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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 297 -
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297 Lihelhofen zu 3emberg am 29. April 4863 starb, deffen Nachfolger auf dem erledigten erzbischöflichen Sitze. Am 30. Juni 1863 erfolgte seine Ernennung und am 27. De« cember g. I . in der Schottenkirche zu Wien die feierliche Bekleidung mit dem Pallium durch den päpstlichen Nuntius Falci- nel l i , und am 8. Mai 1864 die feier- liche Inthronisation in der St. Georgs- kirche zu Lemberg. Ueberdieß ist der Metropolit L. Hausprälat Sr. Heiligkeit des Papstes, römischer Graf, seit 1864 wirklicher geheimer Rath und Mitglied der Stande von Galizien und des Groß- herzogthums Krakau. Als im Jahre 1861 der österreichische Neichsrath zu. sammentrat. wurde auch der damalige Weihbischof L i twinowicz als Mit- glied des galizischen Landtages aus dem» selben in das Abgeordnetenhaus des Reichsralhes gewählt und trat nun als Führer der Ruthenen den Polen gegen« über, die eine ganz erclufive Haltung im Hause einnahmen, mit wirksamem Nach- druck und als eine machtige Etütze deS Ministeriums Schmerl ing auf, indem er mit seiner numerisch zwar nicht großen Partei doch treu zum Ministerium stand und in Momenten, wenn die Opposition gefährlich zu werden drohte, die Stimmen seiner Ruthenen dem Ministerium rettend in die Urne warf. Es hat nicht an Ver- suchen gefehlt, eine Einigung zwischen „Galizien von Berg und Galizien von Thal" (wie Br inz bei Gelegenheit der Frage des Unterrichtsfonds die beiden Fractionen der Polen und Ruthenen be- zeichnete) herbeizuführen, aber die Ruthe- nen smd zu mißtrauisch gegen ihre polni. schen Landsleute, welche wenig Neigung zeigen, ihnen Gleichberechtigung zu ge« währen. Darum schloß diese das rechte Centrum bildende Phalanx von einem Dutzend Stimmen sich fast ohne Aus. nähme der Regierung an, von welcher sie Schutz gegen die Unterdrückung ihrer Nationalität und Sprache durch die Polen erwarten darf. Nur wo das Concordat in's Spiel kam, trennten sich Li twinowicz und die Seinen von der Majorität und es läßt sich nicht läugnen, daß der Bischof bei solchen Anlässen ge- schickt Alles beibrachte, was irgend zur Rechtfertigung deS so stark angefochtenen Vertrages dienen kann. Fest an die Verfassung haltend, trat er oft und stets in wichtigen Fällen als Redner auf und sprach dann mit seltener Klarheit und Gewandtheit, mit Ruhe, wenngleich mit Nachdruck, dann und wann die Rede mit Humor wnrzend. Die anlaßlich der Adreßdebatte an einem der letzten Tage des August 1861 gehaltene Rede möchte gleichsam als sein politisches, wie eine andere am 28. Mai 1862 in der Con- cordatsfrage gehaltene, als sein geift« liches Glaubensbekenntniß anzusehen sein. Oesterreichische illustrirte Zeitung (Wien, 4o.) iv. Jahrg. (1864), Nr. 227.» „Spiridion Litwinowicz" ftiit wohlgetroffe» nem Porträt im Holzschnitt). — Wald. Heim's Illustrirte Zeitung (Wien, Fol.) 1863. S. 303 ^auf S. 30t Portrat im Holz. schnitt). — Presse (Wiener polit. Blatt) 1863. Nr. vom !0. September ^Original» Corresponoenz aus Lemberg); Nr. Z33, im Abendblatt Gunter den Hof» und Personal- - Nachrichten). — Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1864. Nr. 127. - Bohemia (Prager Blatt, 4°.) 1861. S. l93i. — Näiodus Ii8t? (Prager polit. Blatt). Redacteur vi-. Gregr, 186l, Nr. 213: «0br<i2^ 2 5i3älc>5 suöiQovn?". — Oarts olancks (Leipzig 1862, Friedrich Volkmar. 12«.) S. 23, Nr. l9. — Silhouetten aus dem österreichischen Reichsrathe (Leipzig 1862, Otto Wigcmd, 12».) S. 24. Litzelhofm, Eduard Freiherr st. k. Oberst im GeneralHuartiermeisterftabe, Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu St. Martin in Kärnthen im Jahre
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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