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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 138 -
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Liechtenstein Liechtenstein besindet, zählt an 60000 Bände. Sie ist Privatbibliothek und zuc Benützung des Pu« blicums nicht geöffnet. Sie enthält viele söge« nannte erste Drucke (Incunabeln). ist reich in den Ausgaben der classischen Autoren in Geschickte, Kunst und Kriegskunst. Unter den Seltenheiten ist ein unter der Leitung des briühmten Anatomen und Physiologen Bartt?, r>on dem vortrefflichen Zeichner und Augenarzt Beer in Minwtur gemaltes Werk, welches die ganze Anatomie umfaßt. Auch sin5 zahl't'iche kleine und große Prackt» ausgaben von Didot. Bodoni und an- deren berühmten Buchdruckern. Prachtwelke zur Naturgeschichte, viele der sogenannten UU5L2., als HluLeum I?1orsiiiiliuiu, ?io-01k- uieutiliulli u, s. w. , vorhanden. — Die Minera l ien-Sammlung enthält die von dem Fürsten AIois um 30.000 st. angekaufte Sammlung des Grafen Kolowrat und dann eine große Menge von dem Fürsten selbst auf einer Reise nach Italien gesammelte Fossilien, Längere Zeit stand di>se werth' volle, an prächtigen Malachiten, reichen Gold- erzen, dunklen Rothgolderzen aus Joachims thal und Hüttenberger Eisensteinen reiche Sammlung unter der Aufsicht des berühm« ten Mineralogen Mohs. Zugleich mit der Mineralien'Sammlung — und lxide im fürstlichen Palais in der Herrengasse — ist eine Conchylien^ Sammlung aufgestellt. Die Be« sichtigung d».r naturwissenschaftlichen Scnnm« lungen findet nur gegen besondere Erlaubniß Statt. V. Zie Familiengruft der Liechtenstein. Die Liechtenstein besaßen im Laufe der Zei» ten verschiedene Familiengrüfte. die eigent« liche ist jedoch die zu Wranau in Mähren, von Maximi l ian Fürst L. im Jahre 1633 gestiftet und von dein Fürsten Johann in unseren Tagen (1819—1822) erneuert. Sonst finden stch die Ruhestätten der L i echten» steine stark zerstreut; so ist ein Di tmar von 3., der zu Ottocar's Zeiten gelebt, in Heiligenkreuz begraben; eine größere Reihe der Ahnen liegt in der von Otto dem Aeltereu und seinen Söhnen Rudolph und Otto dem Jüngeren, zu Murau in Steiermark um 1500—1311 erbauten Erb» gruft; die Aebtissin Barbara liegt im Non» nenkloster zu Goeß beigesetzt; später — zu Ende des 14. Jahrhunderts — besaßen die Liechtensteine wieder eine Erdgruft bei Mar ia 'St iegen in Wien „zu der chappeln unser Frawn auf den Stetten", wo der be- rühmte Hanns L., „der gewaltige Hofmei» ster', der dahin auch eine ansehnliche Stif« tung gemacht, und dann der zweite Hanns oder Johann, der wüste Gemal der unglück» lichen Bertha von Rosenberg, die als „weiße Frau" noch beut zu Tage. wenn wichtige Vorfälle in der Familie oder bei den mit ihr verwandten Fürftenböfen ein- treten sollen, sich zeigt, beigesetzt ruhen. Sie selbst, „die weiße Frau", ruht seit April 1476 bei den Schotten zu Wien. Wieder andere, wie Heinrich der Hinkende (gest. 1456). ruht zu Feldsberg in Mähren, sein Sohn Georg (gest. 1348) bei den Michae» lern zu Wien. Die heutige fürstliche Fami« liengruft zu Wranau ließ Fürst Johann er- bauen. Wranau, ein Dorf, drei und eine halbe Stunde WNW. oon Brunn gelegen, besaß bis zum Jahre 1784 ein Paulanerkloster, welches nun zur Pfarre eingerichtet ist. Unter der Kirche besindet sich die von dem Fürsten Johann (1819—1822) neu angelegte Familiengruft, welche von der älteren unter dem Hochaltare befindlichen durch ein künstliches Eisengitter abgeschlossen ist. Der Eingang zur Gruft ist mit sinnigen Bildhauerarbeiten, darunter zwei Figuren: „Die Trennung" und „Das Wieder» sehen", von Klieber, geschmückt. Wolny in seiner „Topographie Mährens" zählt 27 Glieder der älteren fürstlichen Familie — darunter der berühmte Feldmarschall I o» seph Wenzel— auf, welche daselbst ruhen. Noch ruht ein Schwiegersohn des Fürsten Johann, der am 19. October 163s zu Brunn verstorbene k. k. General'Major Vin« ceng Graf Eßterhäzy, in dieser Gruft. Eine ausführlichere Beschreibung und Abbil« düng im Holzschnitt von I . Iaresch ent» hält die „Allgemeine Theater.Zeitung" von A. Bäuerle, im 2-z. Jahrgange (1835). Nr. 14. VI. Das Wappen der Fürsten Liechtenstein. Das Wappen, wie es bereits der Kampfheld und Sänger Ulrich von Liechtenstein beschreibt, ist „ein weißes Schild und zwei schwarze Bar, schief nach dem Schwerdt zu Thal". Dieses heraldisch ausgedrückt: zwei von der rechten zur linken schräg laufende schwarze Querbalken im filber< nen Felde. Jetzt find diese Querbalken nicht mehr schräg, sondern theilen den Liechten» steinischen Herz» und Mittelschild gerade in Gold und Noth. Allem Anscheine nach aber haben die verschiedenen Linien meist die Stellung und wohl auch die Farben mit»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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