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Linden 204 Andenau
veränderten Titel : „Darstellung der in
Oesterreich über die Archt5nechiiltni55e ber <bhe-
sslltten, ältern, Kinder, Vmsen und Ptlege-
krkllhlenen bestehenden Varschritten, nebst den
auk das 3)llu5gesinde bezüglichen Inllrönnngen"',
— „Darstellung der in Oesterreich über dir
besonderen Aechtsuerliältnisse der adeligen,
Vellmtens-, Militärs-. Ukstet- und Handels-
trauen bestehenden DulSchritten, nebst den aut
Beamten- und Militarnluisen bezüglichen Zlnard-
imngen", 2 Bände (ebd. 1839, 8".); —
^Ibhundlungen über Aameral- nnd üsralamt-
liche Gegenstände« (ebd. 4834) — und ,Su.
5ühe ^u den Abhandlungen über Onmernl- und
üsrlllllNtliche chegenstünde" (ebd. 1843. 8<>.),
darin behandelt L. dieCaducitäten, Amor»
tisationen von Urkunden und öffentlichen
Creditspapieren, den sogenannten „vierten
Pfennig". Münzsachen, Punzirungssachen
und Feingehalt, Tabak«, Post- und Lotto-
sachen , Cautionen, Instructionen für
die Fiscalämter und Cameral'Repräsen«
tanten und Adelsanmaßungen; — „Nie
(ßrundsteurruerküssung in den deutschen und
italienischen Provinzen der österreichischen
Monarchie, mit vorzüglicher Berücksichtigung
des stabilen Katasters". 2 Bände (Wien
1840. 8«.). 3. war bis zu seinem im
Alter von 67 Jahren erfolgten Tode im
Staatsdienste, dem er 42 Jahre ange»
hört, thätig geblieben.
Oesterreichische National-Encyklopä»
die, herauSg. von Gräffer und Czikann
(Wien 1835, 8".) Bd. I I I , S. 434. — Noch
ist zu gedenken des M a x Joseph Freiherrn
von Linden, der um den Anfang des
19. Jahrhunderts in Wien lebte, wohin er
aus Deutschland gekommen war. Gräf fer
entwirft folgende Silhouette von ihm: „Baron
Linden war ein unermüdliches Genie in
technischer Sache; er passionirte sich mit dem
Türkisch.Roth, trieb auch Medicin, ließ aller«
Hand Arcana drucken, auch „Handschriften für
Freunde geheimer Wissenschaften" u. s. w. Er
war ein erschrecklicher Schmauser und der
keckste unaufhörlichste Schlittschuhläufer, der
sich über Klopstock als solchen moquirte; Tag und Nacht auf dem Donaucanal, auf
der Wien, im Belvedere, dann auch noch
auf dem Canalhafen einher flog. I n mond«
hellen Nächten war das sein Bett". Dieser
Baron Linden beschäftigte sich start mit
Alchymie. Von ihm sind folgende Schrif«
ten im Drucke erschienen: „Auszüge aus
meinen Tagebüchern und anderen Handschrif»
ten. physikalisch'technisch'chemischen Inhalts"
(Prag 1796); — „Neuer die Verbesserung
und Trinkbacmachung morastiger und anderer
ungesunder Wässer" (ebd.); — „Beitrage für
Cattunfabrikanten und Baumwollenfärber"
(Wien 1796. neue Aufl. Leipzig 1799); — Nach«
trag zu der uorigen Schrift (Prag 1802); —
„Handschriften für Freunde geheimer Wissen»
schaften" (Leipzig 179.); — „Gesammelte
Schriften als Fortsetzung der Auszüge" (Prag
1801). Neberdieß besaß er viele für den Druck
vorbereitete Manuscripte, darunter über das
Färben deS türkischen Garns; einen Com«
mentar über den Paracrlsus. eine Gattung
Eisenbahnproject u. dgl. m. Wohin er aekom«
men, was aus ihm geworden, weiß selbst
Gräffer nicht zu sagen. Er ist einfach
verschollen. ^Gr äffer (Franz). Kleine Wie«
ner Memoiren (Wien 1843, Fr. Beck. 8".)
I I . Theil. S. 126, im Aufsatze: „Saint
Germain, der Unbegreifliche, bey den Adep»
ten in Nien"; — Derselbe. Neue Wiener
Tabletten und heitere Novellchen (ebd. 1848,
M. Kuppitsch, 8".) S. sl.- „Geheimnisse der
Ofenlochküche", im Terte in der Anmer»
Lilldcnail, Karl Friedrich von (k. k.
Feldzeugmeister und Ritter des Maria
Theresien-Ordens, geb. zu Leipzig im
Jahre 1746. gest. zu Wien 14. Februar
1817). Nachdem er früher in preußischen
Kriegsdiensten gestanden und unter Fried-
rich I I . eine tüchtige Kriegsschule mit«
gemacht, wurde er im August 1789
aus preußischen in kaiserlich österreichische
Dienste als Major des General«Quar«
tiermeifterstabes übernommen, in wel»
chem er binnen Jahresfrist zum Ober«
sten vorrückte. Als im Jahre 1790,
bald nach der Neichenbacher Convention,
in den Niederlanden die Unruhen aus«
brachen, wurde sofort ein Acmeecorps
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon