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Lobes 304 twbeski
früherer Zeit noch brachten die Schriften
der Leopoldinisch'Karolinischen Akademie
^Hwrao (Üui-ioLoi'um eine Abhandlung
seiner Beobachtungen in Hinblick auf
die Physiologie der Pflanzen; dem Her»
ausgeber ist aber noch ein Schriftchen
Lobarzewski's:
/e^") d. i< Entwurf einer Geo»
graphie der Gewächse und ein Blick auf
das Gewachsreich der Erde (Lemberg
1849. 8<>.). bekannt, welches ohne seinen
Namen erschienen und wie es scheint, der
Abdruck einer
stenographischen Vorlesung
Z.'s ist. Wie oben bemerkt worden, war
L. Director des botanischen Gartens der
Lemberger Universität, der durch ihn
eine musterhafte Einrichtung erhalten
hatte; auch hat er die botanischen Samm«
lungen der Universität mit schönen
Exemplaren der heimischen und aus«
ländischen Flora bereichert. Außer der
Botanik trug 3. auch über Mineralogie
an der Lemberger Hochschule vor.
vsisunilc Iits?koki, d. i. Literarisches
Wochenblatt (Lemberg, gedruckt im gräflich
Ossolinski'schen Institute, 4".) Jahrg. 1862,
S. ?9 (fälschlich 73) und 87: Nachruf von
I. Cz. . . .
Lobes, siehe: Güldener von Lobes
sBd. VI, S. 31).
Nachtrag zur Literatur: Gr äffer (Franz),
Zur Stadt Wien, u. z. Neue Memorabilien
und Genreskizzen u. s. w. (Wien 1849, Ant.
Pichler's Witwe. 8".) S. 160,
eski, Felician (Schriftsteller,
geb. zu Wisnicz im Bochniaer Kreise
Galiziens im Jahre 1813, gest. zu 3em>
berg 20. Juni 4839). Sohn armer
Landedelleute, dessen dichterische Anlagen
frühzeitig durch die geschichtlichen Erinne-
rungen seines Geburtsortes genährt wur-
den. Im Alter von 10 Jahren wurde er
nach Sacz in die Schule geschickt, wo sich
seine Talente entwickelten und ihn die Sagen und Ueberlieferungen seiner Hei.
mat so sehr beschäftigten, daß er es sehr
bald versuchte, dem Gehörten und Gm>
pfundenen Ausdruck zu geben. So g»
schah es denn. daß er, als er kaum die
Schwelle vom Knaben« zum Jünglings-
alter überschritten und nach Krakau zur
Fortsetzung seiner Studien sich begab,
mit einem Packchen Handschriften, einem
ihm über Alles theuren Kleinod, seinen
Einzug in die alte Königsstadt hielt. Die
Aufschrist dieses Handschristenschatzes la'l»
tet aber: „ Gedichte (3?062^6) von Felician
^obeski". Drei Monate seines Aufent«
Haltes in Krakau genügten jedoch, um
seine Ansicht über diesen vermeintlichen
Schatz zu berichtigen, und eines Tages
über seine Iugenddichtungen ein strenges
Autodafs zu halten, bei welchem er in
eigener Person Ankläger, Richter und
Vollstrecker war. Der Aufenthalt in Kra-
kau äußerte auch sonst noch seine Wirkung
auf den jungen Dichter. Nicht nur, daß
ihn die gewaltigen Erinnerungen einer
großen geschichtlichen Vergangenheit mach«
tig anregten, der häufige Besuch der
an Kunstschätzen so reichen Kathedrale
weckte bald seine Neigung zur Kunst und
3. beschloß, Maler zu werden. Auch be^
freundete er sich damals mit Gustav
Ehrenberg, der später in Sibirien
sein Eisgrab fand, mit Fr. Zygl inski ,
einem im besten Mannesalter verstor«
benen begabten Poeten, und mit Edmund
Wasilewski. Durch diesen Verkehr ge-
schah es wohl auch, daß er, als er bereits
malte, der Poesie noch immer treu blieb
und immer wieder ein und das andere Ge-
dicht, das jedoch meistens einen politischen
Anstrich trug, niederschrieb. Zu den oben
genannten Freunden gesellten sich bald
noch andere, es bildete sich stillschweigend
ein Verein, in welchem Dichtungen,
patriotische Lieder, philosophische und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon