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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 279 -
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Litschauer 279 Lit schauer offenen, mit den Silberstreifen und dem be sternten Querbalken von 2 und 3 belegten blauen Adlerftug. Die Helm decken sind rechts roth, links blau. beiderseits mit Silber belegt. Litschauer, Karl Joseph (Historien- und Genremaler, geb. zu Wien im Jahre 4830). Er machte seine ersten Studien in Wien unter Waldmül ler 's (gest. 23. August 1865) Leitung und ging dann nach Düsseldorf, wo er zuerst auf dn dortigen Akademie, dann einige Zeit in Tidemands Atelier und zuletzt selbst« ständig arbeitete. Er kehrte dann in seine Vaterstadt Wien zurück, wo er sich einige Zeit aufhielt, darauf aber begab er sich nach Düsseldorf zurück, schlug daselbst seinen bleibenden Aufenthalt auf und zählt seither — obwohl ein geborner Wiener — zur Düsseldorfer Schule, zu deren pcoduciivsten, in neuerer Zeit viel- genannten und tüchtigsten Künstlern er zählt. Von seinen Bildern sind dem Herausgeber bekannt: „Ein lauernder Krieger" (100 ft.). in der Kunstausstellung der Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien im Jahre 1850 aus- gestellt und, wenn Herausgeber nicht irrt. Li t schauer'S erstes, in Wien ausgestell- tes Bild. Dann beschickte er durch einige Jahre ziemlich steißig die Monatsaus, stellungen des österreichischen Kunstver» eins, in welchen zu sehen waren im Jahre 1852, im November: „Ner erirarne Geiger" (180 Thlr. preuß. Crt.); — im Jahre 1853, im Jänner: „NirFrei-Mule", Privateigenthum; — im September: „Zer letzte Gelahrte" (332 st., vom österr. Kunstvereine zur Verlosung 1833 ange- kauft); — im Jahre 1854, im Novem- ber: „PrittwMcht" (80 Friedrichsd'or)', — im Jahre 1857, im März: , Flucht aus einem uom Feinde trZtnrmten Ulazter" (490 Thlr. preuß. Crt.), zweimal gemalt, ein- mal im Besitze des DirectorS Brewer in Düsseldorf, das zweite in jenem des Gra» fen Arn im in Wien; — im November: „Der Hinterhalt" (1209 fi. B. A.), von Sr. Majestät dem KaiserFr an z Io sep h angekauft; — im Jahre 1858, im April: „Nas billige Madell" (um 380 fl. vom österr. Kunstverein zur Verlosung, 1838 angekauft); — im Jahre 1859, im März: „Ätelier-Szene"; — im Jahre 1865, im Jänner: „Margen"; — „Nacht" (dieses und das Vorige, zwei Gegenstücke, jedes 50 Friedrichsd'or). Eine seiner neuesten Arbeiten, welche die „Gartenlaube" in einem vortrefflichen Holzschnitte von G. Krü l l (1863, S. 637) vorführt, ist sein Bild: „Nie Falschmünzer". Die „Garten» laube" eröffnet damit eine Gallerte neuerer deutscher Künstler und Kunstwerke und verspricht, diesem Bilde demnächst daS Bildniß und Näheres über Leben und Streben Litschauer's folgen zu lassen. Statt dessen folgte bisher eine Zeichnung des Künstlers zu einer Erzählung von Max Ring (S. 821); die Zeichnung führt die Unterschrift: „Nie letzte Flucht". Beide im genannten Blatte enthaltenen Bilder, tüchtige Zeugen der realistischen Richtung des Künstlers, sind mit einer Wahrheit ohne Gleichen ausgeführt. Das vorerwähnte Bild, „Die Falschmünzer", wurde von Litschauer in die Kunst- ausstellung nach Amsterdam gesendet und er dafür nicht nur mit der großen goldenen Medaille ausgezeichnet, sondern ihm auch die höchst selten gewährte Auszeichnung der Mitgliedschaft der dor- tigen Kunstakademie verliehen. Wie leicht begreiflich, sind die Urtheile über den Künstler nach den verschiedenen Standpuncten der Beurtheilenden sehr verschieden. Der Hauptvorwurf, der ihm gemacht wird, trifft jedoch weniger ihn speciell, als die Richtung, welche die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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