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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 240 -
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240 Lisinst^ in sehr dürftigen Verhältnissen, aber von dem dortigen Pfarrer, einem ehr« würdigen Greise, auf das Liebevollste aufgenommen, ganz der Musik lebte. I n dieser Zeit bemühte sich sein Freund St r iga , der es überhaupt, was 3i- sinskv betrifft, an Aufopferung nicht fehlen ließ, für 3. einen neuen Operntext beizuschaffen und den Dichter Dem et er zu dem Versprechen zu bewegen, daß er ihm einen solchen liefern wolle. De» meter versprach den Text der Oper „I»0lin" zu schreiben und Hielt Wort. Aber auch sonst noch war S t r i ga für seinen Freund thätig; gleich ihm selbst erkannte er für 3. die Nothwendigkeit einer tüchtigen musikalischen Ausbildung, und diese sollte 3. in Prag erhalten. Zur Reise nach Prag waren freilich Geld» mittet nöthig, nun auch für diese trug der opferwillige S t r iga Sorge. Er ent- warf einen zwar originellen, aber gut ausführbaren Plan. Mit Stazic, 3i- sinskF und noch einigen anderen Sän» gern wollte S t r iga Croatien und Sla- vonien bis Belgrad durchziehen und Con> certe geben. Gedacht, gethan. Im Jahre 1847 wurde die Künstlerfahrt ausgeführt, Volkslieder, Quartette und andere 3ie» der vorgetragen und eine wenngleich mäßige Geldernte, hingegen viel natio^ naler Ruhm erzielt. I m Herbste 1847 reiste 3. nach Prag. Um aber für 3i- sinsk^ das erforderliche Geld zu seinem Aufenthalte in Prag zu verschaffen, be> sorgte sein Freund St r iga eine Samm« lung von freiwilligen Beiträgen croatischer Patrioten, und brachte so jene Summe zu Stande, mit welcher 3. im Stande war, drei Jahre in. Prag zu leben. 3. da- gegen mußte sich seinerseits anheischig machen, von dem dortigen Conservato« rium ein Zeugniß zu bringen und die Oper „?oiin" zu componiren und zu instrumentiren. Bei dem Musiktalente, welches 3. besaß, machte er schöne Fort- schritte. Seine 3ehrer waren K i t t l >Vd. XI) S. 340^ und Pirsch, dieser letztere3eiter der Orgelschule. Wohl hatte 3. im Verlaufe seiner Studien einige Male seine Heimat besucht, aber erst 1830 kehrte er nach Vollendung derselben bleibend zu» rück und brachte außer mehreren anderen Kompositionen, als Ouvertüren und 3ie< dern, auch die fertige Oper „korin" heim. 3is insk^ war zurückgekehrt mit den Plänen einer nationalen Musikschule und eines Nationaltheaters. Indessen hat« ten sich bereits, wie überall in Oesterreich, auch in Croatien die Dinge gar sehr geän- dert. Die früher so ergiebige nationale Richtung war kaum mehr fühlbar. 3. gab Concerte, worin er seine Compositionen vortrug, aber sie blieben unbesucht. Um nicht Hungers zu sterben, mußte er Kin> dern Klavierunterricht ertheilen, jedoch im Winter konnte er auch dieses Geschäft nicht besorgen. Als studirter Jurist be- warb er sich um eine kleine Stelle bei Gericht und war so glücklich, sie zu er» halten. Der Gehalt war aber gering und reichte nicht hin, um seine Bedürf. niffe zu bestreiten; um die Musik war eS bei dieser Beschäftigung, die ihn nun auch ganz in Anspruch nahm, geschehen. So unter Mangel an Nahrung für Geist und Körper, wurde der von Kindheit Kränkliche schwächer und schwacher und zahlte endlich — erst 33 Jahre alt — der Natur seinen Tribut. Von seinen Compositionen. einige kleinere Musik- stücke und viele Lieder, ist der weitaus größte Theil Handschrift geblieben. Ge- druckt erschienen sind: „Fss/sT-o <5söHz/o/l IlHnz", d. i. Sechs böhmische 3ieder mit illyrischer llebersetznng, für eine Stimme mit Begleitung des Pianoforte (Prag 1831); — „I5a2u?-u (Agram....) ; —
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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