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LipovskF 223
unter seiner unmittelbaren Ieitung eine
Pftanzschule tüchtiger Volksschullehrer
und Kirchensänger wurde. Von seinem
eben nicht großen Einkommen hatte er
ein ansehnliches Vermögen zusammen-
gespart, welches er größtentheils zu from-
men Stiftungen verwendete.
Wiener Zei tung 1858, Nr. 23.» „Aus Lem»
berg".
LiMskj von Lt'povic, Heinrich
(Missionär, geb. zu I te tkov ic in
Böhmen im Jahre 1828). Der Sohn
eineS böhmischen Edelmannes Wenzel
Zipovsk^ von Lipovic, der auf sei»
nem Gute ätstkovic in Böhmen seh-
haft ist. Den Unterricht in den unteren
Schulen erhielt B. im Elternhause, dann
bezog er das Plansten«Gymnasium zu
Prag, wo er auch in den Jahren 1842
und 1843 die philosophischen Studien
beendete. Nun begab er sich nack Gratz
und trat dort, in der Absicht Missionär
zu weiden, in den Jesuitenorden. Nach
beendetem Noviciat kam er nach Salz-
bürg, wo er in den Jahren 1846 und
1847 den theologischen Studien oblag.
Da riß ihn das Jahr 1848 aus seinen
ascetischen Uebungen, am 1. Juni g. I .
trat er als Cadet in das Infanterie»Negi'
ment Paumgarten, marschirte mit dem»
selben nach Italien, sockt in den Schlach.
ten bei Novara und Mortara und wurde
im Jahre 1849 Lieutenant. Nach beende-
tem Feldzuge blieb er noch bis zum
Jahre 1830 in der Armee, dann aber
trat er aus derselben und kehrte zu
seinem früheren Berufe in's Kloster zu«
rück. Nun begab er sich nach Amerika,
zunächst nach St. Louis im Staate Mis-
souri, wo er im Seminar Corondolet im
Jahre 1832 seine im Jahre 1848 unter-
brochenen theologischen Studien beendete,
darauf im Auftrage des Bischofs von
St. Louis das dortige katholische Kir< chenblatt „Herold deS Glaubens" redi.
girte und in den Jahren 1853—1834
bei der Organisirung der ersten eechischen
Kirchengemeinde in Amerika thätig war.
Daselbst begann er auch den Bau der
ersten «eckischen Kirche und wirkte bis
1856 als Pfarrer dieser neuen Gemeinde.
Nach einer kurzen nach Europa unter-
nommenen Reise kehrte er nach Amerika
zurück, ging nun nach Philadelphia, wo
sein Landsmänn Neumann als Bischof
lebte und wurde Pfarrer zu St. Johns
Haycok. Im Jahre 1860 untemahm er
cme Neise nach Rom und wurde von
dort nach England geschickt, wo er in
London, Rugby. Newport und Cardiff
seinen Wirkungskreis als Missionär hatie.
Im Jahre 1862 schickte ihn sein Orden
nach China in der Eigenschaft eines Feld-
caplans bei der englischen Fremdenlegion.
Als solcher erhielt er zuerst seine Station
auf der Insel Hong«Kong. später aber
kam er in das große Lager nach Shanghai,
wo er bis zum Jahre 1863 blieb. Der
nachtheilige Einfluß deS dortigen Klima's
nöthigte ihn aber zur Rückkehr nach
Europa, wo er zuerst seine Heimat besuchte,
sich einige Zeit bei den Minoriten in
Prag aufhielt, das böhmische Museum
mit interessanten Gegenständen, die er
auf seinen weiten Reisen gesammelt, be-
reicherte und dann nach London zurück-
kehrte, wo er zur Zeit als Mitglied der
dortigen Ordensgenofsenschaft: OonFre-
Fatio oI12.rit2.ti5 lebt.
Kosinus. Ivronikn., d. i. Vaterländische
Chronik (ein in Prag erscheinendes Unterhat«
tungsbllltt. 4".) Iahrg, t863, Nr. 85. in der
Rubrik: Di-odnosti kiätorickü äivotapisns
2 litsrärQi, d. i. Historische, biographische und
literarische Kleinigkeiten. — 6Iovku,Llcs
Novik?, d. i. SlovakischeK Journal (Wien.
kl Fol.) l836. Nr. l ^ : n^SLk^ missioüar
Dr. 2?rant. I^ aä. RisFSl, d. i. Conoersa»
tions-Lerikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon