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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 306 -
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tobeslu 306 etwas spät, um bei seiner leidenden Ge< sundheit und mit seinem gebrochenen Lebmsmuthe so wirken zu können, wie er in seiner Jugend gedacht und gestrebt. I n jenen Tagen schrieb 3. viel und wurde auch vieles von ihm — jedoch das meiste ohne Angabe seines Namens gedruckt. Wieder schien ihm das Glück lächeln zu wollen. Georg Fürst 3ubo< mirs ki, damals Curator des gräflich Ossolinski 'schm National-Institutes. war auf L. aufmerksam geworden. Da sich der Fürst mit der Absicht trug, die Kunstsammlungen feiner Familie mit jener des Ossolinski'schen Institutes zu vereinigen, so sollte auch für dieselben ein eigener Conservator bestellt werden, und hinsichtlich eines solchen hatte der Fürst seine Blicke aufl^obeski gerichtet. Aber bald darauf eingetretene politische Ereignisse hatten zur Folge, daß der Fürst seine Curatorstelle niederlegte und Lob es ki's Hoffnungen lösten sich wie- der in Nichts auf. Endlich erhielt er im Jahre 1332, nach Goczalkowski's Austritt, eine Scriptorstelle im gräflich Ossoliäski'scben Institute, mit einem halben Gulden Cono.Münze Taggeld. , Mit solchen Hilfsmitteln konnte nicht der Gesunde, viel weniger der Kranke, der überdieß besonderer Pflege bedürfte, leben. Von seiner Noth bedrängt, ent- schloß sich 2.. die Stelle eines Hausbe- sorgers in einem fürstlichen Hause anzu- nehmen. Man muß die Verhältnisse in Galizien kennen, um sich vorzustellen, welchen Plagen ein in einem hohen Adelshause Angestellter ausgesetzt ist, aber mit wenigen Worten läßt es sich trefflich bezeichnen: man muß für Fliegen, futter Rossesarbeit verrichten, und ist im Hause, wo gewöhnlich eine zahlreiche Familie schaltet und waltet. Jedermanns Hans. LobeSki's Biograph Valerian i gibt eine ausführliche Schil- derung der traurigen Lage des Künstler- Poeten und bemerkt ausdrücklich, er erwähne dieser Einzelnheiten gerade nur deßhalb, um auf einen anrüchigen Ne- krolog, der bald nach l^ ob es ki's Tode unter den Inseraten der polnischen Zeitung „023.3^ erschienen war, und worin des Langen und Breiten von den Gnaden, Rücksichten und Gunstbezeigungen, die ihm in diesem Heirenhause geworden, gesprochen wird, der Wahrheit gemäß zu erwiedern. Um die Mitte des Jahres 1833 übernahm L., nach Szajnocha's Austritt, die Redaction des ^Osis-iiM MsrNoki", eines in Lemberg erscheinen- den Wochenblattes, an welchem sich die hervorragenden Schriftsteller Galiziens, vornehmlich Lembergs, betheiligtm. Aber nur ein Jahr und einige Wochen behielt L. die Redaction, er fühlte sich zuletzt diesem Geschäfte — warm es Gesund« heits- oder andere Rücksichten, ist nicht zu bestimmen — nicht gewachsen und legte die Redaction nieder. Jetzt lebte er ganz der Schriftstellerei und schlug, von seiner früheren Ausübung der Malerei darauf gewiesen, die kunsthiftorische Richtung ein. Er unternahm es zunächst, in der Art wie Julian Bartoszewicz die Warschauer Kirchen beschrieben, eine Bc« schreibung der Kirchen Lembergs auszu» führen. Und ein Kritiker bemerkt, blieb er in historischer Beziehung mit dieser Arbeit hinter Bartoszewicz zurück, o hat er ihn in archäologischer Hinsicht, in Beschreibung der Bilder, Schnitzereien und anderer Kunstwerke übertroffen. Lei« der ist diese schätzbare Arbeit im ^voäa- ", d. i. Beiblatt der Lemberger pol« Nischen Zeitung, eines nur wenig verbrei« teten Blattes, versteckt und so einer weite« ren Benützung, die es verdiente, eni> ogm. Andere ähnliche Arbeiten, sie
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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