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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 209 -
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Finder 209 Linder der Vermessung des Budweiser und Prachiner Kreises in Böhmen beschäftigt. Im Frühlinge 4831 rückte er zum Regi- mente ein, wurde 4833 Major, bald darauf Grenadier. Bataillonscomman- dant, 4837 Oberstlieutenant und 1840 Oberst und Commandant des 33. Infan- terie»Regiments, mit dem er durch sieben Jahre in derBundesfestungMainz statio. nirt war. Im Jahre 1847 wurde er zumGeneral-Major befördert und erhielt eine Brigade in Prag, welche er in den Psingsttagen 1848 commandirte, bis ihn ein Prellschuß auf dieBruft kampfunfähig machte. Nach seiner Genesung wurde er mit der Wiederbesetzung der Alt- und Neustadt Prag beauftragt. Im Mai 1849 zum Festungscommandanten in Zara er- nannt, bat der 76jährige General, der bereits 30 Jahre gedient, um Versetzung in den Ruhestand, der ihm auch mit gleichzeitiger Verleihung des Feldmar- fchall - Lieutenants - Charakters gewährt wurde. Seine Ruhejahre verlebte 3. in Graz, wo er als Greis von 76 Jahren starb. Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4".) Jahrg. 4859, Nr. 8. S. 60: „Biogra. phische Skizze . . .". Linder, Franz (Maler und Kupfer- stech er, geb. zu Klagenfurt im Jahre 1738, gest. um das Jahr 1809). De Luca nennt ihn Linder, Nagler Lindner oder Linderer, Böckh Lindner, Tschischka Linderer. Die Anfangsgründe der Malerkunst erlernte er in Laibach, wo er sich ein Jahr lang aufhielt, dann begab er sich nach Vene- dig. Die Kunstwerke dieser Stadt über« zeugten ihn, daß er noch sehr zurück in der Kunst sei, und um sich ordentlich in derselben auszubilden, begab er sich nach Wien, wo er an der dortigen Akademie der Künste fleißig arbeitete und in der v. Würzoach, biogr. Lexikon. XV. ^ Schule der Kupferstecherkunst zweimal den ersten Preis erhielt. I n Folge seiner tüchtigen Verwendung wurde er von der Kaiserin im Jahre 1776 nach Rom ge- sendet. Nach einem vierjährigen Aufent« halte in Rom kehrte er nach Wien zurück. 3. malte vorzugsweise Bildnisse und diese ebenso rasch, als ähnlich und sonst mit großem Geschick. Er prägte sich eine einmal gesehene Physiognomie so in's Gedächtniß, daß er sie dann, ohne daß ihm die betreffende Person zu sitzen brauchte, mit sprechender Aehnlichkeit wie- der gab. So hatte er z. B. im Jahre 1773 den türkischen Gesandten bei dem Fürsten Kaunitz gesehen, als er nach Hause kam. malte er ihn aus dem Ge» dächtnifse und traf ihn vollkommen. Noch werden von seinen Bildnissen genannt: „Ner Erzherzog Müiiniililln", welches Bild» niß nach Rußland ging, „Nie königliche Familie uun Neapel" für die Kaiserin, „Ner Kaiser Zllseph II.", welches Porträt als ganz besonders gelungen bezeichnet wurde, es kam in Privatbesitz; ,Zer Fürst Sinzentwrt", Gouverneur von Trieft; für den Altar im evangelischen Bethause in der Dorotheergafse vollendete er einen „GhriZtus nm Rrrnp". In der Con- sistorial-Kanzlei zu Klagenfurt befindet sich „RildniZs des ltardinals Salm". I n sei« nen Bildnissen ahmte er, wie Naglei meldet, P alko's Manier nach. (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Ver« such (Wien 1778. I.Th. Edl. v. Trattnern, 8".) I. Bds. 2. Stück. S. 327. — Nagler (G. K. Di>.) , Neues allgemeines Künstler»Lerikon (München 1833, Fleischmann, 8°.) Bd. VH, S. 539 , unter dem Namen Lindner. — Die Künstler aller Zeiten und Völker. Be. gönnen von Prof. Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Älunzinger (Stuttgart 1856, Ebner u. Seubert, gr. 8".) Bd. I I , S. 577. — Böckh (Franz Heinr.), Wiens lebende Schrift« steller. Künstler und Dilettanten im Kunstfache (Wien 1821, B. PH. Bauer. 8«.) S. 523. — . 20. Februar 1866.) 44
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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