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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
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Lwt 271 Lwt meine MusibZeitung (Wien, 4<>.) VI . Iahra. (1846). Nr. 62. S. 248.) — 3) BronzeMe. daillon von Mcrcier. l834. — 6) Porträt- Medaillon von dem Bildhauer Mohr au Cöln in Silber ausgeführt. Dieses als „wahre Meisterarbeit" bezeichnete Werk wurde von dem Psingstfest.Comits der Stadt Aachen dem berühmten Meister als eine Erinnerungsgab, an seine Leitung des Psingst» Concertes zu Aachen im Jahre 1857 überreicht. — 7) Me> daillon von Rietfchel (Lebensgröße) 1834. — 8) Bronce» Medaillon von Schwantha> ler (ungefähr Lebensgröße). 1345. VI. Anheile über Liszt den Künstler 2) im Allgemeinen. Es ist bemerkenswerth, daß die Zahl der Bewunderer LiSzt'5 sehr groß und daß jene, welche ihrem Entzücken über diese großartige Künstlererscheinung Worte geben, es fast immer hingerissen von B?gM?rung thun. Den Gegnern und ihren Angriffen ergeht es schlimmer; alles sieht so schwarzgallig aus, der Tadel ist nicht ruhig und trifft selten die Sache, sondern an die Person sich klammernd, schweift er rechts und links ab, das Gute. das Herrliche will er nicht hören, und was ihm als ein Fehler erscheint, macht er gleich zu einem Ton> Chaos, zu einem Melodien«Tamtam. Hier folgen nun die interessantesten Aussprüche von Musikkennecn und Kritikern; es war mir bei der Menge des Materials die Auswahl schwer geworden; aber das Mitgetheilte soll das Bild des Künstlers, das hier skizzenhaft entworfen wurde, vollenden helfen. Saphir schreibt über Liszt: „WaS soll ich aber nun von Liszt als Claoierspieler, von diesem Jupiter Fulminans des Clavierspiels sagen? — O weh! da seh ich uns Referenten, ich sehe uns sitzen, betrübt, verlegen, in Ver« zweiflung! — Wir haben uns erschöpft! Wir haben alle Lob«Medaillen ausgegeben, alle falschen Enthusiasmus'Münzen weggeschleu» dert! Wie Kinder, die den Werth des Geldes nicht kennen, ihr Geld wegschleudern, so haben wir. den W erth der Worte nicht kennend, Lobsalm. Hudelqualm. Gedichte, Kränze, alles Mögliche vertrödelt, und nun. ach nun haben wir kein kleines Lob und kein großes Lob mehr! Armer Liszt!'.! — Auf! Laßt uns ein Concert geben, „zum Besten aller durch L 0 0 hud el - Ueber schwrmmung verunglück tenReferenien.Necenseu« ten und literarischen Duckenten, die um all ihr Lob und Habe gekommen sind. und die nun einen kolossalen, gigantischen Künstler loben sollen und nichts, gar nichts mehr in der Schreibtasche haben!" — Für höhere Bei t räge ncird besonders qu i t t i r t ! — Wißt ihr was? wir wollen nach dem A B C , aus dem Wörterbuche loben! — A. außerordentlich! — B. be« wundernswerth! — C. classisch! — D. Donnerwetter! — E. enorm! — F. famos! — G. grandios! — H. bor« rend! — I . i l lustre! — Der Leser sieht, daß wir Referenten stets rein deutsche Ausdrücke wählen! — Allein auch das reicht nicht hin! — Also was wollen wir denn sagen? — Etwa: Eine Hoffmann'sche Erscheinung? — Liszt ist nur mi t sich zu vergleichen! — Liszt ist sein eigener Schöpfer! — Eine ganz eigenthümliche Erscheinung! — Liszt ist der Sturmwind des Clavierspiels. welcher nicht niit dem Zevhirsäu« seln verglich en werden darf! — Liszt ist der Chimborasso der Schwierig« keiten, auf dem aber die Veilchen der Zarthei t blühen, durch welche sich die Nachen der Düfte der Em. p f indung wie 2 ch m etterl inge durch Jean Paul'sche Weingarten durch, säuseln! — Das ist Alles recht schön, und für. Herrn Liszt, der uns noch nicht gelesen hat, sehr anziehend, aber für uns, die wir uns schon gelesen haben, ist es zwar noch immer neu, aber schon sehr alt! — Liszt ist ein Prometheus, der aus jedem Notenstich eine Gestalt schafft! ein Magneti< seur, der ein Fluidum aus den Tasten zau» beri; ein Perrot-Kobold auf den Tasten» fluthen; ein liebenswürdiger Unhold, der seine Geliebte — daS Piano — bald zärtlich be. handelt, bald tyrannisirt, sie in Küssen ver, zehrt, in wollüstigen Bissen zerfleischt, sie umschlingt, mit ihr kos't, mit ihr schmollt, sie schilt, anfährt, bei den Haaren faßt, sie wieder desto zärtlicher, inniger, feuriger, liebe» glühender, ineinanderschmelzender umfaßt, mit ihr aufjauchzt zum Himmel, mit ihr fortras't durch alle Lüfte, und sich endlich mit ihr niederläßt in einem Blnmenchale. überdeckt von einem Stimmhimmel! — Nach dem Concerte steht Liszt da. wie ein Sieger auf dem Schlachtfelde, wie ein Held auf der Wahlsiätte! Besiegte Claviere liegen um ihn herum; zerrissene Saiten flattern wie Pardon« sahnen, erschrockene Instrumente flüchten in ferne Winkel; die Zuhörer sehen sich an, «ie nach einem vorübergegangen en Naturereigniß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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