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Remönyi, ersterer in London, letzterer jetzt
in Ungarn, William Mason in New<York.
Alerander Win terb erger in Rotterdam.
Ivan Nelissow in Petersburg, Alerander
Rit ter in Stettin. Joseph Joachim in
Hannover. Ferdinand Laub in Berlin, Hanns
von Brousart in Paris. Karl Fendrich
in Freidura. Rudolph Viole in Berlin,
Ja dass ohn in Leipzig. Ferdinand Drae«
>ete in Dresden. Hermann Cohen. später
lröre Augustin. Karmclitermönck) in Paris.
Zweite Gruppe. Kunstjünger inen: Frau»
lein Clara Niese in Leipzig. Frau Agnes
Denis«Street in Brüssel, Frau Iosephine
Teinzm ann-Elmen in Prag. Frau So»
phie Pf lug Haupt in Petersburg, Fräulein
Martha von Sabin in ebenda, Fräulein
Marie Gärtner von Soest in Erfurt. Frau
Rosalia von Mi lde, Fräulein Helene von
Heim bürg. Fräulein 3ouise Wol f , Frau»
lein Emilie Genast. Frau Ieaunette Pohl«
Eyth, di? letztgenannten sünf sämmtlich in
Weimar. Dritte Gruppe. Kritische Kunst«
bannerschaft: Franz Brendel in Leipzig,
Richard Po hl in Weimar. Arnold Schlön
bach in Mannheim, Albert Hahn in Rotier«
dam, Zellner in Wien «diese Liste ist lücken»
haft, wo sind Graf Laurencin in Wien,
Schuberth in Hamburg u. A.). Vierte
Gruppe. Die jüngere Schule von Neu«
Weimars Komponisten» und Virtuo-
se n »B a n n er: Peter Cornelius auS Mainz,
Leopold Dam-rosch aus Posen, Iuüus
Reudke aus Berlin, Eouard Lassen aus
Brüssel, Jacob Baur auS Straßburg, Louis
Harttuann ^us Reuß (bei Düsseldorf), Karl
Tausig aus Warschau, Alfred Dietrich
aus Thüringen. Norbert Pf lug Haupt aus
Berlin. Ludwig Jung mann aus Weimar.
Ferdinand Schreiber aus Hannover, Theo»
dor Natzenberger aus Thüringen. Ludwig
Rothfeld auS Ofen. Joseph Hub er aus
Sigmaringen, Karl Bar mann aus Mün«
chen. Fritz Altschul (gest. 1863) aus Prag.
In vorstehender Liste fehlen aber noch sehr
gewichtige Namen, als Richard Wagner,
Hector Berl ioz. L i to l f f . Rubinstein
u. A.) — Lizztmna. Als Curiosum des Wort» '
witzes möge folgendes Gespräch über Liszt
hier stehen: Ein Franzose sagte: „Liszt tommt
mir vor wie ein berühmter elegischer Poet.
wenn er spielt, ist mir. als hörte ich tausend ^
Stimmen (Hlillsvoie)". Ein Engländer ant.
wortete: „Mir hingegen ist er unser große
epische Dichter, wenn er spielt, glaube ich tau. send Töne (KlMan) zu hören". „Bravo", ruft
ein Jude, „jedoch würde Liszt's Spiel einen
Philister todten, weil es nicht ohne Klang
(ä«mL 8ou, 8a.m3ou) ist". — Der Pianist Emil
Prudent, dessen Biographie Suttner her-
ausgab, fällte über Chopin. Liszt, Thal«
berg Urtheile. Jenes über Liszt lautet:
„Liszt ist die Leier H offmann's. von Po»
lichinelle gespielt. Sein Clavier war Alles,
mit Ausnahme eines Claoiers. Er sah katho-
lische Kathedralen, humanitäre Armeen darin.
Jede Taste verwandelte sich in ein Bataillon
2,voc arniss et ta^k^s. Von ihrem Anzüge
ist ihr eines Tages nur der Cyrensabel ge>
blieben." -^ Die vier grüßten Pianisten unse«
rer Zeit gehören der Geburt nach dem Kaiser«
staate an: Liözt ist ein Ungar. Thalberg
ein Wiener, Döhler ein Wiener und Drey-
schock ein Böhme (in Zack geboren). Und
auch vier große Violinvirtuosen gehören dem
Kaiserstaate an: Joachim ist ein Ungar,
Laub ein Triestiner, Ernst ein Brünner,
L ip inski ein Galizianer. — Endlich aber
sind vier große Tondichter in Oesterreich ge<
boren: Gluck, Haydn, Mozart , Schu«
dert. Beethoven gehört wohl seiner gan«
zen Wirksamkeit nach Wien an, ist aber in
Bonn geboren. — Blät ter für Musik. Thea-
ter und Kunst. Von Zel lner (Wien, 4°,)
Jahrg. 1836. Nr. 5 l : „Wer ist Franz Liszt?"
sBericht eines komischen Vorfalles, als auf
dem 181?er Landtage von einem Coinitate der
einfache Antrag gestellt wurde, Franz LiSzt
Sr. Majestät für die Erhebung in den Adel»
stand zu empfehlen. AlS der Antrag bereits
fast einstimmig angenommen worden, erhob
sich mitten in der Versammlung ein Depu»
tnter mit der naiven Frage: „Wer ist Franz
Liczt?" Uebrigens erfolgte Liszt'ö Erhebung
in den Adelstand nicht in Folge der Verwen»
düng des ungarischen Landtages, sondern in
Folge des ihm verliehenen Ordens der eiser<
nen Krone dritter Classe, tnit welcher statuten«
mäßig der Ritterstand verbunden ist.) —
Wappen. Ein von Ruth und Blau geuierteter
Schild. 1 und 4: in Roth ein rechtswärts
aufspringendes silbernes Einhorn; 2 und 3: in
Blau drei pfahlweis gestellte silberne Streifen,
über die ein rother, mit einem goldenen
Sterne belegrer Querbalken gezogen ist. Auf
dem Schilde ruhen zwei zueinandergekehrte
gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des
rechten Helms springt ein dem in l und 4
ersichtlichen ähnliches Einhorn einwärts her-
vor. Die Krone des linken Helms tragt einen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon