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Liska 243 LiĂźnyai
Hälfte des t8. Jahrhunderts. Damals blühte
in Verona die Literatur von Neuem auf, Ta»
lente. frisch und feurig, erwachten und ver<
kĂĽndeten den bevorstehenden Aufschwung der
italienischen, lange im Schlafe gelegenen Dich,
tung. I i sca, ein junger italienischer Edel»
mann. machte sich bald durch feine schlvungvol»
lcn Dichtungen bemerkbar. So erschienen von
ihm: ^ 2 I'olllda äsi I'i'Loastoio"; — ^II
oaoio äi ftinäa."; — „1^2, QiimaLtioa."; —
,1,2. Oalnnnig." und eine größere Sammlung
seiner Gedichte: ^ossis I^ii-icks", zuerst im
Jahre l789, und dann wieder im Jahre 4803.
von G iu la r i herausgegeben. Besonderen
Beifall fand auch sein Gedicht „Oäs srN cainpo
ätzi inorti". ^«^,/o^o ^l>o/anio^, 1^». (>'«,'
6uta äeüa, li^pudblica. 6i Venedig, sä i «uoi
ullimi oin^uaut' anni. 3tuäU Ltoriei (Vsus-
2ia 1837, Xaratoviek, 8°.) .^-ppouä. p. 130.^
— 2 Johann Christoph Liska (auch
Lisckka) war ein geschickter Maler zu Prag,
der im 17. Jahrhunderte lebte. Aus dem mäh<
rischen Adelsgeschlechte der Liska von Rot»
tenwald stammend, lebte er in seiner Jugend
zu Breslau, wo der Vater als Beamter der
kön. Hofkammer diente. Als dieser starb, ver<
mälte sich die Witwe nnt einem tüchtigen
Maler. Namens Wi l l mann. der seinen
talentvollen Stiefsohn in den Elementen der
Malerkunst unterrichtete. L.'s Fortschritte
waren so bedeutend, daĂź er die Malerei sich
zur Lebensaufgabe wählte und nun mit seinen
Arbeiten in Böhmen und Mähren öffentlich
auftrat und Aufmerksamkeit erregte. Im Jahre
5660 lebte er bereits in Prag als Maler und
arbeitete an den Fresken der dortigen Kreuz»
Herrenkirche, die er aber krankheitshalber nicht
;u vollenden im Stande war. worauf sie von
seinem Freunde Wenzel Reiner, aber in
einer der Manier Liska's so ähnlichen Weise
vollendet wurden, daĂź selbst ein Kennerauge
nicht die Arbeit beider KĂĽnstler von einander
zu unterscheiden vermag. Von seinen ĂĽbrigen
Werken sind bekannt: „Eine h. Magdalena".
im Jahre 5692 für das Stift Plaß in Böh-
men genialt; — „Die h. Landespatrone Böh<
mens" und die Heiligen des Cistercienser-
ordens: „Stephan", „Äenedict", „Bernhard",
„Ludgarde" und „Juliane" im Jahre 1692
fĂĽr die Stiftskirche zu Sedletz bei ^uttenberg;
— das Hochaltarblatt in der Benedictiner»
kirche zu St. Nikolaus in der Prager Altstadt,
die Kirche selbst hat er auch in Fresco gemalt;
— „Der H. Benedict", Altarblatt ebenda; —
Die „H. Walburga". für die Minoritenkirche zu St. Jacob in Prag; — „Die H. Theresia",
ebenda; — das Hochaltarblatt in der Kreuz«
Herrenkirche in Prag. welche er, wie oben
bereits bemerkt worden, zur Hälfte selbst ai
tresoo gemalt; — „Die H. Ursula", Hoch«
altarblatt in der Ursulinerinenkirche in der
Prager Neustadt; — „Die H. Anna". Altar»
blatt ebenda. In der Dresdener Bildergallerie
wurde und wird wohl noch ein ĂĽber 12 FuĂź
breites und über 8 Fuß hohes historisch.alle«
gorisches Gemälde: „Achilles übergibt dem
Julius Cäsar das Haupt des Pompejus",
aufbewahrt. Auch hat der Augsburger Kupfer»
siecher Iac. Andr. Friedrich eine ganze Folge
von Heiligenbildern, u. z. die Heiligen „Bene<
dict", — „Robert". — „Bernhard". — „Die
Mutter des h. Bernhard". — „Die fünf Brü»
der des h Bernhard", — „Beatrir", — „Lud»
garde". — „Ida de Lovanio", — „Elisabeth
von Salbeck", — „Iuliana", — „Johann Ne»
vomuk" u. A. nach seinen Zeichnungen in
Kupfer geätzt. sD labacz(Eottfr.Iol).), Allge»
meines historisches Künstler»Lerikon für Böh»
men und zum Theile auch für Mähren und
Schlesien (Prag l8l5, kl. 4<>.) Bd. I I , Sp.2l i.
— Nagler (G. K. vi-.), Neues allgemeines
KĂĽnstler'Lerikon (MĂĽnchen 1839. Fleischmann,
80.) Bd. V I I , S. 363. — Meyer (I.).
Das große Conversations'Lcrikon für die gebil»
deten Stände (Hildburghausen und New'Iork,
Bibliograph. Institut, gr. 8°.) Erste Auflage,
Bd. XIX, Abtheilung 2. S. 348. — Füßl i ,
Allgemeines Künstler»Lerikon, S. 3?l.)
LiĂźnyai, auch LisznlM. Coloman
(ungarischer Poet, geb. zu Heren«
cs6ny im Neograder Comitate, im so«
genannten PalĂĽczenlande, 13. October
1823, gest. 12. Februar 1863). Sein
Vater lebte als Unternotär, spater als
Gerichtstafel.Beifitzer zu Neograd, die
Mutter hatte er frĂĽhzeitig verloren. Zu
Losoncz besuchte er die Elementarschulen,
zu Preßburg und Eperies das Gymna»
smm. Höhere Schulen hatte er nicht be>
sucht. Er wurde nun VicenotĂĽr und
dann Beisitzer der königlichen Tafel des
Neograder Comitates, in welcher Stel»
lung ihn das Jahr 1848 fand. I n die«
sem Jahre war er einer der zehn, Depu«
tirten, welche von Pesth zum siebenbĂĽr.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon