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nische und wissenschaftliche Aufsahe, die
theils im „Freihafen", theils in der,, Oester-
reichischen constitutionellen Zeitung" er»
schienen sind, sioffen zu jener Zeit aus
seiner Feder. Als Commandant mehrerer
Kriegsschiffe bereiste 3. bis zum I . 1837
verschiedene Meere, lieferte in dieser Zeit
den Entwurf zu einem „Marine-Regle-
ment", verfaßte das „Handbuch der See-
t" (Wien 1839, Gerold); — die
iöchelt Oespriiäze, italienisch, franzü-
5i5ch, englisch und deutsch" (Wien 1861,
Gerold), regulirte den durch eine Ueber»
schwemmung zerstörten Hafen von Pesaro,
wofür man ihn zum Patrizier jener Stadt
und zum Commandeur des päpstlichen
St. Sylvester.Ordens ernannte; beschaf«
tigte sich mit der Aufnahme des adriati.
schen Meeres, bei welcher Gelegenheit er
im Vereine mit dem k. k. Obersten des
Geniewesens Stelczik die ersten, bisher
nicht gekannten „colorirten Schichten,
karten" des Meeresgrundes und dessen
„plastische Darftellungen" lieferte, welche
von Kennern verdiente Würdigung fan-
den. Neben diesen zahlreichen wissen»
schaftlichen Arbeiten vernachlässigte 3.
keineswegs die Pflege der Poesie und so
erschien im Jahre 1837 die zweite Auf-
lage der zuerst im Jahre 1350 vecöffent>
lichten Gedichte „Sremüncli" in einem
starken Bande unter dein Titel „Zns der
Zer". An der Wsltumseglung der „No»
vara" betheiligte sich L. nur insoferne,
als er die beiden Schiffe „Fregatte No«
vara" und die Corvette „Karoline"
mittelst des Kriegsdampfers „St.Lucia",
den er commandirte, durch das adria»
tische Meer. den Pharus von Messina bis
auf die Höhe von Palermo schleppte, um
so deren Ausfahrt in den Ocean zu be«
schleunigen. Im Jahre 1837 zum Fre-
gatteN'Capitan befördert, übernahm 3.
dieDirection der Handels- und nautischen Akademie in Triest und wirkte dort bis
zum Jahre 1863. I n dieser Zeit führte
er die für Triest noch neuen populär-wis.
senschaftlichen Abendvorlesungen ein und
war einer der thätigsten Gründer des
„Schillervereins" in Triest, eines Insti.
tutes, das sich später des mächtigsten
Aufschwunges erfreute und jetzt noch ton«
angebend und glänzend besteht. I n diese
Periode fällt auch L.'s anonym heraus»
gegebene poetische Schrift.- „Ion Men nach
Anest. Eisenlmlzlllcctnre in gemüthlichen Kei-
men" (Wien 1863), das die Südbahn
von Station zu Station in dichterischem
Gewände beschreibt. Auch als drama-
tischer Schriftsteller hat sich 3. versucht.
Seine Lustspiele „Der Nn52", — „Eine
gnte Uchre" und „Fantippe" wurden auf
vielen Bühnen Deutschlands mit Beifall
gegeben, und alle in das Italienische
übersetzt, „Xantippe" sogar in das Eng.
tische und Russische. Im Jahre 1839
wurde 3. in das Hauptquartier der ope»
rirenden Armee in Italien berufen, wo
er als Chef des Correspondenz-Bureaus
während des ganzen Feldzuges verblieb
und seine außerordentliche Mission durch
Verleihung des österreichischen Ordens
der eisernen Krone belohnt wurde. Im
Jahre 1864 wurde L. als Central-Hafen.
capilan nach Ragusa und spater nach
Zengg bestimmt und hier vollendete er
das in letzterer Zeit erschienene Werk:
„Nr l lwq, Nie Marine. Antcr NeriickZiHtigung
der FartZchritte der Gcgenmllrt und unter -il/inzn-
tngmlg der in Oesterreich grdr'äuchlichen Trr-
minlllagir". eine Umarbeitung des vor
Jahren veröffentlichten Werkes des Com-
modore Bromy. Nessel's Anrecht
auf die Erfindung der Anwendung der
Schraube bei Seeschiffen, um welches er
und seine Familie von den Engländern
und Franzosen auf eine nichtswürdige
Weise geprellt wurden, hat 3. in dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon