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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 308 -
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Seite - 308 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15

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308 von dem junge renfürstlichen Zweige, aus deffen Ehe mit Mar ia Ludmil la Gräfin Czernin. Von sieben Brüdern der jüngste und einzig am Leben geblie- bene, bildete er den Gegenstand dsr zärt- lichsten Sorgfalt der Eltern und erhielt eine vortreffliche Erziehung. Als der» einstiger Erbe des Majorates, wurde von dem Eintritte in den Staatsdienst ganz abgesehen und in seiner frühzeitig erwachten Neigung für die Künste wid- mete er sich vorzugsweise der Förderung künstlerischer Interessen, mit denen er bald jene humanistischer Zwecke verband. Als Mitglied der böhmischen Privat- gesellschaft patriotischer Kunstfreunde, wurde er zu ihrem Referenten und Ge» schllftsführer gewählt und wirkte in die- ser Eigenschaft 46 Jahre um Vervoll» kommnung und Ausbreitung der Kunst in Böhmen. Die seit Jahren dauernden Kriegswirren hatten zahlreiche Verar» mungen zur Folge und es galt, der über- Hand nehmenden Noth abzuhelfen. Es entstanden mehrere Wohlthätigkeitsver' eine, u. a. die Privatvereinigung zur Unterstützung der Armen mit Nahrungs» mitteln, der Verein zur Unterstützung der Armen mit Feuerungsstoff, dessen Vor» stand er wurde, und aus beiden Vereinen bildete sich dann der Privatverein zur Unterstützung der Hausarmen, den er von semer Entstehung. im Jahre 4810, bis zu seinem Tode mit segensreichem Erfolge leitete. Ebenso wirkte er als Mitglied und Protecior anderer zu ahn» lichen Zwecken gebildeter Vereine. Im Jahre 4808 stiftete der Fürst die böh- misch »hydrotechnische Privatgesellschaft, welche sich mit den Vorarbeiten zur Vet> emigung der Moldau und Donau be« schästigte. Als die dem Vaterlande dro- hende Gefahr dem Einzelnen persönliche Opfer auferlegte und sich im Jahre 4808 die Landwehr orgamfirte, bildete L. aus den Unterthanen seiner Herrschaften ein Bataillon, zu deffen Commandanten er ernannt wurde. Als im Juni 1809 die Gefahren immer drohender wurden, er« klärte sich 3. bereit, mit seinem Bataillon über die Grenze dem Feinde entgegen zu gehen und machte in Folge dieser Erklärung die Expedition nach Sachsen gegen Thielemann mit, und über« nahm in dieser Zeit zweimal das Com» mando der Stadt Dresden. Der Fürst wurde Oberstlieutenant und nach Auf» lösung der Landwehr Oberst in der Armee, erhielt im Jahre 1840 das Com» mandeurkreuz des Leopold-Ordens, spä» ter die Würde eines Oberstlandkäm» merers von Böhmen. Bald nach Been« digung der Befreiungskriege machte er auch noch eine kleine Stiftung von 800 fi. C. M., mit deren Interessen jähr« lich drei Soldaten, vom Unterofficier abwärts, welche sich in der Schlacht bei Leipzig ausgezeichnet, zu betheilen sind. In Ermangelung solcher Krieger treten Kinder von solchen Invaliden, die sich ausgezeichnet, an die Stelle jener Sol» daten. Der Fürst war auch ein großer Freund und Förderer der Tonkunst. Ueber diese seine Neigung berichtet I . Fr. Reichardt in seinen „Vertrauten Brie» fen", wenn er über seinen Aufenthalt in Wien, in den Jahren 4808 und 4809, erzählt. Im Hause des Fürsten wurden italienische Opern aufgeführt, so wurde auch der damals in Wien lebende Com« pomstLiverati von dem Fürsten mit Kompositionen beauftragt, und schrieb für denselben die beiden allegorischen Opern: „U ^e^ i o ä'NtGruitä." und „I ! Oonvito äsFli Doi". Reichardt's Oper „Vrg.äaiQant6" wurde im Hause des Fürsten vollständig probirt. Reichardt nennt das Haus des Fürsten „die wahre
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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