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Historien» und historische Genremalerei
der Gegenwart überhaupt einschlägt,
indem sie sich begnügt, einen Gegenstand
so zu sagen mit den Farben zu erzählen.
wie er wohl möglicherweise stattgefunden,
statt das Wesen der Sache in's Auge zu
fassen und uns dann durch die, dem Ge-
genstande angemessenen malerischen Mittel
zu ergreifen. Uebrigens wird dem Kunst.
ler selbst von seinen Gegnern zugestanden
werden müssen: das Geschick interessante
Gegenstände zum Vorwurf seines Pinsels
zu wählen, gute Zeichnung, feine natur«
getreue Farbe, höchst wirkungsvolle, ge>
wiffenhafte, den besten Meistern der nie»
derländischen Schule abgelauschte Ausfüh»
rung. Die „Gartenlaube" nennt ihn kurz»
weg „einen Maler, welcher das Genre-
bild gewissermaßen zur historischen Com«
Position zu adeln versteht".
Tie Künstler aller Zeiten und Völker. Begon.
nen uon Prof. Fr. Mül ler , fortgesetzt von
.Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860,
Ebner und Seubert. gr. 8«.) Vd. I I , S. 604
saußer der alphabetischen Ordnung, nach wcl<
cher sein Name auf S. 606. nach Georg Niko»
laus List. gehörte). — Die Gartenlaube.
Illustiirtes Familienblalt (Leipzig, Ernst Keil,
gr. 4".) 1863. S. 640: „Die Falschmünzer"
smit Abbildung) . T. 52l ^Bild: Die letzte
Flucht). — Kataloge des österreichischen
Kunstoereins (Wien. 5".) 1852, November
Nr. l7; 1853, Jänner Nr. 42. September
Nr. 3. October Nr. 9; 1854. November Nr. 5,
December Nr. l l ; 1857. März Nr. l2. No«
vember Nr. 5; 1858, April Nr. 3U, October
Nr. 26; 1859. März Nr. 40; 1885, Jänner
Nr. 13 u. 16. — Unter dem Namen unseres
Künstlers ist auch ein Meistersänger, „der
Zitschauer" (auch Lietschauer). von seinem
Geburtsorte Litschau. einem Markte im V. O.
M. B.. dicht an der böhmischen Grenze, so
geheißen, bekannt, der um 1272 lebte. Der
Litschauer war ein auf seine Kunst umhersah»
render Meister bürgerlichen Standes, der sich
am Hofe des von den Sängern seiner Zeit
vielgepriesenen Ot tocar , der eben damals
Herzog von Oesterreich war, aufhielt. Von
diesem Litschauer sind nur sechs Gedichte
übrig, welche in der Manesse'schen Sammlung. Theil II) S. 237, und im Jenaer Codex uor«
kommen. ^Guden (Karl Friedrich Arnim
Di'.). Chronologische Tabellen zur Geschichte
der deutschen Sprache und National«Literatur
(Leipzig 1831, Gerh. Fleischer. 4v.) I.Theil.
S. 11/l
Litta, Pompeo Graf (Geschichts-
forscher, geb. zuMai land 24. Sep-
tember 1781, gest. ebenda 17. August
1832). Entstammt einer reichen lombar-
dischen Adelsfamilie-, die Mutter An io-
nia war eine geborne Brentano.
Die erste Erziehung genoß er im Eltern»
hause, und besuchte dann die Kollegien
in Mailand, Como, Siena und Venedig.
Schon damals legte er eine große Vcr»
liebe fur ernste Beschäftigungen an den
Tag und sammelte mit Gifer Bücher
u. dgl. m.; insbesondere betrieb er aber
in jener Zeit mathematische Studien,
nahm bei Cagnola M . I I , S. 230^
Unterricht in der Architectur. bei Pater
Pagani. bei Pol l in i und zuletzt bei
Professor B a s i l i o in der Musik.
21 Jahre alt, war er bereits Secretär
der Staatsconsulta der cisalpinischen
Republik. Als aber die Aushebung zur
Heeresergänzung im Jahre 1304 statt-
fand, traf ihn das Loos und er trat als
Gemeiner in die italienische Artillerie,
welche damals einen Theil der fran»
zöfischen Armee bildete. Sein braves
Verhalten vor dem Feinde, namentlich
in der Schlacht bei Austerlitz. veranlaßte
seine Beförderung zum Lieutenant im
Corps der Veliten. Nicht minder zeich-
nete er sich spater auf dem Schlachtfelde
von Ulm aus, wo seine Bravour allge-
meines Staunen erregte, er aber, wie er
spater oft erzählte, vergeblich einen
Säbelhieb über's Gesicht zu bekommen
suchte, um so für sein ganzes Leben eine
unauslöschliche Decoration zu tragen.
Nun kam er als Lieutenant in'S Artillerie»
Corps zurück, machte den Krieg vom
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon