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Lintner 216
unter Beethoven's unmittelbarer Lei«
tung ein. Irn Jahre 1816 folgte er einer
Einladung der Gräsin Erd ödy nach
Croatien, in der Stellung eines Kammer»
virtuosen, die er jedoch nur kurze Zeit
behielt, worauf er nach Wien zurückkehrte
und 1818 als Solospieler im Theater
an der Wien angestellt wurde. Nach drei»
zehnjähriger Thätigkeit auf diesem Posten
kam er im Jahre 1831 in gleicher Eigen»
schaft zum Hof<Opernorchester. Daselbst
blieb er bis zu seinem Tode, der ihn im
kraftigen Alter von 34 Jahren seiner
Kunst entriß. 3. war ein eminenter Vir»
tuose auf seinem Instrumente, und genoß
mit Schuppanzigh und Weiß im
Vortrage B e e t h o ve n'scher Kompost-
tionen europäischen Nuf. 3. hat auch
mehreres für sein Instrument, als Con>
certe, Variationen, Phantasten u. dgl. m.
geschrieben.
Neues Un iv ersal» 3e rikon der Tonkunst.
Angefangen von Oi-. Julius Schladebach,
fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden
1856. Nov. Schäfer, gr. 8«.) Bd. I I , S. ?75.
— Schil l ing (G. 1)r.), Das musikalische
Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard. gr. 5<>.)
S. 212. — Oesterreichische National '
Encyklopädie von Gräffer und Czi-
kann (Wien 1833. 8".) Bd. I I I , S. 453. —
Oesterreichische Revue (Wien, gr. 8«.)
Bd. IV, S. 181 u. 182; Bd. V, S. <6l u.
162. im Aufsatze: „Zur Geschichte des Con«
certwesens in Wien", von Dr. Ed. Hanslick.
Lintner, siehe: Lindner, Franz
Lion, Marco (Techniker, geb. zu
Padua, Geburtsjahr unbekannt, gest.
ebenda im Jahre 1793). Der Sohn eines
Paduaner Edelmannes, zeigte er unge»
wohnliches Talent für Mechanik und gab
Proben desselben unter anderem in den
Wasserwerken zu Abano, mittelst welcher
das Waffer der dortigen Thermen in die
Badehauser geleitet und der beliebige
Wärmegrad erzielt wurde. Ein noch großartigeres Werk seines erfinderischen
Genius ist aber die Orgel im Presby-
terium der Kirche des Erlösers zu Padua
(oki^LH äsl LÄlito). Sie zählt etwa
3000 Pfeifen. 34 Register, zwei Tasta.
turen, und indem sie in voller Harmonie
verschiedeneInstrulnente nachahmt, bringt
sie eine großartige und erhebende Wir«
kung hervor.
iVüt?'«<?ci ^ü/>o/../, liioFi'küa, äogii krtiäti
?5<iQVHN.i (?ÄÄava 1858, Fr. 8«.) p. 159.
LipaüM), Joseph (Tonsetzer, geb.
zu Hohenmauth 22. Februar 1772,
gest. zu Wien 7. Jänner 4810). Schon
als Knabe zeigte er ein ungewöhnliches
Talent für die Musik und bei den über-
raschenden Fortschritten, die er in der
Kunst machte, gab er auck seine Absicht,
sich ausschließlich derselben zu widmen,
kund. Darin stimmte er aber nicht mit
den Absichten der Eltern überein, die
ihn der wissenschaftlichen Laufbahn zu
widmen beschlossen hatten. Er besuchte
somit die unteren Schulen zu Leitomischl
und Königgratz, an welch' letzterem Orte
ihn der geschickte Organist Haas auch
im Orgelspiele ausbildete. I n Prag
beendete L. die philosophischen Studien,
darauf begab er sich nach Wien, wo er
jenes der Rechte begann. Zugleich aber
betrieb er mit allem Eifer das Studium
der Musik. Der freundschaftliche Verkehr
mit dem gediegenen Kirchencomponisten
Pafterwih. einem Capitularm des
Benedictinerstiftes Kremsmünster, sowie
der Unterricht, den er von Seite Mo»
zart's und Wanhal l 's genoß, förder»
ten ihn mächtig in seiner musikalischen
Ausbildung. Bald wurde L. als Lehrer
gesucht, nahm eine solche Stelle im
Hause des Grafen Adam Teleky, bei
dessen beiden Töchtern an und behielt sie
zwei Jahre. Nach seinen mittlerweile
beendeten Studien erhielt er über des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon