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Lipthay 238 Lipthay
Karten Ungarns nach der großen von
Lipsky gearbeiteten, herausgegeben.
Auch veröffentlichte L. noch einen „Plan der
beyden Königlichen freqen Hauptstädte Ungarns
Gttn und Pesth", in 4 Blättern (Wien und
Pesth 1810), der vielen seither in den
beiden Sckwesterstadlen vorgenommenen
Veränderungen und Neubauten wegen
nur mehr von historischem Werthe. Ueber«
dieß gab er in der „Zeitschrift von und
für Ungarn", herausgegeben von I . 3.
von Schedius. im 2. Bande, S. 47,
Nachricht über die Bestimmungen der
geographischen Längen und Breiten von
mehr als 30 Orten Ungarns.
Oesterrei ch is che N at ional < En cyklo vä<
die von Grä ff er und Czikann (Wien 1833,
8<>.) Bo. I I I , S. 46l. — (Hormayr's)
Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur
und Kunst (Wien. 4«.) Jahrg. is26. K.3i>4,
Lipthay, Anton Freiherr (k. k. Feld.
marschall»Lieutenant und Ritter
des Maria Therefim-Ordens. geb. zu
Szocseny im Neogradec Comitate im
Jahre 1743, gest.zuP ad u a 17.Februar
1890). Entstammt einer alten ungarischen
Adelsfamilie, deAn Stammbaum bis in
die zweire Hälfte des 13. Jahrhunderts
zurückreicht. Anton ist- ein Sohn des
Alexander 3. aus dessen Ehe mit
Therese Topolcsänyi. Im Jahre
1764 trat 3., 19 Jahre alt, als Unter-
lieutenant in die neu errichtete ungarische
Garde und wurde 1768 in gleicher Eigen-
schaft zu Palffy-Infanterie eingetheilt.
Bei Beginn des bayerischen Erbfolge-
krieges, 1778, war L. Hauptmann, und
bei jenem des Türkenkrieges, 1788, Ma-
jor. Nach Uebergabe der veteranischen
Höhle erhielt 2. Befehl, die Schanze bei
Uj'Palanka zu besetzen und dem Feinde
die 3andung und den Bergübergang zu
wehren. 3. unterzog sich dieser Aufgabe,
führte vor der Schanze, in Entfernung von
2000 Schritten, zwei Batterien auf. mit welchen er den Feind empfing und seine
Absichten vereitelte. Spater vertheidigte
er die Schanze bei Szoska auf das
Tapferste und so lange, bis er Befehl
erhielt, dem Feldmarschall - 3ieutenam
Brechainvil le nach Versecz zu folgen.
Am 19. October begann General-Major
Graf Harr ach den Angriff der Schall»
zen von Uj Palanka. 3iptay, der die
Gegend genau kannte, sprach seine An«
ficht aus, wo bei dem damaligen niedri»
gen Wasserst an de der Feind seine Tschaiken
angelegt haben dürfte. Um diese Tschai«
ken nunmehr zu vertreiben, erhielt L.
Befehl und schritt mit 300 Mann an die
Ausführung. Er hatte sich nicht getäuscht
und seine Annäherung so glücklich bewert-
stelligt, daß die auf den Tschaiken be»
findlichen Ianitscharen von einer Re-
doute abgeschnitten waren, in welche die
Spahis sich geworfen hatten. Nun be»
schloß 3. den Angriff dieser Redoute. Er
'ührte die Geschütze vor und stellte sich
zu Fuß an die Spitze der stürmenden
Ab»
theilung. Dreimal bereits hatte er mit
seinen 3euten den Sturm erneuert, ohne
der Redoute Herr werden zu können.
Mit einer neuen Abtheilung wollte 3.
eben den vierten Sturm unternehmen,
als der Feind zu capituliren verlangte.
Noch mehrere Handstreiche führte 3. in
den nächsten Tagen mit Geschick und
Tapferkeit aus; so nahm er am3l.Octo-
ber eine Tschaike mit zwei Geschützen,
unternahm in der Nacht vom 3. auf den
6. November mit etwa 3l)0 Mann eine
große Fouragirung bis Gradisca, von
welcher er mit einer namhaften Beute an
Rindern, Schafen. Salz und Getreide zu«
rückkehrte. Im folgenden Jahre, 1789, 3.
war bereits zum Oberstlieutenant vorge»
rückt, vertheidigte er mit seinem Batail.
lon Uj-Palanka, dann Gladowa und
lieferte den Türken am 6. Jänner 1790
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon