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Liska 242 Wka
Eifer sechische Sprache und Literatur zu
treiben. Im Jahre 4811 trat er im
Stifte zu Strahow in den Prämonstra-
tenserorden und erfuhr bei dieser Ge<
legenheit aus seinem Taufscheine, daß er
nicht Fuchs, sondern Liska heiße, welch
letzteren er auch sofort als seinen eigen:
lichen Familiennamen beibehielt. Im
Strahover Stifte beendete er seine theo
logischen Studien, erhielt im December
1814 die heil. Weihen, trat nun in die
Seelsorge und kam als Caplan an die
deutsche Pfarre nach Iglau. Als er da«
selbst bald darauf und schwer erkrankte,
wurde er in das Stift zurückberufen, wo
er das Küchen« und Kelleramt erhielt und
überdieß als deutscher Prediger thätig
war. Die Muße seines Berufes benutzte
er zur Vorbereitung für eine Professur und
erhielt eine solche auch im Jahre 4817
am Gymnasium zu Saaz. Im Jahre
1819 kam er als HumanitätSlehrer an
das Gymnasium nach Neuhaus in Böh»
men, von wo er, nachdem.er noch im
Jahre 1824 an der Prager Universität
die philosophische Doktorwürde erlangt,
im November 1826 zum Präfecten am
Gymnasium zu Bochnia befördert wurde,
wo er auch nach 21jähriger Wirksamkeit
im Alter von 66 Jahren starb. Bereits
im Stifte Strahow beschäftigte sich 3.
mit literarifchen Arbeiten in seiner und
über seine Muttersprache, und schon da-
mals entstand sein sechisches Trauerspiel
„ St. Wenceslaus", welches im Iahrei813
auch aufgeführt, aber nie gedruckt wurde.
Auch verfaßte er um jene Zeit mehrere
größere und kleinere Gedichte, arbeitete
an einem zweiten Drama: „Eliäka",
welches er aber nicht vollendete, u. dgl. m.
Als er
sich
dann dem Lehramte zuwendete,
nahm auch seine literarische Thätigkeit
eine diesem Zwecke entsprechende Rich-
tung. So erschien das Buch: „Alemenw- unterricht in der böhmischen Sprache, MüchZt
tiir die stndirende deuiHche Jugend" (Neuhaus
1824). wovon nach L.'s Tode Joseph
Srütek eine neue vervollständigte Be«
arbeitung (Königgrätz 1849) herausgab.
Während seines Lehramtes in Neuhaus
begann er seine öechische Uebersetzung des
Homer, und zwar zuerst der Iliade
in rhythmischer Form, spater aber gab
er diese auf, wählte die Odyssee und
vollendete die Uebersetzung in Prosa;
sie erschien unter dem Titel: „ÄomsT-ova
O^sssa" skraF 1844, 8".). I n Gali-
zien erlernte er auch noch die polnische
Sprache so vollkommen, daß er sich
ihrer als Schriftsprache zu bedienen
im Stande war, wie eine von ihm im
Jahre 1832 gehaltene Festrede, welche
auch gedruckt worden, beweist. I n
Handschrift hat 3. Mehreres hinterlassen;
außer einigen deutschen und öechischm
Theaterstücken für die Schuljugend, ein
öechisches Werk: „^ssnn'?' a nas sve5",
d. i. Das Weltall und unsere Welt. ferner
ein Lehrbuch für Anfänger, nämlich
Lateinische Lectiomn der lateinischen
Sprache, als 2. Theil zum Elementar«
unterricht in der böhmischen Sprache",
und ein Gedicht „Nie Wpprlfeicr der heil.
Firmung", in deutscher, <"echischer und
lateinischer Sprache.
«?l<Ma!?i?z ^7«F6/), KiZtoi-ie Utoratur? öes^»":,
d. i. Geschichte der böhmischen Literatur (Praq
1849, Itlnuäl-, 4".) Zweite, von W. W. T o»
mek besorgte Ausgabe, S. 37t), Nr. 76;
S, 388, Nr. 414; B.409. Nr. 634; S. -«-;.
Nr. 930; S. 395. — 73ltt6,-Hö67-?, XaFü^n
Llovuiäek noviliHrsIc^ a. kouvei-äa^in, d. i.
Kleines TascheN'Conversations<Lerikon (Pra^
l830. PosMl. 12".) Theil I I , S. 327. —
slovnik nauäu^. R.Läicktc,l Dr. I'i'QQt.
kkä. NioFsr, d. i. Conuersations«Lerikon.
Redigirt von Dr. Franz Lad. Nieger (Prag
4859. Kober. Ler. 8".) Bo. IV, S. 1292. Nr. 2.
— Noch sind Zwei Personen dieses Namens
anzuführen: 1. Johann Baptist Lisca,
aus Verona gebürtig, lebte in der zweiten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon