1808, Degen. 8".)
I. Band, 1. Abtheilung. S. 205 (nach diesem
gest. 1643). — Reil ly (Franz Ioh. Iof. v.),
Skizzirte Biographien der berühmtesten Feld«
Herren Oesterreichs von Maximilian I. bis
auf Franz I I . (Wien 1813, Kunst« und In»
dustrie.Comptoir. kl. 4<>.) S. 173. — Born-
schein (Adolph), Oesterreichischer Cornelius
Nepus (Wien 1812, kl. 8°.) S, 151. — Andere
Quellen geben den 29. April 1643 als Maxi»
milian's Todesdatum an.^ — 50. M°oviz
Fürst L. ss. d. bes. Lebensskizze S. 168). —
5l. Niklas L.. von der steirischen Stamm«
linie. ein Sohn Ulrich Otto's, förderte
mächtig den Glanz seines Geschlechtes, das
in seiner Linie freilich schon in der dritten
Generation nach ihm wieder erlosch. Nik las,
der
sich
durch Ankauf von Gütern in Karnthen
festsetzte, war ein Günstling des Kaisers
Friedrich IV. und dessen Brautwerber um
Eleonora von Portugal. Als sein Ge«
sandter war er in Rom, Portugal. Arrago«
nien thätig; aber er war nicht minder ein
tüchtiger Kriegsheld, der für seinen Herrn in
vielen Schlachten und Kämpfen nntfocht. Eine
Hauptstütze war er nach dem traurigen Abfall
Andreas Baumkirchers zur Erhaltung der
Steiermark wider den Ungarkönig M a.
thias Eorvinus, mit dem er im Jahre t481 zu Radkersburg einen denkwürdigen
Waffenstillstands'Vergleich schloß. Als Fried«
rich IV. starb, trug der damals achtzigjährige
Niklasbei der Leichenfeier Kärnthens Haupt«
banner und seine Vettern Andreas und
Rudolph führten als steirische Erbtarnmner
das Trauerpferd. — 32. Qtto (gest. 1311).
ein Sohn des Sängers Ulrich s^. d.S. 435,
Nr. 38^. war steirischer Landeshauptmann
und Anführer der Steirer in der denkwür-
digen Marchfeldschlacht wider Ottocar von
Böhmen. Rudolph ernannte nun Otto
zum obersten Landrichter. Rudolpb's Nach»
folger Albrecht verlieh Otto das früher von
Conrad und Tybotho von Aren st ein
besessene,von diesen aber freiabg^iretene Schloß
Enzersoorf bei Möoling. welches bald nach«
her seinen Namen nm Vesie Liechtenstein
bei Mödling. wie ihn heute noch die Ruine
führt, vertauschte. Ieooch wechselte diese Veste
im Laufe der Jahrhunderte oftmal ihren Herrn
und erst zu Anfang dieses Jahrhunderts, im
December l307.kaufteFürstI oh ann Joseph
die Veste Liechtenstein (das zweite Stamm»
haus dieses Geschlechts) von dem Fürsten Sta.
nislaus Poniatowski wieder zurück, wie
er spater das bei Iudenburg befindliche erste
Stammhaus Liechtenstein, das auch oft
seinen Herrn gewechselt, von dem Freiherrn
von Königsbrunn im Mai 1814 käuflich
an sich brachte. Mit seinen beiden Söhnen
Rudolph und Otto dem Jüngeren — zum
Unterschiede von seinem Valer so genannt,
der als Otto der Aeliere aufgeführt erscheint
— stiftete er die Erbgruft zu Murau. welches
schon seit 1200 ein Rudolph Otto Herr
von Liechtenstein befaß. Otto der Iün»
gere war des Herzogs Friedrich des Schö»
nen von Oesterreich treuer Wüffengefährte.
Im Jahre 1335 gab ihm Herzog Albrecht
der Lahme im Kärnthnerkrieae den von Fried»
rich von Au ffen stein, einem Genossen
Margarethens der Maultasche. verwirkten
Theil der Burg Tiefen und das kärnthncnsche
Marschallamt. Otto der Jüngere war mit
Vatharinn von Vregenz, einem dem ältesten
Adel. Churrhätienö und Alemanniens angehö«
renden Eoelfräulcin oermält. — 33. Phil ipp
Grasmus Fürst L. (geb. 14. September 1664,
gest. 13. Jänner l704), ein Sohn des Fürsten
Hartmann aus dessen Ehe mil Sidonia
Elisabeth Gräfin Salm. Reiffersch eidt
und ein Bruder des Fürsten Anton Flor ian
s^. d. S. 11s, Nr. 4^. Fürst Phi l ipp Eras»
mus widmete sich dem Waffendienste, zeich«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon