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Mozart 's Musik, fie gleicht dem begei-
sternden Goldsaft der Rebe.
Liszt ist der prächtige Pokal, voll dieses
goldenen Getränks.
Auch sei hier der schwungvollen Distichen ge-
dacht, welche Freiherr vonZedlitz anLiszt
gerichtet und welche lauten:
Vyron möcht' ich dich nennen, du Ueber«
gewaltiger, machtvoll.
Fährst du im Sturme dahin, selber vom
Sturme ein Stück;
Reißest die Saiten der Seele, daß jegliche
Fieber, dir schauert,
Und wie die Saiten, zerreißt oft d^r Hor«
chenden Herz.
So durch die Brandungen fliegst du. ein kühn
hiuscgelndes Meerschiss,
Grüßt es das Land — verschlingt's tobend
der Abgrund — wer sngt'ö?
Ticscs Epigramm stand (oder steht) im Ta»
sckenduch „Iris" l840 abgedruckt.
VlII. Einzclnheiten: Liszt'ä Mutter. Liszt's
Kinder. Lisa's Zaud. Zcr Li5)t-Äutomat.
Li5)t's Notenpult. Fis^t's Kannerschast. Lis)-
tiana. Wappen. — Liszt's Mutter. Liszt's
Kinder. Liszt 's Mut ter starb — eine sie»
denzigjahrige Matrone — am 6. Februar
1866 l.Prcsse 1866. Nr. 42: „Aus Paris"
— Fremden» Blatt 1866. I. Beilage zu
Nr. 43: „Die Mutter Liszi's") in Paris. —
Franz Liszt. unser Künstler, hatte drei Kin«
der. einen Sohn Danie l und zwei Töchter,
B lond in e und Cosim a. Daniel befand
sich einig? Zeit in Rom und sollte sich dort
zum Maler ausbilden. Später jedoch gab er
diese Laufbahn aus, und im Jahre 1638 brachte
ihn der Vater nach Wien, wo er dem Rechts
studium obliegen sollte. Nach einem mehr«
monatlichen Aufenthalte daselbst begab er sich
im Herbste 1339 nach Berlin auf Besuch zu
seiner Schwester Cosima, vermalten von
Bü low, erkrankte dort und starb am 13. Te.
cembcr 1839. Dan ie l war einer der liebens«
würdigsten, geistreichst?« und talentvollsten
Jünglinge, die dem Herausgeber dieses Leri<
kons im Ieben begegnet. Ein häufiger, gern
gesehener Gast in seinem Hause, ist die durch
seinen beklagenswerthen frühen Tod entsinn»
dene Lücke in seinem Freundestreise nicht wie»
der ausgefüllt worden. Die Wiener „Presse"
1859. Nr. 330, brachte seine Todesanzeige.
^Blätter für Musik. Theater und Kunst.
Von Zellner (Wien. 4".) is39. Nr. 103.-
„An Daniel Liszl". Von Clonsiant) W(urz>
dach).) — Von LisZt'S zwei Töchtern war l die eine, Vlanbine, an den berühmten fran«
zösischen Drvutirten Emil O l ioi er verheira»
thet, starb aber im 1.1862, wenige Tage. nach»
dem sie ihrem ersten Kinde das Dasein gegeben.
lPester Nachrichten 1862, Nr. 170.- Ne.
krolog.^l — Die zweite Tochter, Eostma, ist
die Gemalin des Claviewirtuosen und Schü-
lers L i s z t's, Hanns von Bülow. — Liszt's
Hand. Wiener Courier 1836, Nr. 21N:
„Liszt's Hand". Mne Duellgeschichte anläß»
lich der auS Gyps geformten Hand Liszt's,
welche eine Verehrerin des Künstlers gekauft,
deren Gemal aber diese Gypshand für die
Copie der Hand eines Engländers ansab, der
ein großer Verehrer der Liszt-Enthusiastin
war.) — Frankl(L. A) , Sonntaasblätter
sWien. 80) V. Jahrgang (!3i6). S. 474:
„Liszt's Hände uno Augengläser". — Der
Liszt-Automat. Wiener Üouri er (ein polit.
Journal) 185«, Nr. 220: „Liszt als Automat".
^Curil le in Paris verfertigte einen Piano
spielenden Automaten, dem er die Gestalt
Liszt's gab und der drei durch Liszi be«
rühmt gewordene Stücke spielte ) — LikHt'5
Notenpult. I l lustr i r te Zeituny (Leipzig,
I . I . Weber) l858. Nr. 795 (25.September).
S. 203: „Silbernes Notenpult für Dr. Franz
Liszt". ^Dasselbe wurde ibm von seinen Wie.
ner Freunden, grlegenheitlich der Aufführung
der Graner Messe in Wien, dargebracht. Be.
reits im Jahre 1846 beantragt, wurde die
Ausführung und Uebergade durch die Zeitver'
Hältnisse so lange hinausgeschoben. Die „I l lu.
strirte Zeitung" bringt eine ausführliche Be»
schreibung und eine Abbildung dieses sinnigen
Geschenkes. Die „Preßburger Zeitung" 185».
Nr. 86, bringt die vollständige Namcnliste
Derjenigen, die sich an dieser Ehrengabe be»
theiligt haben.) — Liszt's Kannerschaft. Wie»
ner Courier. Feuilleton» Beilage. 1837.
Nr. 3l8: „Liszt's Schüler und Kunstangedö.
rige". Ms am 22. October 1827 zu Weimar
Liszt'S Geburtstagsfeier begangen wurde,
wurde ein Festspiel gegeben, betitelt: „Des
Meisters Banncrschafi" von G. Treu mund
(Steinacker), in welchem nicht weniger denn
60 Namen von Liszt's Schülern. Kunst«
angehörigen, Freunden und Gesinnungsgenos«
sen vorgeführt werden. Die Lisic derselben
enthält bedeutende Namen. Treu in und theilt
sie in vier Gruppen. Erste Vruppe. Ferne
Kunstangehörige: Hanns von Bülow
in Bellin. August Conradi ebenda. Joachim
Raff in Wiesbaden, Dionys Pruckner in
München, Karl Kl indworth und Eduard-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon