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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 230 -
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Lippich 230 Lippich erlangte am 26. Mai d. I . die medici- nische Doctorwürde und betrat mit der, von einem Fachmann als classisch bezeich' neten Dissertation: „Odservkta. äs 222- ti-itiäs septioa in puerpsrHZ FraZsante" die schriftstellerische Laufbahn. Noch im nämlichen Jahre wurde er zum zweiten Stadtarzt in Laibach ernannt, wo er durch eilf Jahre wirkte. I n den Jahren 1832 und 1833 war er auch als proviso- rischer Kreisarzt und Spitalsdirections» Adjunct thätig. Bereits waren mehrere fachwissenschaftliche Abhandlungen, vor» nehmlich medicinisck'klinischen und staats- arzeneilichen Inhalts, in den medicini» schen Jahrbüchern des österreichischen Kaiserstaates und in anderen Fachblat« tern erschienen; nun aber trat er mit mehreren felbstständigen Werken auf, und zwar: „Ornndzngr zur ZiMbmstatik über jlllliti5ch-llrithincti5che. ant ärztliche Neob- llchtnng gegründete NarItellung der Nachtheile, uielche dnrch den Nti52branch der geistigen (He- tränke in 3)in5icht nnt NeuüIKernng und Redens- dllner sich ergelien. 1. nnd 3. Mndnt der Neok- llchtnngstiiile", mit 3 Tabellen (Laibach 1834. Korn, gr. 80.) und „Medirinische CllpllgrüM Z.'uikllchs" (ebd. 1834, 8^.). Ein Fachmann und zugleich sein Nekro» logist bezeichnet beide Werke als Resul. täte der gewissenhaftesten, der detaillir- testen Forschung wie eines großen medi. cinischm Ueberblickes. Lippich's hier niedergelegte nummerische Untersuchn«, gen über den Einfluß des MißbraucheS geistiger Getränke auf die Krankensta- tistik der Bevölkerung, sind ähnlichen preisgekrönten Arbeiten zu Grunde ge- legt werden. I n der medicinischen Topo- graphie Laibachs ist von der Statistik bis zu den „Geisteskrankheiten" kein Gebiet der Medicin unberührt geblieben, letzteres mit tiefem Wissen erörtert worden. .„Früh, schreibt Dr. Sel ig mann, be. trat er dieses geheimnißvolle Gebiet, dem er sich spater mit Leidenschaft ergab, das Gebiet, welches wir anstatt mit dem banal gewordenen Ausdrucke des „Her» einragens der Geister in die Körperwelt", umgekehrt als ein „Hineinragen des Kör- perlichen in die Geisterwelt", bezeichnen möchten, das Gebiet des Irreseins, leider nicht minder oft der Aerzte als der Kran. ken. Diese Werke, w!e mehrere bei Be> Werbung um Lehrkanzeln geschriebene Concurselaborate, hatten höheren Orts die Aufmerksamkeit auf den gelehrten Arzt gerichtet und im Jahre 1834 wurde er zum Professor der medicinischen Klinik an der Universität in Padua ernannt. Daselbst mußte er sich langsam Bahn brechen, aber um so nachhaltiger waren seine Erfolge. 3. hatte der Erste das Sthethoskop nach Padua gebrachr, und wie sein Biograph erzählt, wie Friedrich Mül ler , als er es in Wien einführte, anfänglich nur Spott dafür geerntet. Aber nach und nach siegte er. Seine Güte überwand, wo seine Ueberlegenheit aufreizte. In diese Periode fallen auch mehrere namhafte Arbeiten, darunter außer zahlreichen Abhandlungen in Journalen, aus welchen sein stetiges Fortschreiten mit der Wissenschaft sich kundgab, die Werke: 1836) gr. 8".) und „ ao^a" (ebd., 8".), worin 3. die Ergeb« niffe seiner ärztlichen Erfahrungen sammelt und darstellt. Im Jahre 1841 wurde 3. an Hildenbrand's Dd. IX, S. 14) Stelle nach Wien berufen. Bereits hatte er sich aber auf einen Gegenstand in sei» ner Wissenschaft geworfen, der so wichtig, weil geheimnißvoll, doch ihn hinderte, in der kurzen, ihm gegönnten Frist so er- folgreich wie bisher zu wirken. Die neue
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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